Heute wird beim Morgenkaffee diskutiert. Das Thema? Ist man mit schwerelosen Waftern wirklich erfolgreicher unterwegs? Parallel geben unsere Experten spannende Tipps und Tricks preis!
Zu Gast sind: Axel Siebert, Alex Goroschko, Christian Haack, Matthias Birkle und Patrick Gorissen…
Axel Siebert: „Wafter sind meine Allzweckwaffe!“
Ich hatte bereits die ein oder andere Zeile zum Fischen mit Waftern und dem dazu passenden Rig veröffentlicht, doch diesmal möchte ich mich ergänzenderweise, um die Vorteile dieser schwerelosen Wunderkugeln konzentrieren. Es wäre zu erwähnen, dass ich meist auf große Futtermengen verzichte und mich eher auf das Fallenstellen konzentriere. Um gerade die vorsichtigen Fische ans Eisen zu bekommen finde ich es wichtig, nicht zu viel Aufsehen zu erregen. Hier ist ein unauffälliger Stickmix gepaart mit einem herausstechendem Wafter, in meinen Augen genau das richtige. Der Wafter ist komplett gewichtsneutralisiert, so dass der Fisch auch beim verringern des Ansaugdrucks keine Chance hat zu entkommen.
Am liebsten nutze ich hierzu die Tow-Tone-Wafter. Sie sind perfekt austariert und basieren auf den einzelnen Basemixen der Boilie-Range. Das macht das ganze besonders selektiv, gerade wenn man an dem Platz schon einige Tage zuvor mal ein paar Kugeln liegen lässt und bei den Fischen Vertrauen zu schaffen! Ein weiterer absolut genialer Gimmick ist der farbliche Reiz, der von den TOW-TONEs ausgeht.
Ob in kristallklaren oder den trüben Naturgewässern, die richtige Farbe in der richtigen Situation wird definitiv den Unterschied ausmachen! Ihr merkt sicher schon, ich bin absolut überzeugt diese schwerelosen Eye-Catcher aufs Haar zu ziehen. Es gibt kaum eine Situation, in der ich nicht so angeln würde. Gerade jetzt im Übergang von Winter ins Frühjahr ist ein einzelner Hookbait mehr als ausreichend, von daher möchte ich gar keine weiteren Worte verlieren und euch nur noch ans Herz legen TRY IT!
Alex Goroschko: „Sie sorgen für weniger Fehlbisse!“
Meine Meinung zu den Wafters ? Ganz klar ja !
Diese Art von Köder wird von mir seit Jahren fast ausschließlich als Hakenköder verwendet, aber nicht in Form eines einzelnen Boilies, wie sie mitlerweile von so ziemlich jeder Boilieschmiede angeboten werden, sondern eher in Form von 2 halbierten (Sinker + Pop-Up), mit Kork vom Gewicht reduzierten oder mit Fake Ködern austarierten Hookbaits. Ihre Vorteile zeigen diese Köder besonders im Winter bis hin zum Frühjahr, wenn die Fische eher träge und nicht wirr jeden Köder im Fressrausch einsaugen.
Ebenfalls an schlammigen Gewässern, bleiben die Köder meist schön in der obersten Schlammschicht liegen und werden besser inhaliert. Natürlich kann man in den Sommer und Herbstmonaten mit Futterkompagnen entgenwirken um Vertrauen zu schaffen und den Ansaugdruck auf unterschiedliche Köder zu gewöhnen, wenn man aber oft unter Zeitdruck steht so wie es bei mir meistens ist, so muss der Köder beim ersten antesten im Maul landen und nicht erst durch Futterkompagnen auf unterschiedliche größen oder gar einen bestimmten Boilie gewöhnt werden.
Ich denke, dass diese Köder nicht nur schneller aufgenommen werden, sondern auch für weniger Fehlbisse sorgen.
Christian Haack: „Bei kaltem Wasser ganz fein austariert!“
Wafter sind Hakenköder mit einer Portion Eigenauftrieb zur Neutralisation des Hakengewichts, die anders als Pop Ups nicht den Haken komplett vom Gewässergrund wegheben. Ich fische ganz gern mit solchen Ködern, allerdings bastle ich mir diese aus einem Sinker und einem Pop Up oft selber, da ich nur so den gewünschten Effekt mit dem verwendeten Hakenmodell und Rig sicherstellen kann. Gerade bei kalten Wasser achte ich darauf, dass der Haken nur noch mit seiner Spitze den Gewässerboden berührt.
Das Ganze kombiniere ich dann mit einem nicht zu langen Vorfach von max. 10-15 cm. Damit stelle ich sicher, dass sich die vorsichtigen und trägen Fische schneller haken. Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass meine Gewässer überwiegend flach (weniger als 4,5m) sind. Es kann aber sein, dass sich unser herrlich stehend austarierter Haken, bei steigender Wassertiefe einfach faul hinlegt, ist aber oft relativ egal – denn der Wasserdruck im tieferen Wasser lastet ja auch auf den Futterboilies…
Matthias Birkle: „Die Chance auf scheue Fische erhöht sich!“
Ein oft heissdiskutiertes Thema unter uns Karpfenanglern ist der Hakenköder. Sind Wafters wirklich die besseren Köder oder nicht? Ich fische nun seit einem gutem Jahr mit einem Prototypen eines schwerelosen Köders und zuvor fischte ich schon immer mit ausbalansierten Bodenködern egal welcher Art. Somit waren meine Tigernüsse oder Boilies am Haar immer mittels eines passenden Korkstücks neutral gehalten. Ich bin davon überzeugt, dass sich der Köder unter Wasser so natürlicher verhält ,also das Gewicht von Haken und Vorfach aufgehoben wird und er dem Futterboilie sehr ähnlich ist. Die Wafterköder fische ich immer an einem weichen sinkenden Geflecht produziert als langes Rig, damit es sich so natürlich wie möglich verhalten kann . Der fressende Fisch kann den Köder mit gleichem Ansaugdruck ansaugen und schöpft so keinen Verdacht.
Der Gedanke hinter dem Wafter ist es also, einen Köder im Wasser liegen zu haben, der bei den vorsichtig fressenden Fischen durch seine absolute Schwerelosigkeit sehr schnell und einfach in das Fischmaul gelangt. Ich versuche damit Fische mit anderem Fressverhalten anzusprechen und eventuell sogar solche, welche selten oder noch nie gehakt wurden. Wenn ich also mehrere Ruten fischen darf ist mittlerweile immer eine mit Wafterködern im Wasser.
Versucht es doch auch mal und ihr werdet den gewissen Unterschied an den Fischen die ihr fangen werdet sicher bald feststellen! Mir hat es in kürzester Zeit der Testfase sogar gleich mehrere besondere Fische gebracht. So fing ich dadurch meinen bisher ersten Koi und einen besonders scheuen Schuppenkarpfen, der nur alle paar Jahre mal gefangen wird. In diesem Sinne liebe Leser, lieber öfters mal was anderes testen, als sich immer nur der Macht der Gewohnheit hingeben !
Patrick Gorissen: „Mein Rig liegt immer wieder sauber!“
Fast schwerelos an die Barteln gebracht. Viele stellen sich die Frage, ob Wafter die effektiven Hakenköder schlechthin sind. Um die alten Fische, die oftmals als erfahrene Exemplare bezeichnet werden, überlisten zu können, bedarf es dann doch etwas mehr, als nur den Köder auf dem Spot zu platzieren. Eine fast schwerelose Präsentation des Köders bringt dann oftmals den erhofften Erfolg. Aufgrund der perfekten Balance zwischen Pop-Up und Bodenköder passt sich dieses Hookbait nicht nur perfekt an die Bodenbeschaffenheiten an, sondern erleichtert vor allem gerade auch in den kalten Monaten die Aufnahme des Köders. Ein weiterer Vorteil liegt aus meiner Sicht darin, dass nach einem „Nichthaken“ des Fisches, sich der Hakenköder durch seine fast Schwerelosigkeit wieder perfekt am Seegrund ablegt. Ebenso zeigt sich immer wieder, dass gerade bei erfahrenen Fischen der Wafter durch seine Bewegung am Spot einem natürlichen Köder am ähnlichsten kommt. Diese Eigenschaften machte ich mir in einer meiner letzten Frühwintersessions ebenfalls zunutze.
Nachdem ich meine Köderpräsentation von einem erfolglosen Bodenköder auf einen perfekt ausbalancierten Wafter umstellte, sollte der Erfolg nicht lange auf sich warten lassen. Die Rigs wurden schnell wieder ausgefahren. Keine Kaffeelänge weiter und ich konnte diesen urigen Spiegler landen. Für mich stellen Wafter ein klares Ass im Ärmel dar, gerade fressfaulen Zeiten. Aus meiner Köderrange sind Wafter nicht mehr wegzudenken. Sie haben mich in schwierigen Situationen schon oft vor einem Blank gerettet.
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