Nutzt ihr in jeder Situation das perfekte Bleisystem? Brisantes Thema und deshalb Anlass für die nächsten 5 Angler-Runde! Wir haben Robert Raditzky, Marvin Berndt, Christian Haack, Tobi Steinbrück und Alex Goroschko zugehört…

Robert Raditzky: „Nach Fehlbissen das Central Shocker System!“

Safety Lead Clip oder Inline?

Die Auswahl des Bleisystems mache ich immer von den Gegebenheiten am jeweiligen Gewässer abhängig. Wenn ich die Möglichkeit habe, meine Montagen vom Boot aus abzulegen und auf großer Distanz fische, nutze ich meist ein Safety Lead Clip System, um bleifrei zu drillen.

Überwiegend muss ich bei meiner Angellei allerdings werfen. Hierbei nutze ein Inline System. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich das Risiko von Verhedderungen, im Wurf auf großen Distanzen, mit Inline Bleien minimiert.

Egal bei welcher der beiden Methoden, nutze ich sogenannte Grippa Bleie, um bei Bedarf meine Montage mit Baitpaste oder Groundbait am Blei attraktiver zu gestalten. Ein weiterer Vorteil ist es, dass diese Bleie besonders gut an stark abfallenden Kanten haften und nicht beim Spannen der Schnur oder nach einem Fehlbiss in die Tiefe rutschen.

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Central Shocker System

Wenn ich wiederholt Fehlbisse habe, nutze ich gerne das Central Shocker System. Dieses System ist besonders sicher, da der Schwerpunkt des Bleies mittig platziert ist. Dies stellt sicher, dass bei einem Biss aus jeder Richtung die Hakeigenschaft immer optimal und effektiv ist. Nach dem Hakeffekt löst sich der spezielle Shocker Swivel und gewährleistet somit eine schnelle Bisserkennung.

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Jedes Bleisystem hat seine Vor- und Nachteile. Ich fische persönliche aber am liebsten Grippa Inline Bleie, um immer flexibel zu sein und auch bei Würfen auf große Distanzen, das Risiko von Verhedderungen minimal ist.

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Marvin Berndt: „Am liebsten schwere Bleie, aber trotzdem fischsicher!“

Sehr wichtig! Denn Angelbleie drücken die Schnur nach unten, bringen die Montagen beim Werfen auf Distanz weit hinaus und geben den notwendigen Gegendruck beim Biss, damit sich der Karpfen im besten Fall auch hakt. Letzteres beschreibt die wichtigste Funktion des Karpfenbleis.

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Karpfenangler stellen Fallen. Eine Falle dient dazu, im ersten Augenblick alleine zu zuschlagen. Das kann nur gelingen, wenn das passende Blei eingesetzt wird und den entsprechenden Gegendruck liefert. Die meisten Bleisysteme sind Festbleimontagen, die so arbeiten müssen, damit wir keinen Anschlag entgegenbringen müssen. Ein Karpfen hakt sich selbst, der Bissanzeiger gibt seinen Ton von sich und wir nehmen die Rute auf.

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Generell sind für einen gelingenden Selbsthakeffekt verschiedene Faktoren zu beachten: Zum Einen kommt es auf die passende Form an. Stromlinienförmige Bleivarianten können beim Werfen bessere Weiten erzielen, weil diese eben nicht so windanfällig sind, wie breite oder flache Bleie. Auch die Beschaffenheit des Untergrundes sollte beachtet werden. Auf etwas weichem oder schlammigen Untergrund kann sich die schwerere Seite des länglichen Bleis besser einbohren. Die Folge: Ein besserer Selbsthakeffekt! Flache Bleie sind für einen harten Boden prädestiniert und auch bei schrägen Kanten besser geeignet, weil diese nicht wegrollen.

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Landet der Haken im Maul, spielt das Gewicht des Bleis eine große Rolle. Der Karpfen bemerkt, dass etwas nicht stimmt, schüttelt wild mit dem Kopf und zieht davon. Umso schwerer das Blei, umso mehr schwingt es mit den Klopfschlägen mit und umso schneller kann der Karpfen ausschlitzen. Fixe Bleisysteme haben hierbei oft den Nachteil, dass sich diese nicht vollständig vom Wirbel lösen. Ich benutze daher ein halbfestes oder auch semi-fixes Bleisystem, da sich das Blei vom Wirbel löst und nur noch auf der Hauptschnur weitergleitet, wenn der Fisch mit dem Kopf schlägt. Die oben beschriebenen Schwingungen fallen also nicht mehr so stark aus und der Haken bleibt fest im Maul. Das semi-fixe Bleisystem darf allerdings nicht vor Hindernissen genutzt werden, da hier immer der Verlust des Bleis (zumeist Outline-Bleie) die bessere Variante ist, damit der Fisch, falls er verloren geht, kein festes Blei hinter sich herziehen muss.

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Christian Haack: „Gerne auch Semi-Fixed Montagen!“

Rigs – für viele Angler bedeutet das oft nur die letzten Zentimeter der Montage, sprich das Vorfach mit Haken. Allerdings lassen sich meist die größeren Veränderungen mit der Änderung der Art der Bleibefestigung erzielen. Ich gehe sogar soweit und behaupte, manche Montagen werden erst in Kombination mit der richtigen Bleibefestigung wirklich effektiv. Hier nun kurz und knapp, was ich verwende und warum:

PVA Beutel: Kurzes Vorfach mit kleinem Haken und eher leichtem Inline Blei. Da der Bag beim Werfen schon Gewicht mit sich bringt, muss das Blei etwas leichter ausfallen. Da die Karpfen sich beim Einsaugen des Futters aus dem Beutel kaum bewegen, muss der Fisch sofort und ohne Verzögerung das Gewicht eines Inliners spüren.

Beim Hindernis- oder Distanzangeln mit dem Boot gerne ein Bleiclip, der beim Biss das Blei (oder besser den Stein) zügig freigibt. Das schwere Blei ist im Drill doch eher hinderlich und der Fisch kommt schneller hoch und lässt sich leichter von irgendwelchen Hindernissen weghalten. Den Wirbel des Bleis zwicke ich immer ab und ersetze in gegen eine Q-Ring Clip. Das Blei liegt besser und der Fisch spürt den Widerstand viel früher – ätsch.

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Muss ich das Blei nicht verlieren, fische ich gerne Semi Fixed Run Kit, wenn der Karpfen beißt, gleitet das Blei zügig vom Karpfen weg – der Fisch kann es so nicht mehr dazu nutzen um die Montage abzuschütteln und das Ganze sorgt häufig für eine gute, positive Bissanzeige.

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Im Schlamm oder bei weiten Würfen gerne das Chod bzw. Helirig. Grundsätzlich sind die beiden bei mir ziemlich ähnlich aufgebaut – schiebt man den Gummi weit genug nach unten, wird das Chod zum Helirig (natürlich mit einem längeren Vorfach). Dadurch dass das Blei gerade voranfliegt, kommt man damit beim Werfen am weitesten. Wenn viel Schlamm vorkommt schiebe ich den Gummi mit dem Wirbel und den Perlen ein ganzes Stück auf dem Leader nach oben, so entgeht meine Montage dem Schlamm und sitz fängig oben auf.

Das sind so meine Basics, die sich seit Jahren in unterschiedlichen Formen bewährt haben. Viel Erfolg am Wasser!

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Tobias Steinbrück: „Im Vordergrund steht die Fischgesundheit!“

Das richtige Bleisystem ist sowohl für den Fisch als auch für den Angler von großer Bedeutung. Der Karpfen sollte zum Beispiel spätestens nach einem Schnurbruch das Blei loswerden, im Idealfall jedoch schon während des Drills. Bei kurzen Vorfächern und fest eingestellten „Safety Clips“ (die ihrem Namen nicht gerecht werden ) weil eben  nicht sofort das Blei ausklinkt gibt es große Probleme im Drill. Das Blei schlägt bei der Flucht des Fisches immer wieder vor den Kopf.

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Verletzungen wie Hautabschürfungen sind nicht selten und oft auf Fangfotos sichtbar. Aus diesem Grund setze ich die Clips immer so ein, dass das Blei nach dem ersten Kopfschlag ausklinkt. Statt Blei nutze ich oft „Steelweights“(Stahlgewichte) oder Steine. Ohne „Blei“ verläuft der Drill auch sicherer. Der Karpfen kommt nicht selten zur Oberfläche… Ideal bei Kraut und Holz.

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Bei schlammigen und weichen Böden nutze ich „Seitenbleimontagen„ auf harten Boden bevorzugt Inlinebleie. Inlinemontagen haben auf harten Böden den besseren „Hak-Effekt“, da ihr Bleigewicht sofort nach der Köderaufnahme und Vorfachstreckung zur vollen Geltung kommt. „Helicopter“ Montagen bei denen das Blei „Vorne“ an steht kommen nur bei Chod Rigs und Gewaltwürfen zum Einsatz. Sie sind ideal um ein paar Meter an Weite dazuzugewinnen. Alles in Allem hat jedes Bleisystem einen festen Platz. Keins ist für jede Situation ideal. Am wichtigsten und im Vordergrund steht jedoch die Fischgesundheit. Drop Off hat also immer Vorrang… am besten ganz ohne Blei, dafür mit Stahl.

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Alex Goroschko: „Ich lege erhöhten Wert auf Tarnung!“

Ich halte viel von der perfekten und somit natürlichen Tarnung, besonders von allem, was sich in unmittelbarer Nähe des Hakenköders befindet . Zu den wichtigsten Kriterien beim richtigen Bleisystem gehört für mich somit die beste Anpassung an den Gewässergrund sowie das passende Gewicht . In der Regel komme ich mit Gewichten um 110 g am vielfältigsten aus (Stillgewässer wie Baggerseen und Altarme / kleinere Flüsse mit wenig Strom).  Damit lässt es sich hervorragend werfen , haken und im Drill reist es dem Fisch nicht das Maul auseinander.

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An einem Baggersee, den ich persönlich als Lowstockgewässer einstufen würde (16 ha / tiefen bis 15 m / ca. 50 Fische ) spielt die Tarnung eine entscheidende Rolle. Es darf nichts den  Verdacht schöpfen, dass am Spot irgendetwas nicht stimmt.  Das erste Jahr gestaltete sich  sehr schwierig mit einer sehr mageren Ausbeute. Der Untergrund ist hell, hart , sandig und das Wasser Glasklar. Erst die Anpassung auf mit Sand beschichtete Bleie, bis hin zum Verbuddeln des Bleisystems in den Sommermonaten, brachten nachhaltigen Erfolg.

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5 Angler – 5 Meinungen Rückblick // Darum ging es in Runde 12!

In der 12. Runde von 5 Angler – 5 Meinungen haben wir das Thema „schwerelose“ Hakenköder aufgegriffen. Macht es immer Sinn seinen Hookbait auszubalancieren? Axel Siebert, Alex Goroschko, Christian Haack, Matthias Birkle und Patrick Gorissen wurden befragt…

-> Hier kannst du die „Wafter“-Diskussion nachholen!

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