Jeder von hat bestimmt schonmal beim Rig binden geflucht. Oder mit den Zähnen geknirscht, wenn die Montage aus dem Wasser geholt wurde und irgendetwas verheddert war oder der Haken nicht mehr so gesessen hat, wie er eigentlich sollte. Um genau das zu verhindern, spricht unser Autor Patrick Scupin hier 5 Fehler an, die du beim Rig binden nicht machen solltest und wie du sie vermeiden kannst.

Vom ersten Schritt den richtigen Weg nehmen

Wo fangen Fehler bei der Herstellung eines Rigs eigentlich an? Fehler beim Binden eines Vorfachs sind so sicher wie das Amen in der Kirche. Ursache hierfür sind meist Unachtsamkeit oder auch Unwissenheit. Dabei bringt jedes Rig seine ganz eigenen Raffinessen mit sich. Eine absolute Perfektion und Fehlerfreiheit gibt es sicherlich nicht, aber wir sollten stets bestrebt sein, konzentriert und gewissenhaft zu arbeiten. Schließlich wollen wir alle ja an den Fisch. Und ein wesentlicher Bestandteil, dass feinstes Schuppengold im Kescher landet, ist nun mal ein sauber sitzender Haken. Folgend möchte ich auf fünf kleine bis größere Fehler eingehen, die man bei einer gewöhnlichen Knotless Knot Montage machen kann. Manches dabei ist wunderbar auf andere Rigs übertragbar.

Eine saubere Wicklung des Hooklinks

Für einen möglichst perfekten Drehmoment, sprich Eindringen der Hakenspitze ins Fischmaul, muss jede Wicklung akkurat nebeneinander liegen. Nichts sollte bereits auf den ersten Blick schlampig kreuz und quer übereinander liegen. Eine Tatsache, die in meinen Augen viel zu häufig vernachlässigt oder übersehen wird, ist der Übergang von Öse zu Haar. Die Schnur sollte aus der Öse kommend direkt am und unter dem Hakenschenkel entlang verlaufen – nicht seitlich!

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So wichtig: Die Haarlänge

Was den optimalsten Abstand des Köders zum Haken bzw. Hakenbogen angeht, haben viele Angler andere Ansichten. Muss das Haar nun ein oder 5 cm lang sein? Es sollte meiner Meinung nach niemals so kurz sein, dass dem Hakenköder kein Spiel und Bewegungsfreiraum mehr bleibt. Es sollte sich zum einen natürlich verhalten, aber auch das Wirken sowie Greifen im Maul unterstützen. Beim Knotless Knot empfinde ich je nach Haken-/Ködergröße einen Abstand ab mindestens 1,5 Zentimeter hervorragend.

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Der Haken braucht eine extreme Schärfe

Haken aus der Packung. Fertig. Los. Doch es gibt von Hersteller zu Hersteller gravierende Unterschiede bezüglich der Schärfe des Hakens. Eine Spitze sollte möglichst dünn und fein zulaufen und unglaublich scharf sein. Habe ich ein, maximal zwei Fische gefangen oder hing der Haken an einem Hindernis, z.B. ein Ast oder dichtes Kraut, fest, kommt er direkt in die Tonne. Auch bei einigen Blanks in Folge kommt ein neues Rig unter den Wirbel. Besonders an stark beangelten Gewässern schärfe ich meine Hakenspitze mittels Feile zusätzlich nach. Kaum etwas ist so essentiell wie ein ultra scharfer Haken!

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Achtung: Achte auch auf die Optik!

Während meine Hakenköder ruhig unter Wasser auffallen dürfen, bin ich bestrebt mein sonstiges Set Up, also den berühmten „letzten Meter“, möglichst unauffällig zu gestalten und auf den Gewässergrund abzusenken. Ich nutze dafür Leadcore oder Rig Tube, alles in dezenten Farben wie z.B. Grün und Braun. Hier liegt der wesentliche Fokus auf einer gewissen Natürlichkeit und somit Unauffälligkeit. Aber Achtung. Manche ummantelten, aber auch geflochtenen Vorfachmaterialien haben einen gewissen Auftrieb. Das missfällt mir und wirkt unter Wasser eher unnatürlich. Hier schafft ein Petzblei oder Tungsten Putty Abhilfe.

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Wähle das richtige Material und habe Vertrauen!

Es gibt unsagbar viele tolle Materialien von renommierten Herstellern. Hin und wieder probiere auch ich etwas aus. Doch das dann meist dezent. Ich empfinde ein gewisses Vertrauen in mein End Tackle als sehr wichtig. Schließlich verbindet mich dieses direkt mit dem Fisch. Jede Komponente eines Rigs hat eine spezifische Aufgabe, die sicher erfüllt werden muss. Im Nachgang möchte ich darüber nicht mehr groß nachdenken, ob etwas tatsächlich funzt. Wechsele ich ständig Bestandteile aus und mir schlitzt ein Fisch, was selbstverständlich immer passieren kann, verliere ich eventuell stetig aufgebautes Vertrauen. Zwar landet bei einem Aussteiger mein Rig grundsätzlich im Müllbeutel, doch einer bewährten Taktik misstraue ich deswegen nicht direkt. Denn der Verlust eines Fisches hat viele Gründe.

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Die Blei-Frage – Ansichtssache?

Kein Fehler in dem Sinne, sondern ein Fakt um den sich die Wenigsten Gedanken machen: Die Sache mit dem Bleigewicht. Schweres Blei = guter Hakensitz?! J-ein. Viel wichtiger als pure Masse sind Form und Einsatzgebiet (Untergrund). Mittlerweile fische ich häufig unter 100 g. Zu leicht? Nun ja, es ist unauffällig und fängt. Das überzeugt mich.

Und alles andere?

Ja – und dann natürlich der ganze Rest: Verhältnis Hakengröße zur Ködergröße. Vorfachlänge. Materialien. Das alles liegt an den unterschiedlichsten Umständen, aber auch Ansichtspunkten des jeweiligen Anglers. „Böcke“ kann man überall schießen. Die vorangegangenen 5 Statements spiegeln daher selbstverständlich nur meine Meinung wieder, basieren jedoch auf vielen Jahren aktiven Karpfenangelns. Sicherlich wird auch die schlechteste Montage Fische fangen, aber eben nicht das effektive Maximum, nach welchem ich strebe. Um die Frage meiner einleitenden Worte wieder aufzugreifen: Der Fehler beginnt eigentlich bereits bei der falschen Auswahl der Montage. Der Umstand regiert das Rig, da gibt es schlicht keinen Standard. Erst wenn etwas passt und praktisch funktionieren würde, folgen die Auswahl der entsprechenden Materialien und letztlich die richtigen Handgriffe, sodass aus etwas „Zwirn + Metallhäkchen“ ein sogenanntes Fangeisen wird. Mein Tipp zum Abschluss: arbeite stets gründlich und vertraue deinem Tun – der Rest kommt von alleine…

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