Wir stecken mitten im November. Mitten in der Dickfischzeit des Jahres! Die Blätter fallen und mit ihnen fallen oft die sehr großen Fische in unseren Gewässern. Doch nicht bei jedem will der Herbst so gut laufen. Während der Kollege ordentlich abräumt, fühlt man sich selbst wie in der „Saure Gurken“ Zeit.
Dabei liegt der Erfolg im November gar nicht so weit entfernt. Man muss jedoch definitiv einige wichtige Aspekte beachten. Wie es eventuell noch einer wird, erklärt uns heute Uwe Roithner in seinen 5 Tipps zum „Dicken“ im November!
Tipp 1: Futter / Hakenköder
Ich versuche generell meine Angelei den gegebenen Bedingungen anzupassen. Viele Faktoren entscheiden hierbei über fangen oder blanken. Die heiße Zeit des Jahres rückt näher und jeder will den unbekannten Riesen haken und vor die Linse halten. Für kurze Zeit tummeln sich sämtliche Angler an den Ufern bis es die ersten paar mal kalt wird. Danach werden es immer weniger. Bis der harte Kern überbleibt. Viele Angler verwenden große Boilies ab 24mm aufwärts als Beifutter sowie als Hakenköder das ganze Jahr durch. Ich entscheide mich doch lieber für kleinere Köder ab 20mm abwärts.
Diese trockne ich einige Wochen in einem Drybag. Die Weißfische und Schleien sind somit eliminiert und auch die Satzer und kleineren Karpfen werden somit etwas ausgedünnt. Kleine Köder heißt nicht immer kleine Fische. Wenn das ganze Jahr mit großen Ködern geangelt wird versuche ich mit dem Gegenteil in der heißen Phase des Jahres zu Punkten. Scheue Fische werden vielleicht leichtsinniger und schnappen eher zu als bei Ködern die sie das ganze Jahr über am Grund liegen sehen.
Tipp 2 : Spot
Bekanntlich ziehen die Fische bei den fallenden Wassertemperaturen in der Regel in tiefere Seeteile. Wie gesagt in der Regel. Doch bei einem schönen, sonnigen Novembertag gibt’s den ein oder anderen Ausflug in die flachen Zonen, hier ist richtig was los und man kann wahre Sternstunden erleben. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Doch allgemein werden sich die Karpfen in tiefen Wasser aufhalten. Dann liegt es nur an uns wie, wo und wann ich meine Ruten lege. Kleinere Krautlöcher.
An der Uferkante vor der Krautkante vor dem Kraut.Bevorzugt werden sandige oder schlammige stellen. Da diese Stellen öfter und mit weniger Unsicherheit aufgesucht werden da viel natürliche Nahrung in ihr steckt. So konnte ich schon des Öfteren in gleicher Wassertiefe und gleichen Köder nur 30m voneinander entfernt auf dem sandigen Platz gute Ergebnisse erzielen, wo hingegen zum schottrigen Platz eher wenig lief.
Tipp 3 : Angelzeit
Gute Einteilung ist die halbe Miete. So auch bei unseren Ansitzen. Wir wollen so schnell wie möglich zu Fisch kommen und das in rauen Mengen. Das dies an den Wochenenden immer schlechter läuft brauche ich nicht sagen. Da der Angeldruck am Freitag beginnt und mit Sonntag endet werden viele Fische etwas vorsichtiger und schwimmen Futterplätze die stark unter Futter gehalten werden eher seltener an.
Das Vorfüttern praktiziere ich generell nicht. Dafür eine gute Menge unterm Ansitz nach jedem Fisch. Ich will die Fische nicht für lange Zeit an meinen Platz binden. Ich will sie einfach schnell für ein paar Happen überreden. Das funktioniert meiner Meinung nach unter der Woche um einiges besser als am Wochenende. Nur sehr wenig Futter fliegt ins Wasser und nun kommt meine Kontinuierliche Taktik zum Einsatz. Wenig dafür regelmäßig.
Tipp 4 : Endtackle / Rig / Montage
Meine Rigs und das Endtackle wähle ich immer den Umständen entsprechend ganz klar. Ich angle vorwiegend an klaren, stark verkrauteten Baggerseen. Hoher Angeldruck ist keine Selteheit. An solchen Gewässern habe ich sehr gute Erfahrungen mit Fluorocarbon Rigs gemacht. Das D-Rig stell ich da mal ganz nach vorne. Durch die echt brutalst aggressive Stellung des Hakens greift diese Hakenpresentation unglaublich gut. Wenn dann die heiße Zeit kommt und das große fressen beginnt kann ich mich auf dieses Rig 100%ig verlassen. Auch als Stiff-Rig mit flexiblen Haar hab ich das ab und an mal am leader hängen.
Ich bin schon lange eher weg von Geflechten und ummantelten Vorfachmaterialien. Manchmal probiere ich neues und verwende Geflecht doch irgendwie lande ich immer wieder bei Fluorocarbon. Zum Bleisystem. Um grad in der Herbstzeit die Dicken abgreifen zu können verwende ich ausschließlich Inline Bleie. Ob es das festsitzende, freilaufende oder das dropoff System ist.
Hier variiere ich lediglich zum Beisverhalten der Fische. Mein Leader besteht aus einem bleikernlosen Leader (Fox Submerge). Der extrem weiche leader legt sich über alle Konturen nieder. Somit ist gewährleistet das die Montage perfekt am Grund verweilt und die Fische nicht damit in berührung kommen. Die Länge wähle ich immer so lange es zum werfen funktioniert. Soll heißen in der regel 105 – 115 mm. So kann ich mit meiner 12ft. Rute noch gut und präzise werfen.
Tipp 5 : Zusammenspiel von allen vier Tipps
Zum Abschluss kommt mein TIPP 5. Alle einzelnen Tipps sind an sich nicht all zu schwer umzusetzten. Jedoch das richtige Händchen für alles im perfekten Zusammenspiel zu meistern ist nicht ganz einfach. Daher meiner Meinung nach der wichtigste Tipp. Immer und überall 100% geben. Dem eigenen Bauchgefühl nachgehen. Das machen was man selbst für richtig hält. Vertrauen in den eigenen Weg. Mit einem Plan vor Augen wird der Erfolg nicht lange auf sich warten lassen. Ein Stückchen Glück gehört natürlich immer dazu doch manchmal kann man dem ein wenig unter die Arme greifen.
Recht hat immer der der fängt.
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