Ein- bis zweimal im Jahr besuche in meinen Kumpel Benny an seinem Hausgewässer. Für dieses Jahr stand die erste gemeinsame Session am langen Pfingstwochenende, also während der Laichzeit, an. Die zweieinhalbstündige Fahrt nehme ich gerne in Kauf, denn der knapp 10 Hektar große See hat einen guten Fischbestand und ist immer für eine kapitale Überraschung gut.

Am Ende der Laichzeit - von Kevin Keil - Navigator Baitboats, Kevin Keil, Global fishing, Am Ende der Laichzeit

Bereits ein paar Tage zuvor traf ich die ersten Vorbereitungen und kochte einen Partikelmix aus Tigernüssen, Tigerlupinen, Mais und Hanfsamen ab und dippte ein paar Hakenköder. Das obligatorische Gemecker meiner Freundin durfte natürlich nicht fehlen. Sie liebt die Gerüche einfach.

Freitagmorgen war es dann endlich soweit und ich mach mich auf den Weg nach Hessen. Vor Ort schnell noch die Verpflegung für Wochenende organisiert und dann war es endlich soweit. Die langersehnte Session konnte beginnen. Wir stimmen uns kurz ab, wer welchen Gewässerabschnitt befischt und bauten dann unser Tackle auf. Ich entschied mich dazu, meine beiden Ruten jeweils vor einem Seerosenfeld abzulegen, wohingegen mein Kumpel eine Rute im Freiwasser und eine vor einem Seerosenfeld in seinem Bereich platzierte.

Gegen 17:15 hatte ich dann beide Ruten im Wasser und war gerade dabei den Swinger der zweiten Rute einzustellen, als plötzlich diese Ruten ablief.

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Keine 20 Minuten nachdem ich die Rute mit dem Boot abgelegt hatte, der erste Biss. Was für ein Start! Der Fisch steuerte direkt nach dem Biss die Seerosen an. Ich sprang sofort ins Boot, habe den Fisch dann aber letztendlich im Seerosefeld verloren.

Kurz darauf der zweite Biss, jedoch ist mir dieses Mal der Fisch im Drill ausgestiegen. Verdammt! So ein toller Start und dann doch kein Fisch im Kescher. Also Mund abwischen und weitermachen! Es dauert keine halb stunde bis wieder ein Dauerton aus meiner Sounderbox ertönte. Nach einem kurzen Drill dann endlich der erste Fisch auf der Matte.

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Drei Bisse innerhalb der ersten Stunde. Scheinbar hatten wir das Ende der Laichzeit erwischt und somit hofften wir auf weitere Bisse in den nächsten Stunden und Tagen. Und so kam es dann auch. Fast im Stundentakt ertönte meiner Sounderbox, die meines Kumpels blieb jedoch still. In der ersten Nacht war an Schlaf nicht zu denken. Jedes Mal wenn ich mich gerade wieder auf meine Liege gelegt hatte und versucht habe einzuschlafen, scheuchte mich ein erneuter Dauerton aus meinem Schlafsack. Bis zum nächsten Morgen konnte ich 8 Fische mit einem Durchschnittgewicht von 8-10kg fangen, mein Kumpel leider keinen. Kein einziger Piepser an seinen Ruten.

Doch dann hat sich das Blatt gewendet. Gegen 10 Uhr konnte dann endlich auch Benny seinen ersten Karpfen landen.

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Von nun an nur noch Aktivität auf seinen Spots. Meine Sounderbox blieb stumm. Daher versuchte ich ein wenig Schlaf nachzuholen, doch daraus wurde nichts. Denn in den nächsten Stunden waren es dann seine Bissanzeiger, die im Stundentakt ertönten. Bis zum Nachmittag fing er 5 Fische. Auch bei ihm lag das Durchschnittsgewicht zwischen 8 und 10 Kilo. Daher änderte ich die Köderstrategie und Spot. Ich bestückte meine Haken mit größeren Boilies. Ich erhoffte mir dadurch etwas selektiver fischen zu können.

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Gegen 18 Uhr war es dann erneut der Bissanzeiger von meinem Kumpel, der ertönte. Wieder suchte der Fisch die direkte Flucht in Richtung Seerosen. Doch meinem Kumpel gelang es den Fisch aus den Seerosen zu befreien und sicher zu keschern. Er war gerade auf dem Rückweg zum Ufer, als seine zweite Rute ablief. Ich sprang daher ein und drillte den Fisch. Kaum war Benni am Ufer angekommen war es nun einer meiner Bissanzeiger der ertönte. Was war denn jetzt los? Drei Bisse innerhalb kürzester Zeit. Wir beide schauten uns an und hofften, dass wir ein Foto mit drei Karpfen machen konnten. Doch daraus wurde nichts. Denn der Köder an meinem Haken hatte das Interesses einer Brasse geweckt. Dennoch war dieser Moment einer unserer gemeinsamem Highlights. Vor 20 Jahren haben wir gemeinsam unseren Angelschein gemacht und noch nie zuvor hatten wir einen „Triplerun“ erlebt.

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Danach blieben die Bissanzeiger erstmal stumm und ich versuchte ein wenig Schlaf nachzuholen. Doch kaum hatte ich es mir im Schlafsack gemütlich gemacht, ertönte ein Dauerpiepen aus meiner Sounderbox. In Shorts und T-Shirt sprang ich in den Regen und drillte erneut einen kampfstarken Schuppi. Sollte die Nacht wieder wie die letzte verlaufen? Bisse Stundentakt? Nicht ganz im Stundentakt, aber dennoch konnte ich bis zum Sonnenaufgang drei weitere Schuppenkarpfen der 20-Pfund-Klasse fangen. Es schien, als ob die größeren Fische des Sees doch noch anderweitig beschäftigt waren.

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Bei sehr wechselhaftem Wetter verlief der Sonntag ohne viel Fischaktivität. Dennoch konnten wir über den Tagesverlauf den ein oder anderen Fisch fangen.

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Gegen 19 Uhr ein kurzes Piepen aus meiner Sounderbox. Ich konnte das langsame Anheben meiner Schnur und meines Absenkbleis beobachten. Ich hatte große Hoffnung nun einen größeren Fisch am Haken zu haben, denn diese Art von Biss ist eigentlich typisch für die größeren Exemplare in diesem Gewässer. Vorsichtig drillte ich den tiefenstehenden Fisch zum Ufer.  Nach einem 30-minütigem Drill kam der Fisch dann endlich zum Vorschein. Ein Schuppenkarpfen mit einem Gewicht von 18 Kilo lag auf der Matte. [Bild

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Der weitere Abend tat es dem Vorabend gleich. Keine weiteren Bisse bis Mitternacht. Erst dann wurden die Fische wieder aktiv. Gemeinsam konnten wir bis zum Morgengrauen 5 weitere Karpfen fangen.  Kurz nach dem Frühstück dann wieder ein vielversprechender Biss. Wieder ein kurzes Piepen aus meiner Sounderbox. Die Schnur erhob sich wieder langsam. Doch dieses Mal flüchtete der Fisch direkt in Richtung Seerosen.

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Ich sprang direkt ins Ruderboot, jedoch saß der Fisch schon in den Seerosen fest. Meine Rettungsaktion war erfolglos. Verdammt!

Kurz darauf bauten wir dann langsam unser Tackle zusammen und beendeten die Session, die uns viele kampfstarke Fische und einen gemeinsamen Höhepunkt unserer mehr als 20-jährigen Freundschaft bescherte.

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