Es ist soweit: In diesem Jahr brauchte ich einfach mal eine Auszeit von der Flussangelei. Warum? Immer mehr Jugendliche haben die Freizeit an unserem Platz am Fluss verbracht – an einen erfolgreichen Ansitz war nicht mehr zu denken. Zwar ist es nichts Neues, dass es dort vor allem in den sommerlichen Monaten viel Publikumsverkehr gibt, doch in diesem Jahr wurde es immer mehr – vermutlich eine Folge der Corona-Bestimmungen…
Neues Gewässer, neue Herausforderungen
Also beschloss ich kurzerhand, an ein mittelgroßes Baggerloch auszuweichen, um – gezwungenermaßen – in ein neues Abenteuer zu starten. Der See is mir nicht unbekannt. Er hat einen alten aber soliden Fischbestand und einige Perlen, die direkt auf meiner Wunschliste gelandet sind. Schnell musste ich jedoch feststellen, dass ich mein „Flussdenken“ ablegen musste und mich auf neue Idee einlassen sollten. Das ist allerdings nicht so ein großes Problem gewesen, weil ich sehr gerne mit Weichfutter und „Matschepampe“ arbeite.
Jeden Tag Futter!
Ich habe zunächst einige Nachmittage genutzt, den See und seine Bewohner zu beobachten und kennenzulernen. Dabei sind mir zwei echte Perlen ins Auge gefallen. Ich habe vielversprechende Spots gefunden und fing an, zu füttern. Das sollte sich als sehr aufwendig und anstrengend herausstellen. Die Wege dorthin sind aktuell nicht mehr die allerneusten – an ein Befahren mit dem Trolley war nicht zu denken. Die Benutzung von Booten ist leider verboten, also hieß es Ärmel hochkrempeln und jeden Tag das Zeug zum See schleppen.
Mein Plan war es, zwei Wochen jeden Tag eine Mischung aus Weichfutter, das aus hochattraktiven Bestandteilen besteht und sich sehr schnell auflöst, anzufüttern. Dafür nutzte ich Groundbait, gecrushte Boilies und viele Öle, damit die ganze Wassersäule voll mit Lockstoffen ist. Dazu eine Mischung aus 12, 15 und 22 mm Boilies.
Los geht´s, die Session startet
Als ich endlich zu meiner Session aufgebrochen bin, kam es anders, als geplant. Keine Top-Bedingungen und dazu noch ein Wetterwechsel – meine Stimmung war im Keller. Dennoch platzierte ich die Rigs und habe schnell mein Futter auf die Spots verteilt. Das Set-up stand, der Himmel malte tolle Bilder, die Vögel sangen aber aufgrund der Wetterlage war meine Laune immer noch nicht besser. Doch auf einmal stand ich mit krummer Rute am Ufer. Nach einem harten und schweißtreibenden Drill landetet ein Spiegler des Altbestands auf meiner Matte. Wahnsinn!
So zog die Woche ins Land und ich haben den See immer besser verstanden – und immer mehr Fische fangen können. Zwar blieb mir die eine besondere Perle verwehrt, doch das neue Abenteuer bereitete mir schöne Stunden. Jetzt heißt es aber für mich: back to the roots, der Fluss ruft mich!
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