Das Bootangeln ist eine besondere Form unserem Hobby zu frönen. Hier erlebt man das Angeln meiner Meinung nach noch intensiver und verspürt noch mehr Freiheit und Grenzenlosigkeit. Ebenfalls kann man Stellen befischen, die für andere unerreichbar sind. Ob sie nun nahe des Ufers oder weit draußen auf dem See liegen. Doch sollte man aus Sicherheit- und Wohlfühlgründen einiges beachten und für seinen Erfolg beim Bootsangeln auf Karpfen unbedingt diese fünf möglichen Fehlerquellen im Auge behalten.

Bock auf Boots-Karpfenangeln? Verhindere diese Fehler - Dreambaits, Bootsangeln

Fehlerquelle: Wind und Wetter unterschätzen..

Viele sicherheitsbedingte Fehler haben als Auslöser das Wetter. Ihr solltet also sehr genau euren Erfahrungsstand im Verhältnis zu eurer Ausrüstung und dem Wetter sehen. Wind und Wellen sind dabei euer größter Gegner. Achtet bei starkem Wind und zu erwartenden großen Wellen unbedingt darauf, den Bug, also die Spitze eures Bootes in den Wind zu stellen. Ansonsten kann es passieren, dass die Wellen über die Boardwand oder das Heck ins Boot schwappen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ist nicht nur ungemütlich.

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Eure Ausrüstung sollte auch dem Wetter angepasst sein. Ich selbst habe bis jetzt von drei Bootstypen aus das Bootsangeln betrieben und muss sagen, dass alle ihre Vor und Nachteile haben. Ich habe vom  Schlauchboot, einem Flachbodenboot und einem Kajütboot aus gefischt. Ohne meinen Artikel zu sehr auszudehnen, ist es wichtig zu sagen, das wenn es brenzlig werden sollte, man sich lieber eine ruhige Bucht sucht. Versucht bitte nicht auf Teufel komm raus, bei tosendem Wetter auf dem See zu bleiben. Ihr habt nur ein Leben.

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Zu den gefährlichen Situationen gehört auch Nebel. Ich selbst bin schon stundenlang auf einem See umhergeirrt. Erst nach Stunden habe ich mein Basisboot wiedergefunden. Keine lustige Situation. Gerade wenn Berufsschifffahrt stattfindet, kann das wiederum zu anderen brenzligen Problemen führen. Bleibt sicher!

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Fehlerquelle: Swinger einhängen..

Ein Fehler der nicht unbedingt lebensgefährlich ist, jedoch nervtötend werden kann, ist Swinger zu benutzen. Bei jeder Bewegung des Bootes wird euer Bissanzeiger anschlagen und das kann bei einer Mehrtagestour durchaus zu der ein oder anderen Tinitusattacke werden. Auch das häufig gesehene Umdrehen der Swinger, also vor den Bissanzeiger macht keinen Sinn. Wie sagte mal jemand zu mir, aus jedem Fallbiss wird irgendwann ein Run, also muss man sich zwecks der sensiblen Bisserkennung wenig Sorgen machen.

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Auch müssen die Schnüre nicht bis zum letzten gespannt werden, denn wie schon gesagt, bei jeder Bootsbewegung kann es passieren, dass eure Montagen verziehen. Dann doch lieber Slackline fischen und warten bis der Bissanzeiger brennt.

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Fehlerquelle: Falsche Anker

Ein weiterer Fehler ist es, die falschen oder zu kleine Anker zu verwenden. Halten die verwendeten Anker nicht, kann es schnell zu brenzligen Situationen kommen. Wenn sich z.B. das Boot beginnt zu drehen und die Schnüre noch im Wasser sind kann das bis hin zum Rutenbruch führen oder bei großen Wellen kann euch dann, wenn ihr ungünstig steht, Wasser ins Boot schwappen. Warum das passiert? Boote sind immer für Wellen von vorn also Bug aus gebaut, hier sind sie am höchsten, spitz oder überstehend sodass keine Welle ins Bootsinnere vordringen kann.

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Der richtige Anker, für mich ein M-Anker. Er greift in jeder Lage und egal wie er aufkommt. Anders ist das bei Plattenankern, Pflugscharankern oder den allseits beliebten Kreuzankern/ Krallenankern.

Um einen noch besseren Halt in der gewünschten Position zu erhalten, verwende ich gern Ankerketten. Diese begünstigen den Eindringwinkel des Ankers, der ohne Kette nämlich sehr viel steiler Richtung Wasseroberfläche zeigen würde und damit schlechter halt auf Kraut oder im Schlamm, wo das Ankern oft schwer fällt, findet. Ob ihr wirklich gut geankert habt und die richtigen Anker bzw. Gewichte gewählt habt, zeigt sich spätestens bei aufkommendem Wind.

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Apropos Ankergewichte. Das richtige Ankergewicht ist von Größe und Gewicht eures Bootes abhängig. Als Beispiel sollte für ein 4m Schlauchboot, ein 5kg Anker gewählt werden plus eine gleichschwere Ankerkette um sicheren Halt zu gewährleisten. Bei meinem Aktuellen Boot mit ca. 600 kg Gewicht, habe ich im Bugbereich einen 10 kg M -Anker und eine 2 m lange mit ebenfalls 10 kg schwere Ankerkette, in Gebrauch. Im Heckbereich nutze ich zwei jeweils 7,5 kg Schwere M-Anker mit gleicher Ankerkette. Hab ich diese 3 Anker ausgelegt, lege ich noch einen 4 Anker im Bug, die verhindert das letzte leichte drehen des Bootes, was wiederum die Bisserkennung optimiert. So habe ich schon so manchen Sturm mitgemacht und alles bombenfest.

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Fehlerquelle: zu dünne Seile oder Taue

Die Seile oder Taue sollten ebenfalls nicht zu dünn oder zu kurz gewählt werden. Ein Tau sollte minimum das 3-fache Bootsgewicht halten und immer an das Gewässer bzw. die Ankertiefe angepasst sein. Ein Beispiel dazu wäre, ankert ihr bei 5 m Wassertiefe, sollten eure Seile von dem Festpunkt bis zum Anker mindestens 15 m sein. Die Formel für die Taulänge heißt also Wassertiefe x 3 m = zu verwendende Taulänge. Denn das Problem ist wiederum, dass das beste Wetter auf einem Gewässer schnell umschlagen kann und nicht feste Anker oder das reißen der Ankerseile möchte ich nicht mehr riskieren. Aus diesem Grund verwende ich Taue in 30 m Länge.

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Fehlerquelle: Instabiles Rod Pod

Wer seine Ruten nicht auf dem Grund des Sees mühsam wieder bergen möchte, der sollte ein stabiles Pod benutzen. Es gibt diverse Pods fürs Bootsangeln, empfehlen kann ich bis heute allerdings nur eines. Ein Amiaud. Es ist meiner Meinung nach ein durchdachtes und sehr stabiles Pod System mit verschiedenen Untersytem für den Bootsspiegel, einer Grundplatte, einen Schlauchboot-Schlauch Gestell und der klassischen Tripod Variante. Mit einem Pod einer anderen Marke, musste ich mir bereits zwei meiner Ruten wieder ertauchen weil eine Klemmschraube nicht gehalten hat. Also macht diesen Fehler bitte nicht.

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Fehlerquelle: Keine Kopfbedeckung tragen

Beim Bootsangeln bin ich überwiegend den ganzen Tag  dem Wetter ausgesetzt. Gerade im Sommer kann das gefährlich werden. Wer nach einem langen Tag in der Sonne abends schon mal mit Kopfschmerzen und Erbrechen zu tun hatte, der weiß wovon ich rede. Ein Sonnenstich. Dabei kommt es zum Anschwellen, reizen der Hirnhäute oder des gesamten Hirns. Da der Schädel ein geschlossenes System ist, führt das Anschwellen des Hirns im schlimmsten Fall zur Bewusstlosigkeit bis hin zum Atemstillstand. Kopfschmerzen und Erbrechen sind dann erste Warnsignale. Ich selbst habe dies schon erlebt und dachte erst an die alt bekannte Seekrankheit, jedoch war mir am Kopf so heiß, dass ich schnell auf einen Sonnenstich kam. Zum Glück konnte ich mir mit einem nassen Handtuch über Kopf und Hals, selbst helfen. Ab dem nächsten Morgen trug ich jetzt immer Hut, Tuch oder Mütze auf dem Boot.

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Abschließend möchte ich noch anmerken, überschätzt euch nicht. Ich habe auch nicht begonnen auf den großen weiten Wasserflächen, im Freiwasser zu stehen. Mit dem Schlauchboot stand ich anfangs auf einem Meter Wassertiefe. Hier ist vieles einfacher und bequemer. Man kann aussteigen, muss im Notfall, bei sehr großen Wellen keine Angst haben und kann somit wunderbar Routine sammeln. Habt ihr euch auf euer Boot eingestellt, wisst wie es verankert und bei Wellen reagiert, dann sollte der Steigerung und dem ersten Freiwasser Erlebnis nichts entgegen stehen.

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Mehr von unserem Autor Martin Höpfel

Auch in unseren Ausgabe zu lesen

Mehr von Martin Höpfel gibt es übrigens auch zu seiner Angelei in den Städten der Republik. Er hatte in unserer Ausgabe 10 zum Thema Urban Style einen coolen Artikel. Sieh dir seinen Urban-Artikel an dieser Stelle an.

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