Zugegeben: Bei den zahlreichen Rigs, die unser Hobby so mit sich bringt, kann man schon Mal schnell den Überblick verlieren. Dabei unterliegen sie mitunter der Mode: Manche Rigs erleben zu gewissen Zeiten gewisse Trends, Trends mithin, die manches Mal genauso schnell kommen, wie sie wieder gehen. So gerät manches Rig, das vor einiger Zeit noch in aller Munde war, bisweilen in Vergessenheit. Umgekehrt werden plötzlich Rigs gehyped, die ihren zweiten Frühling erleben und an die sich nur noch die ganz Alt-Eingesessenen unserer Zunft erinnern können.
Ohne Kompromisse: Ein Rig für alle Fälle
Und trotzdem gibt es bei all dieser Vielfalt immer mal wieder ein Rig, das diesen Modeerscheinungen trotzt, wie eine alte Eiche dem Sturm. Von den skizzierten Erscheinungen und Modephänomenen weiß auch Nils Kroll von Proline zu berichten. Wie er uns in seinem Gastbeitrag mitteilt, folgt er beim Thema Rigs schon lange keinen Modeerscheinungen mehr. Schon gar nicht, wenn dieses Rig für den Einsatz im Fluss vorgesehen ist. Nils Maxime: Kein Raum für Rig-Experimente am Fluss. Tabula Rasa: Am Ende bleibt da nur noch ein Rig übrig. Und dieses Lieblings-Rig stellt dir Nils nunmehr vor. Und zeigt dir netterweise auch, wie man es bindet. Du hast das Wort, lieber Nils.
Meine Rig-Erfahrungen am Fluss: Das ist mein Rig
Ich habe schon viele, ja wirklich sehr viele Rigs, am Fluss getestet und bin mittlerweile bei einem Einzigen hängen geblieben, auf welches ich mich voll und ganz verlassen kann. In meinen Jahren als Flussangler ist mir nämlich Eines besonders klargeworden. Ich brauche ein Rig, welches sich schnell wieder resetted. Es soll also fangfähig am Boden liegen bleiben, selbst dann, wenn ihm kleine Fische, Krabben oder die Strömung mitgespielt haben. Nach dem Ausprobieren verschiedenster Vorfächer bin ich beim Blow-Back-Rig geblieben. Dieses ist zwar aufwändiger zu binden als andere, greift aber sehr zuverlässig und verwickelt sich zudem nie – vorausgesetzt, es wird richtig gebunden.
Das Blow Back Rig: Das benötige ich
Wie ich mein Blow-Back Rig für den Fluss binde, möchte ich an dieser Stelle beschreiben. Es werden fünf Komponenten benötigt.
- ummanteltes (steifes) Geflecht
- solider Wide Gape Haken in der Größe 2 oder 4
- Rig Ring
- passender Kicker oder Line Aligner
- Anti Tangle Sleeve
So geht es: Mein Rig-Tutorial zum Blow Back Rig
Das Vorfach sollte eine Länge von 20 cm nicht übersteigen, da es sich sonst durch die Strömung zu sehr bewegen- und dadurch verwickeln kann. Bei mir hat sich eine Länge vom 15-20 cm bewährt.
- Zuerst schneide ich von der Vorfachschnur ungefähr 25 cm ab. Dann entferne ich die Ummantelung auf einer Länge von 10cm.
- Danach binde ich mir eine Schlaufe und ziehe den Boilie mithilfe der Schlaufe auf das spätere Haar. Der durch die Schlaufe entstehende Knoten dient zusätzlich als Fixierung für den Köder.
- Anschließend kommt der Rig-Ring zum Einsatz. Diesen knote ich circa 1-2 cm über dem Boilie mit einem doppelten Hausfrauenknoten an.
- Nun ziehe ich den Haken durch den Ring auf den Hakenschenkel bis auf Höhe des Widerhakens, sodass sich der Haken schnell in die (Unter-)Lippe drehen- und greifen kann.
- Danach führe ich die Vorfachschnur von hinten nach vorn durch das Öhr und binde mit 5-7 Wicklungen den Knotless Knot, ehe ich nochmals das Vorfach von hinten nach vorn durch das Öhr fädle.
- Jetzt schiebe ich den Line Aligner oder Kicker von oben über das Hakenöhr und fädle den Anti Tangle Sleeve auf das Vorfach
- Zum Abschluss binde ich noch eine 8er-Schlaufe an das Ende des Vorfachmaterials, um das Rig in einen Wirbel einzuhängen.
So einfach und schnell ist mein Blow Back Rig für den Fluss gebunden. Es hat in mehrerlei Hinsicht seine Berechtigung für die Flussangelei, zumal es sich bestens bewährt hat. Man bedenke: Am Strom hat man mit einem hohen Endtackleverschleiß zu rechnen. Deshalb wähle ich ein solides-, einfach zu bindendes Vorfach und spare mir unnötige Kleinteile wie etwa Sinker, um die Kosten möglichst gering zu halten. Zudem habe ich das Gefühl, dass die Flussfische nicht so scheu sind, wie die Karpfen im See. Ihr braucht euch insofern keine Sorgen darüber zu machen, dass das steife Geflecht den Argwohn der Fische im Fluss provozieren würde.
Das war‘s erstmal von mir. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbauen des Blow-Back-Rigs,
euer Nils Kroll
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