Welche Rolle spielt eigentlich das Vertrauen in der Angelei? Christian Unbereit hat sich dazu intensiv Gedanken gemacht und regt zum Nachdenken an! Erfahrt, was es mit diesem liebevollen Kissen auf sich hat…
Der Faktor Glauben – von Christian Unbereit
Wie in allen Situationen des alltäglichen Lebens ist es auch beim Karpfenangeln enorm wichtig, dass wir daran glauben, was wir tun. Doch wie weit beeinflusst der eigene Kopf unsere Angelei? Wenn ich mein Handeln einmal etwas unter die Lupe nehme, so stelle ich fest, dass ich in vielen Belangen auf meinen Kopf, also an meinen Glauben vertraue. Nehmen wir zum Beispiel einmal mein Rig. Ich nutze in 90 % meiner Sessions das German-Rig. Die Vergangenheit hat mir gezeigt, dass dieses Rig funktioniert und auch recht simpel zu binden ist. Obwohl ich weiß, dass auch andere Rigs wie z.B. das Blowback-Rig 100% funktionieren hat sich mein Glauben an diese Variante so gefestigt, dass es meine erste Wahl ist.
Ich bin mir sicher bei euch ist es ähnlich? Oder wechselt ihr zu jeder Session eure Methode? Eher nicht,was? Wie sieht es mit euren Ködern aus? Bei der Fülle an Herstellern die heutzutage qualitativ hochwertige Produkte auf den Markt werfen muss es für einen Anfänger grausam sein den richtigen Boilie zu finden. Die Qual der Wahl eben. Das wirklich gute Gefühl und der Glaube daran kommt doch erst, wenn man mit einer Sorte gefangen hat.
In einer etwas anderen Art und Weise als beim Karpfen findet beim Angler dann auch eine positive Konditionierung statt. Einmal gut abgeschöpft mit Bait XY lässt wenig Energie zu den Köder zu wechseln. Ein weiteres Thema sind die unterschiedlichen Tacklehersteller. Welche Firma ist euer Favorit? Und warum ist es genau diese Firma? Schließlich sind die qualitativen Unterschiede bei den großen Marken nicht so riesig, oder? Ist es eher wie beim Fussball und man ist „Fan“ dieser Firma oder ist auch da die Erfahrung und der daraus entstandene Glaube die treibende Kraft.
Letzteres setzt jedoch voraus, dass ihr Produkte von unterschiedliche Firmen getestet habt. Alles in Allem eine reine Kopfsache oder nicht? Aber keine Sorge dieses Verhalten ist das menschlichste überhaupt. Wir lieben nun mal das Bekannte, sich Wiederholende seit unserer frühesten Kindheit. Allerdings ist unser Glaube ein nicht zu kleiner Faktor um Erfolg oder Misserfolg zu haben. Ist man zu versteift auf ein und das selbe Handeln ist man in der Gewohnheit. Etwas Gewohnheit kann durchaus auch zum Erfolg führen, ist man jedoch nicht in der Lage seine Gewohnheiten beim Karpfenangeln zu brechen, wird man bei den großen Abenteuern die uns alle so reizen versagen, denke ich. Hier wird Flexibilität eher belohnt als ein monotones Verhalten. Eine andere Form von Glaube ist der Aberglaube.
Wie viele von Euch glauben fest daran, dass der Schnuller der/des Erstgeborenen oder ein Miniaturkarpfen am Rod Pod den einen Extra-Fisch „ begünstigt“? Wenn es so ist…gut so, denn der Glaube versetzt Berge wie es so schön heißt und er ist, meiner Meinung nach, mit das wichtigste in unserer Passion. In diesem Sinne, denkt doch einmal drüber nach warum ihr, wie handelt und was davon alles Reine Kopfsache ist. Also geht raus vertraut auf euren Glaube, genießt die Natur und fängt dicke Muttis…
Christian Unbereit