Puristisch – das bedeutet: Auf`s Wesentliche reduziert. Wer puristisch ist, der konzentriert sich auf seine Stärken, wohl wissend, worauf es ankommt und an welcher Stelle womöglich die Kür beginnt, die über die Pflicht hinausgeht. Diese Schwelle genau auszuloten, ist die Kunst des puristischen Meisters. Womit wir auch schon beim eigentlichen Thema dieses Beitrages sind: Dem Navigator Mini-Futterboot, mit dem wir im Umfeld unserer Dreharbeiten zum großen Futterboot-Gewinnspiel im Gesamtwert von über 10.000 Euro genauestens auf Tuchfühlung gegangen sind.

Dabei eilt dem puristisch-schwarzen-Futterboot mit dem kantigen Design diese Puristik bereits optich voraus. Und wir können gleich vorwegnehmen, dass sie sich im besten Sinne der Reduktion auf das Wesentliche auch in funktionaler Hinsicht hervortut. In den nachfolgenden Zeilen erfährst du, was das im Detail bedeutet und wie sich das Navigator-Mini im Praxistest geschlagen hat. Gemäß unserer etablierten Bewertungskriterien, an denen sich auch die anderen 4 Boote aus unserem Vergleich zu messen haben, geben wir dir damit den ultimativen Leitfaden zum Futterboot-Kauf mit an die Hand.

Das Navigator Mini reiht sich als Drittes Modell seiner Art in die Testreihe ein. Wenn du die Ergebnisse der ersten beiden Test-Kontrahenten nachlesen willst, dann geht es hier zum ersten Beitrag (Duke PRO von Carp Royal) und hier zum zweiten Beitrag (Bear Creeks Navison NG 20). Bevor wir uns den Testergebnissen zuwenden: Als twelve ft. PRO-Abonnent hast auch die die Möglichkeit, das Navigator als eines von 5 Booten im Gesamtwert von über 10.000 Euro zu gewinnen.

Die genauen Modalitäten des Gewinnspieles erfährst du hier. Und nun geht‘s ans Eingemachte!

Preis

Hand auf‘s Herz: Wichtiger Meilenstein und Entscheidungskriterium auf der Suche nach einem geeigneten Futterboot ist und bleibt das Preis-/Leistungsverhältnis. Die technischen Features können noch so überzeugend und verlockend sein – sie nützen wenig, wenn sie weit außerhalb der Reichweite von Karpfenanglers Geldbeutel liegen. Und bereits bei dieser Bewährunsgprobe setzt ich das Navigator Mini deutlich von seiner Konkurrenz ab. Mit einem Anschaffungspreis von 999 Euro steckt das uns vorliegende Trimaran-Boot in seiner einfachsten Ausführung preislich die unterste Messlatte der Produktgruppe ab, während es sich zugleich qualitativ besonders hervortut.

Der große Futterboot-Vergleich: Navigator Mini im Test – Der puristische Meister -

Warum wir hier die einfachste Ausführung erwähnen? Weil das Boot – und das ist bereits sein erstes Alleinstellungsmerkmal – in seinem Funktionsumfang erweiterbar ist: Konkret: Du hast die Möglichkeit, das ab Werk per Hand steuerbare Navigator Mini um ein Echolot zu erweitern. Selbiges zählt für die Möglichkeit, für einen Aufpreis von 150 Euro weitere 2 Frontleuchten, Edelstahl-Suchscheinwerfer von 5 Watt, inkl. Batterieanzeige 4-LED hinzuzufügen.

In der uns vorliegenden Standardversion (Basic) entfallen diese zusätzlichen Gimmicks aber erstmals – wobei wir sie auch zugegebenermaßen nicht allzu sehr vermisst haben. Und dass das so ist, ist wiederum ein gutes Zeichen, weil es auf das stimmige Gesamtkonzept des Bootes abstellen lässt; Ein Konzept, dass sich wiederum als Summe seiner Teile erweist, auf die wir nun genauer eingehen möchten.

Der große Futterboot-Vergleich: Navigator Mini im Test – Der puristische Meister -

Technische Spezifikationen – Gewicht, Motorleistung, Akkus

Beginnen wir mit der Hardware: Hier wartet das Boot für uns bereits auf den ersten Blick mit einer Überraschung auf: Dass das Boot in seinem Namen das Anhängsel „mini“ trägt, ist mehr als verwunderlich, wenn es nach der Größe des Futterbootes geht: Denn mit seinen Maßen von 500 mm x 400 mm x 230 mm ist das Boot zwar sehr kompakt gebaut, aber nicht gerade klein – allenfalls geringfügig kleiner als sein namensgebender Vorläufer – das Navigator-Boot. Die markante Optik, die dem Boot durch seine Konstruktion auf Basis eines CAD-3D-Design-System und der Verwendung  – Zitat Hersteller – der “ besten Teile (…) die aktuell auf dem Weltmarkt verfügbar sind (Quelle: Navigator.com).“ verleihen dem Boot eine Optik mit hoher Wiedererkenneung bei gleichzeitiger Wertigkeit.

Der große Futterboot-Vergleich: Navigator Mini im Test – Der puristische Meister -

Als eines von bisher 4.500 verkauften Exemplaren ist das uns vorliegende Modell getragen von der Erfahrung der niederländischen Hersteller, deren Philosophie in der Verpflichtung gegenüber der kompletten Herstellung in den Niederlanden einschließlich der Sicherstellung und Überwachung der gesamten Produktion besteht. Und diesen Entwickler-Stolz merkt man dem Boot auch an: Das Boot profiliert sich bereits optisch als eine stimmige Einheit, mit klar kontourierten Kanten, deren Gesamtheit zu einem zwar kantigen, aber gleichermaßen Aquadynamischen Design des Bootes beitragen. Das gefiel auf Anhieb. Nun würde die Praxis zeigen müssen, was das Boot zu bieten hat.

Der große Futterboot-Vergleich: Navigator Mini im Test – Der puristische Meister -

Und hier schließt sich der Kreis zum Gegenstück des Navigator-Mini: Damit das Boot an seine designierten Spots fahren kann, bedarf es – na klar –  es einer Fernbedienung, die die Befehle an die leistungsstarken Motoren und die eigens-konstruierten Ruder und Antriebsschrauben weiterleitet. Und auch bei der Fernbedienung setzt sich das Prinzip „Alles aus einem Guss“ fort: Größe und Form der Zweihand-Fernbedienung, die man vermittelts Hals-Kordel bequem vor der Brust bedienen kann, fügen sich nahtlos in das Designkonzept des Bootes ein.

Wobei auch hier die Minimalistik zum Tragen kommt: Die Fernbedienung verfügt über exakt 4 bzw. 6 Knöpfe und Jog-Shuttles: Neben dem Ein- und Ausschalter liegen darauf die Befehle für vor/zurück bzw. links und rechts sowie ein Lichtschalter, der für ein Fernlicht bzw. zwei Lichter im Nahbereich zuständig ist. Und mehr braucht es nicht: Solcherart ausgestattet verfügt  das Navigator Mini-  über alle Befehle, um sämtliche Himmelsrichtungen zu erschließen und auch in die entlegenen Gefilde deines Gewässers voranzudringen. Zeit für die Jungfernfahrt…

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Das Navigator Mini in der Praxis: Souverän auf Kurs

Die übersichtliche Gestaltung der Fernbedienung, die dem Angler augenblicklich die Funktionsweise der Navigation erschließt, machen das Boot unheimlich nahbar und intuitiv. Wir wussten auch ohne den Blick in die Bedienungsanleitung sofort, was zu tun ist – und haben nicht lange gezögert: Mit 4 Kilo Futter beladen, ging es daran, unsere Spots in 350 Metern Entfernung anzufahren. Und welche Performance tat sich da auf: Das Boot folgte den Tastenbefehlen unverzüglich,wobei die direkte Ansprache jederzeit das Gefühl absoluter Kontrolle vermittelte, die die Notwendigkeit eines Autopiloten in Vergessenheit geraten ließ – jedenfalls, solange man auf Sicht fuhr, was bei unseren Distanzen von 350 Metern der Fall war. Dabei bahnte sich das Boot trotz Wellengangs uns gelegentlichen Seitenwinden sicher seinen Weg durch die Fahrwasser – mit einer beeindrucken Fahrstabilität und Kurstreue. Selbst bei maximaler Beladung der Futterluken liegt das Boot mitteltief im Wasser – es suggeriert damit, dass es noch lange nicht am Ende seiner Beladungs-Möglichkeiten angelangt ist und gewährleistst zugleich ausreichend Tiefgang, um geschmeidig durch die Wellen zu pflügen. Das gefiel!

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Key Features und Top Features

Minimalsimus ist Trumph – und das setzt sich auch bei der Gestaltung der Futterluke und des Rig-Drop-Mechanismusses fort, der sich als wahrers Key-Feature hervortut: Die beiden Futterluken werden über den rechten Jog-Shuttle getrennt angesteuert und geben das Futter unverzüglich frei. Und dass das so gut funktiniert, ist das Ergebnis eines ausgeklügelten Mechanismusses, der die vollumfängliche Futterfreigabe gewährleistet: Beim Navigator werden die Fuztterklappen nicht etwa magnetsich fixiert – was bei nachlassender Spannung schon Mal zu Fehelranfälligkeiten führen kann – sondern vielmehr mechanisch: Ein Kleiner Stift auf deren Unterseite sorgt beim Auslösen durch das Wegklappen in seine Nische für eine sofortige Futterfreigabe. Einfach, aber genial!

Der große Futterboot-Vergleich: Navigator Mini im Test – Der puristische Meister -

Ebenfalls einfach und genial: Der Mechanismus zum Einklemmen deines Rigs bzw. deiner Montage: Anders als bei den Release-Kupplungen anderer Modelle wird das Rig direkt in der Futterluke platziert. Genauer: Das Rig wird dabei allerdings nicht von unten in die Futterluke hineingelegt – was schon mal für Geraffel sorgen kann –  , sondern bequem von oben, wobei ein Schlitz am Heck des Bootes im Zusammenspiel mit einem Fixier-Hebel bei der Überfahrt dafür sorgen, dass dein Vorfach perfekt augerichtet und fixiert ist. Mechanik, die behgeistert – und vor allem: Tadellos funktioniert.

Der große Futterboot-Vergleich: Navigator Mini im Test – Der puristische Meister -

Es liegt in der Natur dieser puristischen Aussatttung, dass die Bewertung etwaiger Features von Autopilot oder GPS-Funktionen entfällt. Das Navigor-Mini verzichtet auf derlei Funktionen.

Unsere redaktionelle Empfehlung für…

…alle diejenigen, die die Vorzüge eines Bait Bootes in ihre Angelei integrieren wollen, ohne dabei allzu tief in den Geldbeutel greifen zu müssen. Nochmals: Wer die Annehmlichkeiten eines Echolots für unverzichtbar hält, der kann diese gegen einen entsprechenden Aufpreis seiner Konfiguration hinzugügen. Dabei ist  die Zuverläsigkeit des Navigator-Mini das Gegenstück der einfachen Mechanik, die auch technisch weniger-versierten Anglern den intuitiven Zugang ermöglichen. Das Bait-Boot vermittelt bei all dieser pragmatischen Funktionalität einen unheimlichen Spaßfaktor. Aufgrund seiner Größe, Motorausstattung und Fahrstabilität ist es für verschiedene Gewässer und Gewässertypen geeignet, zumal die beiden großzügigen Futterluken dem Angler veiel Futterspielräume lassen.

Der große Futterboot-Vergleich: Navigator Mini im Test – Der puristische Meister -

Fazit

Das Navigator Mini überzeugte uns beim Test auf ganzer Linie. Minimalitsisches Design, tolle Fahreigenschaften und ausgeklügelte Mechanik verbinden sich hier zu eine Bait-Boot, auf das sich der Angler in allen Lagen verlassen kann. Dass das Boot von Funktionen wie GPS und Autopilat absieht, ist die Kehrseite des erschwinglichen Anschaffungspreises von 999,99 Euro. Dieser Umstand öffnet den Blick für das Wesentliche: Rig- und Futterfreigabe funktionieren einwandfrei, während die Befehle der Zweihand-Fernbedienung unverzüglich – auch auf große Distanzen – an das Boot weitergegeben werden. Die Ansprache war hier ungeachtet der Distanz gleichbleibend gut. Gleichzeitig überzeugte uns die Mechanik der Futter-und Rig-Freigabe in besonderem Maße.

Der große Futterboot-Vergleich: Navigator Mini im Test – Der puristische Meister -

Einzig das etwas höhere Gewicht des Bootes, das wiederum die Kehrseite der Hochwertigkeit der verwendeten Materialien ist sowie dessen Größe fallen hier relativierend ins Gewicht, inssoweit es eine gewisse Sperrigkeit beim Transport mit sich bringt. Ein kleiner Wehrmutstropfen bei einem ansonsten tadellosen Boot.

In Summe macht das Navigator Mini dem verliehenen Attribut des puristischen Meisters alle Ehre: Wir vergeben 4 von 5 möglichen Sternchen ****.