Das Ganze begann im Dezember 2021. Da ich im besagten Jahr aber berufsbedingt keinen Sommerurlaub hatte und deswegen keinen längeren Angelurlaub machen konnte, sollte schließlich im Jahr 2022 eine dreiwöchige Session stattfinden. Bei einem Feierabend-Bierchen besprach ich mein Vorhaben mit meinem Freund Nils und schnell waren wir auf demselben Nenner – Sommer, Sonne und ein langer Angelurlaub, wer kann da schon nein sagen?
Schritt für Schritt zum perfekten Plan
So begann die Planung – die erste Frage war, wann und wohin es gehen sollte. Bei der Frage des Zeitraums waren wir uns schnell einig und unsere Wahl fiel auf Anfang September. Auch auf die Frage nach dem Ziel hatten wir schnell eine Antwort: Südfrankreich. Ein genaues Gewässer hatten wir jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht ins Auge gefasst, aber es sollte auf jeden Fall etwas größerer Natur sein, ein Gewässer, an dem unter anderem die Boots-Nutzung gestattet war. In den darauffolgenden Tagen wurde im Betrieb der Urlaub für das kommende Jahr eingereicht und auch zeitnah genehmigt. Nun konnten wir also in die finale Planungsphase übergehen. Anfang des Jahres wussten wir dann auch, welches Gewässer es werden sollte. Unsere Wahl fiel auf den Lac de la Ganguise, der es uns mit seinem herrlich türkisblauem Wasser und seiner Größe von 400ha mehr als angetan hatte. Über das Jahr hinweg wurde das Tackle aufgestockt und erweitert, denn drei Wochen angeln mit vier Ruten fordern schon so einiges an Kleinzeug. Über die Baits machten wir uns natürlich auch Gedanken, aber was bei uns beiden eh immer im Gepäck ist, ist der GLM und Squid N´ Krill von Pfalzbaits. Zu den vorgenannten Boilie-Sorten nahmen wir noch den Nuss- und Leberboilie mit sowie von jeder Sorte die passenden Liquids und auch Teige. On Top durften selbstverständlich auch Insekten und Partikel nicht fehlen. Insgesamt hatten wir am Ende rund 400kg Futter dabei.
Endlich war es soweit, die erste September-Woche hatte begonnen. Ich brachte meine komplette Ausrüstung zu Nils, denn sein Vater war so freundlich und stellte uns für diesen Trip seinen Bus zur Verfügung. Nils übernahm die ehrenvolle Aufgabe, den Bus unter der Woche zu beladen, sodass wir am Donnerstag Abend, nach der Beendigung meiner Arbeit, direkt losfahren konnten.
Lange hatte es gedauert, aber schließlich war der Donnerstag da und ich hatte Feierabend, fuhr Heim und rief auf dem Weg schon Nils. Dieser konnte dann schon losfahren um mich einzusammeln und – was soll ich sagen–, es passte alles perfekt: Nils war an Ort und Stelle nachdem ich meine privaten Verpflichtungen erledigt hatte. Jetzt hieß es nur noch: Reisetasche in den Bus und Abfahrt! Meine Reisebegleitung war zum Glück ausgeruht und topfit – er fuhr den ganzen Weg komplett durch, lediglich unterbrochen durch ein paar Pausen, um sich die Beine zu vertreten und zu tanken. Ich selber schlief hingegen den Großteil der Zeit auf dem Beifahrersitz.
Ankunft und Lagesondierung
Als wir im Süden ankamen und nur noch wenige Kilometer zu fahren hatten, ging gerade die Sonne auf – wir kamen uns vor wie in einer anderen Welt! Die Vorfreude stieg ins Unermessliche als wir von der Autobahn abfuhren und nur noch ein paar Minuten Fahrtstrecke bis zum See vor uns hatten. Jetzt hieß es: Hoffen, dass die Stelle unserer Wahl auch frei war. Unserer anvisierte Stelle war mit dem PKW gut zu erreichen und relativ am Anfang eines großen Gewässer-Armes. Dort angekommen mussten wir allerdings feststellen, dass die Stelle leider besetzt war, so ein Mist aber auch!
Wir stiegen aus und liefen erst mal ein Stück umher, um uns mal ein genaues Bild von der Lage verschaffen zu können. Dabei stellten wir recht schnell fest, dass dem See einige Meter Wasser fehlten. Zufällig waren die Jungs auf der auserwählten Stelle auch Deutsche und so beschlossen wir kurzerhand mal mit ihnen zu reden. Glücklicherweise waren sie echt sehr freundlich und teilten uns auch mit, dass sie zeitnah einpacken würden um an ein anderes Gewässer zu fahren. Wir fühlten uns als hätten wir gerade den Jackpot unseres Lebens gewonnen und freuten uns wahnsinnig darüber, unsere Traum-Stelle doch noch übernehmen zu können.
Noch während die Jungs zusammen packten, besprachen wir uns, wer von uns links und wer rechts angeln würde. Wir waren uns schnell einig und so ging es an das Ausladen des Busses und das Aufbauen des Camps. Bei solch einer langen Session kann man sich getrost erst um die Zelte und Liegen kümmern, schließlich hat man zum Angeln ja noch genug Zeit im Gepäck. Während Nils das Futter vorbereitete, pumpte ich das Boot auf. Die Jungs waren in der Zwischenzeit auch fertig geworden mit ihrem Abbau, verabschiedeten sich noch und waren dann in den Weiten Südfrankreichs verschwunden.
Wir trugen das Boot ans Wasser und machten nunmehr auch das restliche Tackle startklar. Die Ruten waren soweit fertig montiert, lediglich frische Hookbaits mussten noch an die Haken und schon konnten diese ausgelegt werden. Für den Anfang beschlossen wir, es mit wenig Futter zu versuchen, bis wir die Fische auf unseren Platz hätten – so war zumindest unser anfänglicher Plan.
Angeln & Mehr: Erholung während des Wartens
Nachdem alle acht Ruten lagen, begann der Part des Wartens und mit ihm nun auch der gemütliche Teil dieser Reise: Einfach mal den Urlaub genießen, unterstützt durch ein kaltes Bierchen und wirklich gutes Essen.
Die ersten zwei Tage verliefen ziemlich ruhig. Bis auf ein paar Brassen und einem dickem Aland ließ sich kein Flossenträger blicken. Da wir traumhaftes Wetter hatten und das Thermometer 32 Grad Celsius Lufttemperatur anzeigte, stand zur Mittagszeit immer eine Runde Schwimmen auf unserer Tagesordnung, zumal selbst das Wasser eine Temperatur von 25 Grad Celsius aufwies. Bestes Badewetter also!
Auf den zweiten Blick: Weitere Erkenntnisse und gemischte Vorzeichen
Doch auch die schönsten Eindrücke können schnell trügen. Wenn man sich im Wasser und am Ufer etwas genauer umsah, konnte man erkennen, dass man auch hier vorsichtig sein musste und es unter Umständen harten Bedingungen zu tun hatte. Nicht nur dem Tackle wurde hier einiges abverlangt, nein, auch unsere Baits mussten zeigen, was sie konnten. Natürliche Nahrung war im Überfluss vorhanden und die toten Bäume – sowohl im Wasser als auch an Land – zeigten den reich gedeckten Tisch, wenngleich dieser auch scharfe Kanten hatte.
Was lange währt: Die Fische kommen
In den frühen Morgenstunden des vierten Tages meldete sich der Bissanzeiger von Nils. Nach einem kurzen Drill konnte mein Angelfreund einen kleinen Schuppi über den Kescher dirigieren. Jawohl, die Freude war riesig! Der erste Karpfen aus einem neuen Gewässer ist und bleibt immer etwas besonders.
Am nächsten Tag sollte auch ich meines ersten Karpfen aus diesem traumhaften Gewässer fangen können. Was soll ich dir sagen, es war auch direkt einer der Fische, weswegen wir eigentlich dort waren und die jeder von uns beiden fangen wollte.
Neue Pläne – neue Fische: Auf zu neuen Ufern
Die weiteren Tage fingen wir noch einige Fische bis satte 18 kg, doch solch ein richtig schön-beschuppter Fisch blieb Nils leider bisher vergönnt. Mittlerweile war es Samstag-Mittag und wir waren mittlerweile schon neun Tage am See. Wir beschlossen am Montag das Gewässer zu wechseln, um dann noch tiefer in den Süden zu fahren. Das neue Ziel sollte ein etwas kleinerer See mit sehr gutem Fischbestand werden. Zum Glück ertönte in der vorletzten Nacht der Bissanzeiger bei Nils erneut und im Lichtkegel der Kopflampe war unschwer einer dieser schön beschuppten Spiegler zu erkennen. Yes – wir konnten den Fisch sicher landen und befanden uns in einem Freudentaumel!
Der letzte Tag an diesem See verging wie im Flug. Wir packten über den Tag verteilt schon den größten Teil unseres Tackles in den Bus, sodass wir am Morgens nur noch das Nötigste zusammensuchen mussten. Leider blieben die Bissanzeiger in diesen letzten Stunden komplett still – umso leichter fiel uns der Abschied und wir waren voller Vorfreude unterwegs zum nächsten See.
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