Die Ereignisse überschlagen sich. Es ist gerade einmal zwei Tage her, dass wir erstmals über den mutmaßlichen Einbruch auf der Nash Trade Show berichteten, schon dass uns hierzu wieder neue Informationen zugespielt wurden. Um es gleich vorwegzunehmen: Die neuerlichen Informationen, die uns im Rahmen der vom Sicherheitsdienst übermittelten Überwachungskamera-Bilder zugetragen wurden, verhärten den Verdacht, dass es sich bei dem Täter um einen Szene-Insider gehandelt haben könne. Jedoch sei auch dies „lediglich das Resultat einer visuellen Interpretation“, wodurch auch ein Täter ohne direkten oder indirekten anglerischen Bezug nicht auszuschließen sei. So oder so gehe man aber “ von einer genauen Ortskenntnis“ des Täters aus. Zur Erinnerung: Bei der alljährlich stattfindenden Trade-Show, die dieser Tage (bis einschließlich gestern, Do. 15.09.2022) ausgetragen wurde, handelt es sich um ein exklusives Händler-Event in den Messehallen Frankfurts, zu dem ausschließlich gewerbliche Besucher zugelassen sind. Es gehe für die Nash-Händler wie immer darum, sich über die neuesten Produkte der renommierten englischen Tackleschmiede zu informieren und entsprechende Einkäufe für den gewerblichen Handel zu skalieren.
Im gestrigen Artikel auf twelve ft., in dem sich auch Marc Voosen zu den Vorkommnissen äußert, kannst du dich tiefergehend informieren. Auch unser erster Beitrag vermittelt einen Überblick der Geschehnisse.
Hier die Kurzversion: Wenngleich es sich im Moment um kaum mehr als eine Vermutung handele, so der Sicherheitschef des Veranstaltungsortes, gehe man nach jetziger Datenlage davon aus, dass es sich beim Täter um einen Szene-kundigen Insider gehandelt habe, der sich „an der Schnittstelle zu den gewerblichen Interessen bewege“ und zielgerichtet ein Objekt entwendet habe. Es sei im Moment noch unklar, inwieweit sich der mutmaßliche Täter, ein Mann mittleren Alters, der als ca. 1,80m groß beschrieben wird und der sich während der Ausübung der Tat in die Anonymität einer übergestülpten Maske zurück gezogen habe, persönlich bereichern wolle, oder „nur im Auftrag gehandelt“ habe.
Der Sicherheitschef zu den Ereignissen
Allein der Tathergang, so der Sicherheitschef relativierend, lasse nicht auf das Vorhandensein eines ursächlichen Tatmotivs schließen. Es sei dies umgekehrt noch lange kein Grund, den Täterkreis auf das gewerbliche bzw. anglerische Umfeld zu reduzieren, denn hierfür liefere der Tathergang, auf den man sich maßgeblich bezieht, “ keine hinlängliche Indikation“. Man müsse hingegen weiterhin in alle Richtungen ermitteln – so der Sicherheitschef im einhelligen Tenor mit der polizeilichen Direktive. Man dürfe zumal nicht ausschließen, dass auch die dem Messebetrieb angegliederten Mitarbeiter ohne anglerischen Bezug (Aufbaumitarbeiter, Reinigungspersonal etc.) als mutmaßlicher Täter in Betracht gezogen werden könnten, komme jedoch ohne ausreichenden Anfangsverdacht an dieser Stelle nicht weiter.
Video der Überwachungskameras als Mittel der Täter-Ermittlung.
Indessen hat der leitende Ermittler der Untersuchungen zu dem Fall dem Anliegen der Messebetreiber stattgegeben und befunden, dass das aufgezeichnete Überwachungskamera-Material nunmehr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden dürfe, zumal der so gewonnene Ermittlungsradius ungleich vergrößert würde, was “ einer schnellen und Abwicklung des Falles nur dienlich“ sein könne. Man müsse allerdings umgekehrt auch vorsichtig sein “ nicht zu viel Staub aufzuwirbeln“, befinde aber am Ende, dass die Aussicht auf eine schnelle Findung des Täters die Bedenken gegenüber unseriösen Hinweisen und Fake-Sichtungen überwögen und dass die Wahl dieses Mittels legitimiert- und angezeigt sei. Sicherheitspersonal, Polizei und Messebetreiber verbinden damit neuerlich den Appell um Mithilfe aus den Reihen der Anglerschaft. Je konzertierter die Ermittlungen – gerade in den neuralgischen ersten Stunden und Tagen nach der Tat – die Ermittlungen geführt- und gesteuert würden, desto größte sei die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Überführung.
Ermittlungstaktisch freigegeben: Das Überwachungskamera-Material zur Nash-Tradeshow
Wir nehmen das nunmehr freigegebene Videomaterial neuerlich zum Anlass, auf unsere gestern ausgelobte Funktion als Sprachrohr der Szene zurückzukommen und unsere redaktionelle Reichweite in den Dienst der Täterfindung zu stellen. Daher richtet bitte eure sachdienlichen Hinweise an unsere twelve ft. Redaktion ( Adresse siehe unten). Wir bitten, aus den genannten Gründen von etwaigen nicht-ernst-gemeinten Hinweisen abzusehen. Hinweis: Es handelt sich bei dem nachfolgendem Material um bereits zeitlich abgegrenztes-, jedoch „ansonsten unbearbeitetes Bild-Material“, das die Stunden des Tathergangs zwischen 0:30 und 1:00 Uhr der Nacht vom 13.09 2022 zum 14.09. 2022 – teilweise im Zeitraffer wiedergibt – und alle „visuell relevanten Informationen enthalte“.
Sachdienliche Hinweise zum Täter bzw. Tatmotiv richten Händler und Anwesende bitte an: redaktion@twelvefeetmag.de