Es ist 21 Uhr 30. Meine letzte Montage ist gerade noch rechtzeitig vor dem Einbruch der Dunkelheit auf dem Futterplatz gelandet. Erschöpft vom Arbeitstag und diversen anderen Aktivitäten, falle ich auf meine Liege und schlafe kurz darauf ein. Lange dauert es nicht bis ich durch einen schrillen Ton geweckt werde. Eine fette Brasse nahm meinen Pop Up. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Ich füttere ein gutes Kilo Boilies sowie Tigernüsse nach und lege mich wieder hin. Dieses Spiel wiederholte sich die ganze Nacht und gefühlt alle 30 Minuten muss ich einen der dicken Futterplatzschmarotzer abhaken. Erst am frühen Morgen gleitet endlich der erste Karpfen über den Kescherrand. Ein kleiner Schuppie rettet mich vor dem Blank.
Hundemüde schlafe ich wieder ein um nur wenige Momente danach von meinem Wecker geweckt zu werden. Es ist bereits 8 Uhr und damit an der Zeit nach Hause zu fahren um noch ein paar Stunden Zeit vor der Arbeit mit meiner Familie zu verbringen. Auf dem Heimweg, fallen mir fast die Augen zu und ich Zweifel an der ganzen Arbeit die mir mein Futterplatz an diesem See bereitet. Zu viele Brassen plündern einfach meinen mühsam aufgebauten Futterplatz, bevor auch nur ein Karpfen etwas Futter abbekommt. Ein Taktikwechsel muss her und ich überlege was ich ändern könnte. Den Futterplatz möchte ich keinesfalls aufgeben und so fliegen weiterhin alle 2 Tage diverse Kilogramm Badgers Glm und Econ in unterschiedlichen Durchmessern sowie einige Hände Tigernüsse auf meinen Platz.
Mittlerweile habe ich auch eine Idee wie ich eventuell die Masse an Brassen und kleineren Karpfen aus dem Weg gehen könnte und etwas Ruhe auf dem Futterplatz einkehren könnte und somit auch die dicken Karpfen auf den Platz zu holen. Am Anfang der nächsten Session, füttere ich wieder eine ordentliche Menge von meiner Futtermischung und auch dieses Mal fange ich kurz darauf einen Brassen, jedoch fliegt nun nicht wie gewohnt erneut Futter auf den Platz, sondern einfach nur mein Hingerig zurück ins Wasser.
Bis zum nächsten Brassen dauerte es nun schon deutlich länger und auch danach ist es wieder nur der Pop Up, der auf den Platz fliegt. Ganz bewusst versuche ich dem Futterplatz Ruhe zu geben, so das Weißfische und kleinere Karpfen das Interesse verlieren.
Erst nach Aufgang der Sonne stehe ich endlich mit Krummer Rute in der Hand im Wasser und drille einen der alten Fische aus diesem See. Yes!
Geht doch denke ich mir. Aber war das jetzt ein glücklicher Zufall oder ein Ereignis, welches sich auf meine Vorgehensweise zurückzuführend lässt? Auch bei den nächsten kurzen Sessions funktionierte diese Taktik und ich kam zu etwas Schlaf und in den meisten Fällen zu einem oder sogar mehreren besseren Fischen.
Natürlich bin ich mir im klaren, dass ich nichts neues erfunden habe und sicherlich eine Menge anderer Angler schon lange gleich vorgehen, jedoch habe ich für mich eine wichtige Erfahrung dazu gewonnen und sicherlich nicht nur für dieses Gewässer eine Art und Weise gefunden um zu dem gewünschten Erfolg zu kommen. Vielleicht hat einer von euch ein ähnliches Problem an seinem Gewässer, mag aber mindestens genau so gern wie ich dicke Fische und einen guten Schlaf? Dann probiert es doch einfach mal aus. Eventuell klappt es ja ebenso gut. In diesem Sinne noch einen Erfolgreichen Sommer und eine tolle Zeit am Wasser.
Beste Grüße Flo
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