Es ist schon bemerkenswert, mit welchen Funktionsumfängen die Echolote der heutigen Generation aufwarten. Angefangen von den – relativ betrachtet – einfachen Modellen bis hin zu solchen aus dem High-End Bereich flankieren Begriffe wie CHIRP-Technologie, Side-Imaging, Realvision, Realimaging und 3-D-Vision die Landschaft. Hinzu kommen verschiedene Geber mit je verschiedenen technischen Anforderungen und Möglichkeiten. In der diffusen Gemengelage aus verschiedenen Taktfrequenzen kann man beim Versuch, den Überblick zu bewahren, schon Mal selbigen verlieren.
Volle Peilung?! Zur aktuellen Marktlage der Echolote
Am Ende all der technischen Errungenschaften und Weiterentwicklungen stellt sich die eine entscheidende Frage. Eine Frage, deren Beantwortung mit den Erfordernissen verschiedener Angelarten- und Stilen korreliert und auf die der Raubfisch-Experte sicherlich eine andere Antwort wähnt, als unsereiner. Es ist die Frage danach, wie viele Informationen uns das Echolot für unsere Einsatz-Zwecke liefern soll – oder gar: muss. Denn klar ist: Die Funktionen heutiger Echolote haben die Zeiten eines einfachen Sonar-Signals lange überwunden, wobei heutzutage GPS-Funktionen mit automatischer Erstellung von Tiefenkarten beim Überfahren eines Gewässers das Datenblatt zieren und eher die Regel als die Ausnahme darstellen. Hinzu kommt die Kompatibilität mit (Hersteller-abhängigen) Datennetzwerken und Seekarten wie Navionics, Bluechart oder C-MAP.
Kurz: Das Alles ist ganz schön viel. Was aber davon benötigen wir als Karpfenangler? Welche Funktionen, abgesehen vom einfachen Sonar sind wichtig, – vielleicht sogar notwendig – und welche sind entbehrlich? Wie funktionieren eigentlich die einzelnen bildgebenden Verfahren der Sonar-Technologie? Und noch viele weitere Fragen. Wir wollen noch nicht zu viel vorwegnehmen, aber so viel sei verraten: Weil wir von twelve ft. hier selber die Marktlage sondieren wollten, haben wir uns überlegt, uns einen Mann mit ins Boot zu holen, von dem man wirklich sagen kann: Er ist die Instanz, wenn es um das Thema Echolote geht. Die Rede ist von Thomas Schlageter, Geschäftsführer vom nach ihm benannten Echolotzentrum.
Geleitet von der Expertise eines Fachmanns – ein kurzer Abriss zur Idee der Beitragsreihe
Wir können bereits jetzt vorwegnehmen, dass wir Thomas dazu inspiriert haben, die Echolot-Landschaft auf ein – sagen wir – handhabbares und verständliches Niveau runterzubrechen. Insofern versteht sich dieser erste Artikel als Pilotbeitrag einer Reihe, in der wir uns – angeleitet von Thomas` Expertise – dem Thema der Echolote etwas genauer zuwenden wollen. Das Prinzip: wir stellen dir nach und nach – angefangen von den günstigen Modellen – einige Echolote und deren Features vor. Für den Moment begnügen wir uns erst einmal mit der Vorstellung der Geräte – Thomas Schlageters Einflüsse schalten wir dann im Laufe der Beitragsreihe sukzessive hinzu. Der designierte Effekt: Am Ende der Beitragsreihe wirst du dir bestenfalls ein Bild gemacht haben können, das dir womöglich als Sondierungs-Grundlage einer eventuellen Kaufentscheidung dienen kann. Wie bezeichnend: Der Begriff „Sondierung“ könnte hier kaum trefflicher verwendet wendet werden; denn schließlich ist der kleinste gemeinsame Nenner sämtlicher Taktgeber unter Wasser die Fähigkeit, uns ein Bild der Unterwasserwelten zu vermitteln.
Das Garmin Striker Cast GPS – Die Features im Überblick
Für das Bild, das wir nun zeichnen wollen, soll uns das Cast GPS von Garmin als Vorlage dienen. Das Wurfecholot im Stile der Deeper-Modelle ist prädestiniert für den Anfang unserer Artikel-Reihe: Es steckt den unteren Rahmen der Möglichkeiten ab, die ein modernes Echolot bietet und profiliert sich in einigen Punkten sogar durch hervorstechende Merkmale, die den Vergleich zu den „fest“ installierten Geräten mit Monitor nicht scheuen müssen.
Was mich schon zum entscheidenden Vorteil des kleinen blauen Diamanten führt, der das Gerät für viele Karpfenangler interessant macht: Das Gerät ist dank seiner Form und des geringen Gewichtes, sowie der eingebauten Akkus mit einer Laufzeit von bis zu 10 Stunden auf keine externen Geräte zur Stromversorgung angewiesen. Zur Bildwiedergabe genügt schlichtweg ein Handy oder Tablet, das – kabellos – zum Echolot-Monitor avanciert.
Von diesen Aspekten der Convenience einmal abgesehen, erschöpfen sich die Vorteile jedoch nicht allein darin. Ein Blick auf das Datenblatt von Garmin zum Wurfecholot vermittelt eine Vorstellung der weiteren Features. Übrigens hatten wir das Garmin Striker Cast GPS schon Mal im Test auf twelve ft., den du hier einsehen kannst. Die Kopplung des Gerätes über die Garmin-App erfolgt kinderleicht und selbsterklärend. Einmal gekoppelt, kann sofort losgeangelt werden.
Die wichtigsten Features im Überblick: Das Garmin Striker Cast GPS
Nun geht es ans Eingemachte – Die inneren Werte des Striker Cast GPS. Besonders hervorzuheben ist die Implementierung der Quickdraw-Funktion, zumal dann, wenn man die Preisklasse des Gerätes mit einer UVP von 209 Euro zugrunde legt. Quickdraw bedeutet: Nach dem Auswerfen mit der Rute, bzw. dem Hinterherziehen mit dem Boot erstellt das Gerät Tiefenkarten der betreffenden Bereiche, die sich nun sukzessive zu einer Tiefenkarte des Gebietes zusammensetzen. Dabei differenziert das 75 Gramm schwere – oder besser: leichte – Gerät die verschiedenen Tiefenbereiche in Abständen von 0,3 Metern, was durch optische Kennlinien in der visuellen Anzeige entsprechend als Topographie des Gewässers kenntlich gemacht wird. Es ergibt Sinn, sich vorher bei der Garmin Community zu registrieren, um alle Daten online einsehen zu können.
Stärken und Schwächen des Garmin Striker Cast GPS
In Rahmen unseres Tests konnten wir dem Garmin Striker Cast GPS bereits genauer auf den Zahn fühlen. Die Ergebnisse seien hier nochmal zusammengefasst. Positiv aufgefallen ist die Stabilität der Bluetooth-Verbindung. In einem Aktionsradius von bis zu 60 Metern Wurfdistanz zum Handy war diese gleichbleibend stabil und entspricht insofern den Angaben des Herstellers. Das Verhalten des Gerätes beim Auswerfen ist trotz – oder gerade wegen – der nur 75 Gramm sehr „flugstabil“ und unanfällig gegenüber Flugbahn-Abweichungen durch etwaige Windböen.
Zu den Wiedergabe-Modi: Das Gerät verfügt über einen klassischen Sonar-Modus mit verschiedenen Differenzierungs- und Sensibilitätseinstellungen, die alle souverän funktionieren. Ferner verfügt das Gerät über einen Fischsymbol-Modus, der die Ausdeutung der Vorgänge unter Wasser nochmal erleichtert. Die Scan-Tiefen reichen von 45 cm bis 45 Meter Gewässertiefe
Die Akkulaufzeit von 10 Stunden konnten wir im Rahmen unseres Tests bestätigen.
Allerdings weist das Gerät auch ein paar kleinere Schwächen auf, die wir dir nicht vorenthalten wollen: Hier ist zunächst der Punkt der Gewöhnungsbedürftigkeit an die App zu nennen. Wir haben festgestellt, dass die Ansicht der gescannten Gebiete auf dem Smartphone – gerade für Einsteiger – nicht sehr intuitiv ist. Die Ansicht könnte etwas einfacher und detaillierter gestaltet werden. Die Karten müssen mittels WLAN-Verbindung vorab heruntergeladen werden, um dann auf der App genutzt werden zu können. Dies stellen wir uns etwas benutzerfreundlicher vor.
Ein zweiter Kritikpunkt betrifft, so banal es klingen mag, die blaue Farbe des Gerätes. Hierin liegt nämlich der Grund seiner Verschmelzung mit dem Wasser und in der Folge: der erschwerten Sichtbarkeit. Konkret: Uns ist aufgefallen, dass das Striker Cast GPS bei bedecktem Himmel auf knapp 40 Metern nur noch schwierig zu erkennen ist… Gleichwohl ändert dieses optische Momentum nichts an der Souveränität und Stabilität der Sonar-Wiedergabe.
Die Features des Striker Cast auf einen Blick
- Streaming Sonar: Echolotbilder von Spots und Fischen in der Striker Cast App in Echtzeit anzeigen
- Schnelle und einfache Einrichtung
- Kabellose Wiedergabe von traditionellen 2D-Echolotbildern von bis zu 60 m Entfernung
- Mit und ohne GPS erhältlich: Mit GPS können über die Quickdraw Contours Software eigene Mappings mit Tiefenlinien von 30 cm erstellt werden
- In Tiefwasser (<45 m) und Flachwasser (<60 cm) anwendbar
- Zugang zur Quickdraw Community zum Download von Mappings
- Batterie: 10+ Stunden mit integrierter, per USB-Kabel aufladbarer Batterie
- Automatisches An- und Ausschalten für einen minimalen Batterieverbrauch
- Wasserdicht nach Standard IPX6 und IPX7
- Robustes und leichtgewichtiges Design
Fazit zum Garmin Striker Cast GPS
Das Striker Cast GPS wartet mit den grundsoliden Funktionen eines modernen Echolotes auf und überzeugt in den wesentlichen Punkten. Das Erfassen der Gewässertiefen und Sondieren der Gewässer mittels Quickdraw-Funktion geht nach vorheriger Eingewöhnung leicht von der Hand. Leichte Abstriche in der Benutzerfreundlichkeit der App ändern nichts an der souveränen Erfassung und Dokumentation der Gewässerstruktur. Der Aspekt des geringen Gewichtes und des Verzichtes auf externe Stromquellen lässt das leichtgewichtige Gerät für alle diejenigen interessant werden, die die wichtigsten Informationen zum Gewässer schnell abrufbar haben möchten. Der Fisch-Symbol-Modus ist ein interessantes Feature, eine Objektabgrenzung, über deren Notwendigkeit für die grundlegenden Erfassung der Tiefen wir hier keine Aussage treffen können, insoweit diese Beurteilung dem Anwender obliegt. Grundsätzlich überzeugt das Gerät durch die Möglichkeit, es sowohl als Anhängsel hinterm Boot- als auch als Wurfecholot zu verwenden.
Kurz: Mit einer UVP von 209 Euro liefert das Garmin Striker Cast GPS einen grundsoliden Einstieg in moderne Echolot-Technologien.
Mehr Informationen über den Garmin Striker Cast
findest du auf der offiziellen Webseite von Garmin