Mit dem Einzug des Herbstes beginnt für Karpfenangler eine der spannendsten Phasen der Karpfenangel-Saison. Es ist gemeinhin die Zeit, in der sich die Natur über und unter Wasser auf den bevorstehenden Winter vorbereitet. Diese Veränderungen sind spürbar – nicht nur für die Karpfen, sondern auch für uns Menschen. Dabei sind fallende Temperaturen und das Herabfallen der Blätter nur zwei der prominentesten Beispiele, mit denen Mutter Natur unmißverständlich signalisiert, dass der Sommer vorbei ist.
Veränderte Taktung im Herbst: Zeit des Umbruchs
Während wir Menschen eine Weile brauchen, bis sich unser Bio-Rhythmus auf den veränderten Tag-/Nacht-Rhythmus und besagte Wechselwirkungen der Naur eingestellt hat, reagieren die Karpfen als wechselwarme Tiere bereits auf kleinste Veränderungen in ihrer Umgebung. Seien es fallende Temperaturen, Änderungen des PH-Wertes, die Herbstzirkulation der Wasserschichten (Verlagerung der Sprungschicht), die Veränderungen von Art und Umfang der natürlichen Nahrung im See, das Rückbilden des Krautes, das sich im Sommer an vielen Gewässern ausgebildet hat – alles das bekommt der Karpfen unmittelbar zu spüren.
Hierdurch ändern sich schließlich auch die Fressgewohnheiten der Fische. Und mit diesen veränderten Fressgewohnheiten ändert sich mittelbar auch die Herangehensweise für uns Angler, wenn es nunmehr darum geht, das Bestmögliche aus der Herbstangelei herauszuholen. Grundsätzlich gilt: Je nach Temperatur beginnen die Fische ab Anfang bzw. Mitte September damit, die Nahrungszufuhr im Vergleich zum Sommer nochmal zu erhöhen. Der Grund: Die Fische bereiten sich instinktiv auf die entbehrungsreiche Zeit des bevorstehenden Winters vor.
Während andere Tiere hier gar in Winterstarre bzw. gar den Winterschlaf verfallen, stellt sich beim Karpfen allenfalls Winterruhe ein. Schon bald, im Winter verlangsamt sich die Bewegung der Fische erheblich, wobei auch die Zeitfenster, in denen die Fische Nahrung zu sich nehmen, kleiner werden. Doch noch ist es nicht soweit. Das, was im Winter herunterskaliert wird, wird im September und Oktober im vorauseilenden Instinkt an Energie zugeführt.
Im Herbst geht es für die Fische darum, der kräftezehrenden und nahrungsarmen Umgebung im kalten Wasser rechtzeitig zu begegnen – und sich entsprechende Energie-Reserven anzufressen, die die Fische durch den Winter tragen. Jetzt gilt es: Für den Angler ist das mit der Aussicht auf wohlgenährte Fische im Jahres-Höchstgewicht verbunden – wobei er selber seinen Teil zum Erreichen der Bestform beitragen kann.
Futter: Proteine sind Trumpf
Obige Überlegungen sollten bereits eine Vorstellung davon vermittelt haben haben, warum das Thema „Futter“ im Herbst eine wichtigere Rolle spielt, als zu jeder anderen Jahreszeit. Das betrifft sowohl die Art des verwendeten Futters, als auch dessen Menge. Es gilt: Im Herbst ist proteinreiches Futter Trumpf, allem voran Fischmehl-basierte Boilies. Die proteinhaltigen Köder liefern dem Fisch genügend Nährstoffe, um ihn durch den Winter zu tragen. Neben den wichtigen Proteinen zählen dazu auch die im Fischmehl enthaltenen Spurenelemente und Fette.
Merke: Im Herbst solltest du auf hochwertige Fischmehl-Boilies mit einem Protein-Anteil von ca. 40 Prozent – gerne mehr setzen. Tipp: Die Nährstoff-Zusammensetzungen von Boilies sind vom Gesetzgeber vorgeschrieben, weshalb du sie den Produktbeschreibungen der Hersteller entnehmen kannst. Der Roh-Protein-Anteil ist dabei gesondert ausgewiesen.
Ferner können im Herbst Fischmehl-Boilies verschiedener Größe kombiniert werden. Eine Mischung aus Boilies der Größe 16mm, 20mm und 24 hat sich hier bewährt, zumal die unterschiedlich großen Köder für ein gewisses Maß an Abwechslung auf dem Futterplatz bzw. beim Einsaugen der freien Gaben sorgen. Dieser Effekt kann zusätzlich durch die Kombination mit weiteren fischmehlhaltigen oder auch kohlenhydrathaltigen Ködern mit anderen Geschmacksrichtungen kombiniert werden. Aber Vorsicht: Der Anteil von Kohlenhydrat-Ködern sollte nicht zu hoch sein und maximal ein Viertel der Gesamtmenge betragen.
Das Futterplatz-Einmaleins im Herbst
Aber es ist nicht nur die Art der Boilies, sondern auch deren Menge, die im Herbst den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen können. Es gilt: Der Herbst ist die Zeit der Langzeit-Futterplätze. Wer sich bereits jetzt im September einen Futterplatz anlegt, und diesen regelmäßig unterhält, d.h. regelmäßig einer größeren Menge an Boilies einbringt, der wird in der Regel dafür mit dem Vertrauen der Fische in das Futter belohnt. Ein Futterplatz is die beste Grundlage, um Sternstunden zu erleben, wobei er den Fang großer Fische planbar werden lässt – und das zumal über einen längeren Zeitraum, bis hinein in den Winter.
Futterlatz = Verbindlichkeit. Das musst du wissen
Damit die Mission Futterplatz aufgeht, muss sich der Angler über die Bedeutung der Regelmäßigkeit im Klaren sein. Umgekehrt: Ein halbherzig-angelegter Futterplatz, der entweder zu kurzfrisig oder mit zu wenig Futter angelegt und womöglich nicht regelmäßig mit Futter-Nachschub versehen wird, ist in der Regel vergeudete Liebesmüh.
Das bedeutet im Umkehrschluss: Sei dir über die Verbindlichkeit bewusst, die ein Futterplatz mit sich bringt und bedenke hierfür nicht nur den Zeitfaktor und die unmittelbaren Kosten für die Boilies, sondern auch die mittelbaren Kosten, wie etwa die Kosten für Benzin beim Anfahren des Gewässers. Gerade Einsteiger neigen dazu, diesen Posten und Kostenfakor zu unterschätzen. Damit das Futterplatz-Angeln nicht vom Lust- zum Frustfaktor wird, solltest du die gesamte Verhältnismäßigkeit deines Vorhabens bedenken und im Auge behalten. Wir raten daher auch aus pragmatischen Gründen von zu weit entfernten Gewässern ab. Wähle hingegen ein Gewässer in deiner Nähe.
Zurück zum Futter: Neben dem verfügbaren Budget ist die Gesamtmenge des einzubringenden Futters stark gewässerabhängig und steht und fällt mit Größe des Gewässers sowie der zu erwartenden Fischmenge bzw. -Dichte. Als Faustformel hat es sich bewährt, zwischen 2 und 5 Kilo pro Fütterung im Abstand von zwei, jedoch nicht mehr als drei Tagen einzubringen. Die Wahrscheinlichkeit, die Fische zu überfüttern ist im Herbst sehr gering, die Fische haben Hunger, zumal neben den Karpfen selber auch Brassen und Weissfische ihren Teil vom Kuchen abbekommen möchten. Dies gilt es, bei der Festlegung der Menge zu berücksichtigen.
Unser Tipp: Im Sinne einer bestmöglichen Konditionierung der Fische auf dein Futter empfiehlt es sich überdies, das Futter immer zu einer ähnlichen Tageszeit einzubringen. Es empfiehlt sich etwa, nach getaner Arbeit an das Gewässer der Wahl zu fahren. Übrigens: Mit Blick auf die kürzer-werden Tage solltest du dich zum Füttern bereits rechtzeitig mit einer Kopflampe wappnen – ganz egal, ob du vom Boot aus oder mit dem Wurfrohr vom Ufer aus fütterst.
So angelst du am Futterplatz
Jetzt im September gilt es, den bestmöglichen Futterplatz zu finden. Da jedes Gewässer unterschiedlich ist, bemühen wir hier ein paar Gesetzmäßigkeiten als Faustformel: Es lohnt sich, den Futterplatz dort anzulegen, wo du bereits im Sommer bzw. Spätsommer gute Erfolge erzielt hast. Noch besser ist es sogar, sich von diesen Plätzen ausgehend in die nächstmöglichen tieferen Bereich des Gewässers auszudehnen. Als grobe Faustformel: Wassertiefen zwischen 6 und 10 Metern sind erste Wahl für einen Futterplatz. Sie verhalten sich mit Blick auf die weiterhin fallenden Temperaturen zum Winter hin weitestgehend unanfällig gegenüber Temperatur-Schwankungen, mit denen der Karpfen im Winter umso mehr zu kämpfen hat. Ferner antizipierst du mit diesen Tiefen bereits den erwarteten Rückzug der Fische in den Temperatur-konstanten tieferen Bereich des Gewässers.
Nachdem du deinen Futterplatz auf diese Weise mindestens 4 Wochen unterhalten hast, kann das eigentliche Angeln losgehen. Die Geduld bis dorthin ist notwendig, aber sie ist die wichtige Bedingung, dass die Fische Vertrauen in den Platz aufbauen – die Versuchung, schon früher mit dem Angeln zu beginnen, mag groß sein, aber weitaus größer sind die mittel-und langfristigen Erfolge, die du mit etwas mehr Geduld erzielst. Es lohnt sich!
Die gute Nachricht: Wenn das Futterplatz-Angeln Mitte bis Ende September losgeht, kannst du schon sehr bald mit Bissen rechnen. Grundsätzlich kannst du im Herbst verschiedenen Boiliegrößen- und Kombinationen ausprobieren. Dein Futterplatz-Ansatz basiert ja schließlich darauf, dass sich die Fische zum Zeitpunkt des Angelns an den abwechslungsreichen Gabentisch gewöhnt haben. Unser Tipp: gerade ein Einsatz mit größeren Boilies als Hookbait von 24 mm und mehr lohnt sich Herbst mehr, denn je. Der Grund dazu wurde oben schon genannt: Die Boilies stellen einen hohen Nährwert pro Happen bereit, während die für das Anschwimmen aufzubringende Energie beim Karpfen sehr gering ausfällt – das ist die beste Voraussetzung für den Fang kapitaler Exemplare.
Unsere PRO-Tipps zum Herbst-Angeln am Futterplatz
Unser Tipp: Beim eigentlichen Angeln empfiehlt es sich, nur noch wenig Boilies um den Hakenköder herumzufüttern. Du erwartest schließlich, dass sich die Fische bereits am Futterplatz aufhalten und kannst bei sich einstellenden Bissen entsprechend durch Nachfüttern reagieren. Bevor du mit dem Angeln aufhörst, kannst du mit Blich auf deine baldige Wiederkehr wieder eine größere Menge Futter einbringen. Hierdurch hast du dir einen weiteren Anfahrtsweg gespart und unterhältst deinen Futterplatz sehr ökonomisch.
Die Firma Successful-Baits bietet mit ihrem umfangreichen Sortiment an Boilies die perfekten Startbedingungen, um deinen Futterplatz aufzubauen, zu unterhalten und langfristige Erfolge in Gestalt wohl-genährter Herbstkarpfen einzufahren. Neben proteinreichen Boilies wie dem PFX 66 mit bemerkenswerten 66 Proteingehalt empfehlen sich hier auch andere Sorten, wie z.B. dem Seafood-Boilie oder dem Nasty-Shrimp. Besonders praktisch: Die Boilies sind wahlweise bereits als Mixed-Pack in einer Verpackungseinheit mit gemischten Größen pro Sorte zusammengefasst.. Ferner bieten Successful-Baits mit ihren Budget-schonenden Futterboilies (Base X-Range) hochwertige und ausgewogene Boilies mit Blick auf die langfristige Unterhaltung deines Futterplatzes. Diese lassen sich wunderbar mit anderen Sorten kombinieren.
Wenn du mehr erfahren willst – hier gelangst du direkt zum Boilie-Sortiment von Successful-Baits (hier klicken).
Ein letzter Tipp noch zur Montage: Unter Umständen empfiehlt es sich, mit Blick auf die Trägheit der Fische bei fallenden Wassertemperaturen, bereits jetzt die Vorfachlänge im Vergleich zum Sommer etwas einzukürzen. Beginne zunächst mit der Vorfachlänge, die sich m Sommer bewährt hat. Je weiter du in den Herbst und frühen Winter, desto kürzer kann dein Vorfach ausfallen, sofern die Fische es nicht anders anzeigen. Es gilt: Mögliche Änderungen im Beissverhalten der Fische diktieren die Taktung, in der du die Vorfachlänge herunterskalieren kannst.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei der deiner Futterplatz-Angelei ab September! Es wird sich lohnen, wenn du unsere Tipps beherzigst!