Es war mal wieder soweit Jacob und mich zog es ins Ausland um vergessene Schätze zu bergen. Eine Woche Urlaub stand an und wir wollten wieder für uns neue Gewässer befischen. Einen festen Plan oder Route hatten wir nicht, rein nach dem Motto reisen und rasten startete unsere Reise vorerst an die Grenze Frankreich zu Belgien. Wir wollten uns einen See anschauen von dem wir in vergessenen Tagen, einige Storys über schöne, kapitale Fische gehört hatten. Allerdings war an diesem See für uns nach einer Nacht wieder Schluss, denn an dem Gewässer sollte ein Enduro starten und wir waren dort definitiv nicht erwünscht.
Also hieß es Equipment packen und weiter reisen. Nach etlichen Kilometern Autobahnstrecke und einigen stark frequentierten Seen, fanden wir ein Gewässer von dem wir bis dato noch nie was gesehen oder gehört hatten. Ja wir hatten auch selbst im Internet nichts darüber gefunden. Aber genau das war es was wir suchten und somit ließen wir uns auf dieses Abenteuer ein. Ein ca. 30 Hektar großer Baggersee übersäht mit etlichen Spots und keinerlei Angler, welche diesen See befeuerten. Wir waren alleine am Wasser und konnten uns in aller Ruhe ein Bild über die Beschaffenheit von diesem mit Holz gespickten See verschaffen. Die erste Nacht brachte schon einige Aktionen die leider in Fischverlusten endeten. Wir hatten schlicht weg die Hindernisse unterschätzt und mussten an der Taktik und der Ausrüstung arbeiten. Das Endgame wurde verstärkt und so fanden neben Vorfächern in der 30-45lbs Kategorie, sowie auch 30m 0,80er Schlagschnur Ihre Bestimmung und sollten uns zu Fisch verhelfen. Nun wurde auch nicht mehr vor dem Holz gefischt, sondern mitten im Holz. Wenn der Fisch im Holz gehakt wird, bleibt ihm nichts anderes übrig als eine Flucht heraus. Da war uns der ewig mitgeschleppte Fischretter endlich mal eine große Hilfe.
Nachdem wir die ersten Fische Landen konnten und wir wussten wie wir das ganzen zu Händeln hatten, konnten wir uns über atemberaubende Drills und Fische freuen.
Eins war sicher wir hatten alles richtig gemacht. Mehrmals kam es vor, dass wir nicht dazu kamen die Fische abzulichten, da eine Rute nach der anderen abrannte und wir wieder wie eine gut geölte Maschine funktionieren mussten, um diesen Fressrausch effektiv nutzen zu können. Während der eine am Drillen war, bereitete der andere schon die nächste Montage und das Futter vor. So fanden die Ruten schnell wieder ihren Platz im Holz.
Meist realisierten wir erst in den Beißflauten was wir grade alles erlebten und vor allem was wir für Fische fingen.
Nach der Pleite am ersten See und dem Pech der Fischverluste durften wir in den letzten vier Tagen unseres Urlaubs wahre Sternstunden erleben und genießen. Die Fische waren der absolute Wahnsinn und die Gewichte konnten wir uns besser nicht erhoffen.
Wir wünschen euch allen, dass ihr solche Momente einmal selbst erlebt.
Tight Lines Jacob & Marcel