Markus Röhl liebt die Angelei an Deutschlands Strömen. Seit einigen Jahren ist er erfolgreicher Flussangler, weil er sich eine Taktik zurechtgelegt hat, die an seinen Gewässern voll und ganz aufzugehen scheint. Markus stellt uns heute 3 Fehler vor, die du beim Flussangeln nicht machen solltest.
Wer seinen Spot zu früh aufgibt, fängt meist bei Null an
Kontinuität scheint immer wieder das Zauberwort zu sein. Warum sollte ich denn ständig die Futterplätze oder Locations wechseln, wenn wir doch alle wissen, dass Flusskarpfen schlichtweg reine Nomaden sind? Sie ziehen täglich unzählige Kilometer Stromauf und Stromab und sind dennoch bedingt standorttreu. So richtig interessant wird es dann, wenn ich neben der beangelten Stelle weiterhin die anderen 2-3 Spots unter Futter halte. Nicht nur, dass sich die Fische an den immer wiederkehrenden Leckereien sättigen können, sie zeigen mir auch, dass sie auf den Plätzen waren. Wie kann das sein? Ich wechsele die Köder durch unterschiedliche Farben oder Aromen. Gerade wenn man sich mit der Herstellung von eigenen Boilies beschäftigt, erkennt man an den Ausscheidungen, ob es die eigenen Murmeln oder die von einem Mitangler waren.
Nach dem fulminanten Frühjahrsauftakt musste ich einige Nächte ohne Aktion hinnehmen. Schlecht fürs Gemüt allemal, aber gut für die weitere Strategie. Der sechste Anlauf hat dann nämlich gleich wieder zwei schöne Perlen auf die Matte gezaubert. Und siehe da, beide hatten genau die Sorte Boilies gefressen, die ich an anderer Stelle weitergefüttert habe. Also lag ich mit meiner Strategie goldrichtig, denn neben der Erkenntnis, den Spot nicht aufzugeben, habe ich auch auf die Stellen gesetzt, die ich für ein gutes Areal befunden habe.
Mit Schnick-Schnack fängst du nicht
Auffälligkeit hin, Auffälligkeit her – die Erfahrungen können unterschiedlicher nicht sein. Blicken wir einmal viele Jahre zurück, als sich das Karpfenangeln entwickelt hat. Zu jener Zeit sprach man nur von Teigkugeln. Was heißt „nur“, das war der Grundstein für all das, was wir heute im Regal oder den Online-Shops finden. Und? Sie haben schon damals funktioniert. Wenig Schnick-Schnack, viel Erfolg. Und genauso gehe ich auch an meine Angelei. Ich habe oftmals Bilder im Netz gesehen, auf denen kiloweise Boilies ins Wasser wandern. Immer mit dem Argument, das Gewässer ist so groß, da muss Futter rein, sonst bleiben die Fische aus. Naja, das wäre ein anderes interessantes Thema, aber kommen wir zurück zur Unkompliziertheit.
In den mehr als fünf Jahren Flussangeln habe ich eines gelernt: der Hakenköder kann ein Sinker oder ein Double-Sinker bleiben. Grelle Pop-Ups funktionieren auch, aber nicht so effektiv, wie Bodenköder, die sich nicht von den anderen Murmeln am Grund unterscheiden lassen. Und so habe ich auch gleich viel weniger einzupacken, die Tackletasche ist eh immer viel zu aufgebläht. Es wird nicht gesoakt, gepudert oder geölt. Wenn dann lege ich die Boilies einige Stunden ins Wasser, so dass die ersten 1-2 Millimeter aufgeweicht und ausgewaschen sind. That´s all, folks! Keep it simple and easy.
Stell die Bremse richtig ein
Das Lehrgeld haben wir beim Bremsenthema alle schon gezahlt. Der eine mehr, der andere weniger. Mir ist es anfangs auch widerfahren und ich musste nach einem richtig heftigen Run meinen Blank am Hauptstrom suchen. Die Bisse am Fluss sind alles andere als harmlos, sie sind teilweise brutal und stehen erbarmungslos auf Kriegsfuß mit eurem Tackle. Seitdem habe ich zusätzlich stets Snag Ears im Einsatz. Kommt schon mal vor, dass die Rute aus dem Bissanzeiger gezogen wird. Muss aber nicht sein!
Die Bremse justiere ich lieber zwei Mal oder auch drei Mal, um dann mit ruhigem Gewissen auf dem Bedchair zu liegen. Vor Jahren war ich noch ein Verfechter von Freilaufrollen, aber das ist längst nicht mehr so. Eine gut konzipierte Rolle mit Frontbremse, wie ich sie bei meinen Sonik Tournos 10.000 haben, ist optimal für meine Ansitze am Fluss und ich möchte diese schwarzen Geschosse nicht mehr missen.
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