Es ist mittlerweile April und auch wenn der Frühling gerade eine kleine Paus einlegt, können es viele kaum erwarten, endlich wieder ans Wasser zu fahren, der Natur beim Aufwachen zuzuschauen und das beste Hobby der Welt auszuüben. Aber ausgerechnet jetzt sollte man nicht direkt wieder in alte Gewohnheiten und Muster verfallen und sich damit den erfolgreichen Start ins Frühjahr verbauen. Wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet, dann beginnt die Saison so, wie man es sich vorstellt: die Motivation bleibt hoch und der Spaß am Angeln ebenso. Nick, Teamangler bei der Lockstoff-Manufaktur, weiß, dass es nichts bringt, direkt zu Beginn des Jahres sein Pulver zu verschießen und es lieber ruhig und mit Verstand angehen zu lassen. Mit welchen Tricks Nick im zeitigen Frühjahr loslegt, beschreibt er hier.

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Klasse statt Masse – kleine Mengen hochattraktives Futter

Auch wenn die Verlockung groß ist, einen Futterplatz vor allen anderen anzulegen oder gar zu versuchen, die Karpfen über eine große Menge Futter anzulocken und zu konditionieren, sollte man mit der Quantität des Futters genau jetzt sparen. Unter Wasser ist es noch Winter! Der Karpfen passt sich der Wassertemperatur und dem Nahrungsangebot in seinem Element an. Diese Umwelt reagiert bekanntermaßen deutlich verzögert und auch wenn über Wasser schon alles blüht, grünt und zum Leben erwacht, muss es Unterwasser noch lange nicht so sein. Zum einen werden vom Karpfen noch keine großen Mengen Futter aufgenommen, zum anderen interessiert es den Karpfen auch nicht, wenn du es ihm anbietest. Die Prioritäten liegen aktuell noch nicht primär auf der Nahrungsaufnahme. Das kommt aber noch…

Gib dem Fisch und seinem Stoffwechsel Zeit, sich an die Gegebenheiten anzupassen.

Kleine Mengen hochattraktives Futter an Stellen, an denen sich die Karpfen aufhalten oder aufwärmen, sind Trumpf. Für mich bedeutet das, entweder Fische suchen und finden oder aufgrund der Gegebenheiten systematisch Vorgehen. Ein Beispiel: Zeigen sich die Fische nicht, dann kontrolliere ich die Wassertemperatur und angle dort, wo es am wärmsten ist oder in einem geschützten Bereich mit viel Sonnenlicht. Warmer und milder Wind mobilisiert die Karpfen, diesem sollte man folgen. Kalter Nord- oder Ostwind lässt mich in sonnige und windgeschützte Bereiche wandern.

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Das Futter oder eher meine Köder bewerte ich in zwei Kategorien – visuell und gustatorisch/olfaktorisch. Dadurch dass die Karpfen noch träge und nicht aktiv auf Futtersuche sind, gehe ich davon aus, dass der verlangsamte Stoffwechsel auch für eine geringe Empfindlichkeit des Sehvermögens und der Chemorezeptoren der Karpfen sorgt. Genau aus dem Grund sollte genau jetzt mein Futter so angepasst sein, dass es dem Karpfen regelrecht mit allen Sinnen zum Biss verführt.

Visuelle Stimulation – Karpfenangeln im Frühjahr

Im Frühjahr ist die Zeit der einzelnen und auffälligen Pop-Ups. Auch wenn es reine Neugierde ist, ein knalliger Pop-Up kurz über dem Grund angeboten führt häufig genau jetzt auch ohne weiteres Beifutter zum Biss.

Aber auch Kontraste sind ein wahrer Magnet für unsere Zielfische. Eine Wolke im klaren Wasser und ein heller Fleck aus Groundbait auf dem dunklen Boden sorgen für Aufsehen bei den Fischen. Ein Top-Tipp in der Kategorie visuelle Anreize sind Bewegungen. Versuche doch mal, lebendige Maden zu füttern oder diese an deinem Pop-Up anzubinden. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, man sollte nicht zu viel füttern und immer bedenken, dass die ggf. schon aktiveren Fische wie z.B. Brassen oder Rotaugen Maden auch sehr lieben.

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Olfaktorische und gustatorische Stimulation

Hiermit meine ich alles, was den Karpfen über seine Chemorezeptoren am ganzen Körper anspricht. Der Köder bzw. das Futter soll eine verlockende Spur mit der Nachricht „Friss mich!“ im Wasser verteilen. Da ich aber keine großen Mengen Boilies einbringen möchte, um eine gewisse Konzentration an löslichen Lockstoffen zu verteilen, arbeite ich mit nicht sättigendem Liquid, Groundbait und Teig. Teig hat den großen Vorteil, dass er sich unter Wasser noch viel schneller auflöst und all seine Attraktoren ans kalte Wasser abgibt, als es ein haarfähiger Boilie tun würde. Besonders fermentierte und enzymatisch aufgespaltene Zutaten sind hierfür perfekt geeignet – passend dazu findet man ein enzymaktives Groundbait und einen fermentierten Teig neu im Shop der Lockstoff-Manufaktur. Ein weiterer Vorteil von Teig ist seine weiche Konsistenz. Ein weicher Köder ist für die meisten Fische einfacher zu fressen.

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Zu guter Letzt sollte mein Hakenköder natürlich auch das gewisse Extra an Anziehungskraft haben. Deshalb haben meine Frühjahrsboilies oder Pop-Ups einen höheren Anteil an löslichen Lockstoffen und Komponenten, die dem Karpfen besonders schmecken. Dies beachte ich bei meiner eigenen Herstellung oder in der Nachbehandlung meiner Baits mit einem speziellen Soak.

Bleib motiviert, beobachte deine Umgebung und gehe clever vor, dann wird es nicht lange dauern, bis der erste Karpfen des Frühjahrs in deinem Kescher landet.

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