Der Frühling ist einer der schönsten Jahreszeiten. Die Natur erwacht so langsam. Das Wasser bekommt Temperatur und mit den zunehmenden Temperaturen bekommen die Karpfen auch wieder Hunger und erwachen aus ihrer Winterruhe. Auch wenn es draußen schon sehr warm ist mit Temperaturen im zweistelligen Bereich, heißt das noch lange nicht, dass das unter der Wasseroberfläche genau so ist. Meist liegt die Wassertemperatur noch deutlich weiter unten. Wer jetzt mit Bedacht und mit Köpfchen an die Sache geht, sollte auch Erfolge verbuchen können. Unser Autor Marcel Geritzen gibt dir ein paar Tipps, womit auch du hoffentlich erfolgreich ins Frühjahr und in die neue Angelsaison starten kannst.

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Marcel Geritzen im Frühjahr unterwegs

Für mich beginnt das anglerische und produktive Frühjahr bei einer Wassertemperatur um die zehn Grad Celsius. Dies ist die Temperatur, bei der die Fische wieder munter werden und wieder vermehrt Nahrung zu sich nehmen. Ab einer Wassertemperatur um die 12 Grad fängt auch unter Wasser die Landschaft an zu erwachen. Und das erste Kraut sprießt wieder aus dem Boden, sodass die Fische mit steigender Wassertemperatur deutliche Signale von der Natur bekommen, wieder Nahrung zu sich zu nehmen und sich mehr und mehr zu bewegen, um auf Nahrungssuche zu gehen.

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Für mich ist das Fischen im Frühjahr eine sehr anspruchsvolle Angelei. Das liegt an den teilweise heftigen Wetterwechsel. Dies schlägt dann natürlich auch den Karpfen teilweise aufs Gemüt und die Mäuler sind dann förmlich wie zugenäht.

Das Frühjahr geht für mich bis zur Laichzeit. Meist ist dies Ende Mai/Anfang Juni, wenn die Wassertemperatur ihre magischen 18 bis 20 Grad hat und die Fische nun mit dem Thema Fortpflanzung beschäftigt sind.

Meist sind im Frühjahr nur wenige Stunden am Tag produktiv. Die gilt es herauszufinden, wenn man bei einer Kurzsession erfolgreich sein will. Ich selbst habe oft in den vergangenen Jahren den Fehler gemacht und die Fische „ausgesessen“. Erfolg hatte ich zwar auch, aber nur mäßig. Dann stellte ich meine Angelei um: In kurzen Ansitzen hatte durchaus mehr Erfolg.

Um die kurzen Fressphasen im zeitigen Frühjahr herauszubekommen, fuhr ich anfangs immer zu verschiedenen Zeiten an den See, um zu beobachten und zu fischen. Hat man dann die Fressphase gefunden, kann man durchaus wahre Sternstunden erleben.

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Die richtige Location im Frühjahr

Wenn die Sonne endlich wieder rauskommt und ihre Kraft zeigt, hält es mich nicht mehr zuhause und ich bin mit der Polbrille und Markerrute bewaffnet am See anzutreffen, um die Fische beim Sonnenbaden oder sogar Fressen zu lokalisieren. Die meiste Zeit verbringe ich im Frühjahr mit der Location und nur einen geringen Teil mit dem Angeln selbst.

Hierzu gehe ich in aller Ruhe eine ganze Runde um den See und schaue mir die verschiedensten Stellen an. Manchmal muss man auch etwas in die Bäume klettern, um zu finden, was man sucht.

Die richtig interessanten Spots im Frühjahr

Zum Einen sind es überhängende Bäume und Sträucher, die über oder im Wasser sind. Hier finden die Fische üblicherweise Schutz und natürliche Nahrung. Meist sind das auch ihre Winterquartiere. Da halten sie sich den Winter über auf und verlassen diese Spots im Frühjahr nach und nach immer weiter auf der Suche nach etwas Fressbarem.

Das sind normalerweise Flachwasserzonen, idealerweise mit Schilfgürtel oder flache Buchten, die geschützt liegen und wo die Sonne drauf scheint.

Hier erwärmt sich das Wasser am schnellsten und nur ein paar wenige Grad Celsius können hier den Unterschied ausmachen. Dann verfallen die Fische in einen wahren Fressrausch zur richtigen Zeit.

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Und nicht zu vergessen Sandbänke. Hier ist es auch wie zuvor beschrieben. Das Wasser kann sich hier am schnellsten erwärmen und die Fische halten sich vorzugsweise dort auf. Im besten Fall weht noch ein mäßiger warmer Wind aus südlicher Richtung, der das erwärmte Oberflächenwasser untermischt und die Wasserschichten gut durchmischt. Doch sind die Sandbänke für mich persönlich doch eher ein Spot für den späten Frühling. Ich fische im Frühjahr auch gerne in Flachwasserzonen mit viel Holz. Für mich einer der Top Spots.

Habe ich mich dann für einen Spot entschieden, gehe ich meist instant vor und versuche die Fische mit wenig, aber dafür sehr attraktivem Futter auf meine Rigs aufmerksam zu machen. Als Hakenköder kommt im Frühjahr immer eine Rute mit einem Neon Pop up zum Einsatz. Oft auch gerne am Chod Rig präsentiert. Der Pop Up sticht durch seine leuchtenden Farbe hervor. Dadurch sollten die Fische neugierig werden. Ein weiterer Vorteil vom Chod Rig ist, das man es so gut wie auf jedem Untergrund präsentieren kann, ohne Gefahr zu laufen, dass der Köder eventuell im Schlamm versinkt oder im Kraut hängenbleibt. Er liegt so gut wie immer sauber, egal auf welchem Untergrund.

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Über den Autor Marcel Geritzen