Du kannst auch in der Laichzeit mit einem Biss rechnen – denn die Karpfen laichen nicht alle gleichzeitig. Doch was sind die Zeichen für den Start des Liebesspiels und wie findet man Gewässer, an denen die Laichzeit noch nicht begonnen hat bzw. schon vorbei ist? Max Keuschnigg lässt uns heute an seinem Erfahrungsschatz teilhaben, los geht´s.

Karpfenangeln in der Laichzeit

Der erste Vogelgesang, die ersten grünen Schilfhalme und die ersten warmen Sonnenstrahlen sind es, die dir das Zeichen geben, die flachen Bereiche deiner Hausgewässer zu beobachten, um möglicherweise die ersten Karpfen begutachten zu können. Tage und Wochen vergehen, bis sich dann fast der gesamte Bestand des Gewässers in einer schnell erhitzten Flachwasserzone finden lässt.

Genau das ist es, was den Frühling zu meiner absoluten Lieblingsjahreszeit macht. Unsere Zielfische suchen sich nun gezielt ruhige Orte, um sich für das bevorstehende Laichgeschäft vorzubereiten. Natürlich muss dafür auch viel Energie her und das große Fressen kann beginnen!

Wer mich kennt, weiß, dass aktives Angeln bzw. „Stalking“ generell meine favorisierte Angelmethode ist, und wann bietet sich diese wohl besser an, als in dieser Zeit des Jahres? Die Fische suchen aktiv nach Futter und sind dazu noch leicht auszumachen. Nicht nur, weil sie sich hoch in der Wassersäule bewegen, sondern auch, weil das Wasser von der geringen Winteraktivität meist noch klarer ist, als im restlichen Jahr. Durch genaues Beobachten lässt sich aber auch schnell feststellen, dass die Fische mehr und mehr nur an das Eine denken. Woran kann man das aber erkennen und wie findet man Gewässer, an denen die Laichzeit noch nicht begonnen hat bzw. schon vorbei ist?

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Uferbereiche können vor allem an tiefen Gewässern gern eine „Holding Area“ sein. Eine Polbrille darf bei solchen Erkundungstouren nie fehlen.

Anzeichen für den Beginn der Laichzeit

Wie erkenne ich nun, wie viel effektive Angelzeit mir vor dem Liebesspiel noch bleibt? Karpfen können instinktiv erst ab einer gewissen Wassertemperatur ablaichen. Diese liegt, je nach Gewässer und Lage des Gewässers, zwischen 18 und 20 Grad. Ist es am zu befischenden See also noch deutlich zu kalt, kann man davon ausgehen, dass es noch eine Weile dauert.

Ein Indikator für baldige Laich ist das Gruppenverhalten der Karpfen. Sehe ich, wie sich Fische gegenseitig jagen und sich in kleinen Truppen bewegen, kann es sich nur noch um wenige Wochen handeln. Ein weiteres Anzeichen ist das Laichgeschäft der Brassen. Diese vollziehen ihr Liebesspiel meist wenige Tage oder Wochen vor ihren nahen Verwandten, den Karpfen.

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Karpfen lieben Brassenlaich – kleine gelbe Pop-Ups oder Tigernüsse an den Laichgründen der Brassen können in dieser Zeit wahre Sternstunden bereiten.

Das Gewässer wechseln hilft

Wer kennt es nicht, man will eine längere Session starten, auf die man sich schon wochenlang gefreut hat und plötzlich stellen die Fische das Fressen ein und haben nur noch die Fortpflanzung im Kopf. Aussitzen und warten nützt da natürlich nichts, ein schneller Gewässerwechsel jedoch schon. Wo kann man die Fische aber jetzt noch fangen?

Eine Option ist, sich ein Gewässer vorzunehmen, das bestimmt noch nicht so warm wie der See ist, an dem die Fische bereits laichen. Dies können Tiefe, eine höhere Lage über dem Meeresspiegel oder eine nördlichere Lage des Gewässers ausmachen. Dort erwärmt sich das Wasser natürlich langsamer und die Karpfen sind wahrscheinlich noch nicht in Stimmung.

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Ein massiver Milchner aus einer tiefen Schottergrube.

Man kann das Ganze aber auch genau anders herum angehen. Beginnt Zuhause gerade das Laichgeschäft, kann man auch versuchen, auf ein wärmeres Gewässer auszuweichen, von dem man sich erhofft, dass die Karpfen bereits damit fertig sind.

Dabei spielen wieder die gleichen Faktoren eine Rolle. Wohnt man beispielsweise in Deutschland, kann man einen Trip nach Italien oder Südfrankreich anstreben, oder einfacher, ein viel flacheres Gewässer in der Nähe.

Es kann immer passieren, dass man den genau falschen Zeitpunkt erwischt und die Fische mitten im Verrichten des Geschäftes sind. Ich persönlich stelle das Angeln dann ein. Nicht nur, weil es sich nicht lohnt, sondern weil unseren beschuppten Freunden auch mal eine Pause vergönnt sein sollte. Vor allem an stark frequentierten Gewässern sollte den Tieren der nötige Respekt geboten werden.

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Wir wollen auch in Zukunft noch so schöne Nachkommen fangen können.

Mehr über Max und seine Angelei erfahren

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