Für mich beginnt die Auswahl meiner Endtackle-Komponenten bereits bei der Schnur. Im Winter, wenn ich die kommende Saison plane und weiß, welche Gewässer ich im Verlauf des Jahres befischen werde, bestelle ich mit diesem Gedanken im Hinterkopf meine Schnüre. Beispielsweise fische ich im Frühjahr an einem Stausee und im weiteren Verlauf des Jahres an einem Baggersee. Während der Stausee durchgehend schlammigen Boden und keine Hindernisse aufweist, finde ich am Baggersee steile Kanten, Muscheln und ins Wasser regende Bäume vor. An beiden Gewässern ist die Nutzung eines Bootes untersagt. Deshalb bespule ich meine Rollen zum einen mit einer „Tapered Mainline“, also eine sich verjüngende Schnur, für den Stausee und mit einer Fluorocarbon-Schnur für den Baggersee. Die Gründe hierfür sind, dass ich unter Umständen weit werfen muss. Da ich an dem Stausee keine Hindernisse im Wasser habe, kann ich einen sehr dünnen Durchmesser wählen, um auf Weite beim Werfen zu kommen. Dennoch verwende ich gern eine Tapered Mainline, da ich automatisch eine Art Leader habe, damit die Schnur bei kraftvollen Würfen nicht reißt. Am Baggersee hingegen habe ich Hindernisse in Form von Muscheln, Kanten und Bäumen. Hier werfe ich zwar auch, muss aber einen Kompromiss finden, um den Hindernissen stand zu halten. Außerdem klart das Wasser über den Winter auf und ich muss eine nahezu unsichtbare Schnur fischen. Deshalb fällt in diesem Fall meine Wahl auf eine Fluorocarbon-Schnur, da diese nahezu denselben Lichtbrechungsfaktor wie Wasser besitzt und außerdem sehr gut sinkt. Wie ihr seht, kann man bereits hier die ersten Fehler machen und es sollte überlegt sein, welche Schnur man sich für die kommende Saison auf die Rollen spult.