Das ist die Geschichte eines Personal Bests. Eines – für den jeweiligen Angler jedenfalls – Rekordkarpfens, auch bekannt als PB. Tatsache ist: Die Geschichten zum Fang eines Rekordkarpfens sind so verschieden, wie die Angler, die sie schreiben. Geschichten von großen Fischen, so verschieden, wie die Angelstile und Philosophien von deren Fängern. So verschieden, wie die Angler selber. Die Abwechslung, die sich als Folge dieser mannigfachen Einflussnahme ergibt, macht diese Geschichten so interessant. Das ist auch deshalb der Fall, weil die Gesamtheit all dieser Erzählungen und Berichte zu dem versöhnlichen Schluss führt, dass man auf unterschiedlichsten Wegen zum Erfolg kommen kann.
Oder umgekehrt: Dass es nicht den einen- ultimativen Weg gibt, auf dem das anglerische Glück fußt. Sondern viele. Sehr viele. Diese Geschichte beschränkt sich hingegen erstmal nur auf einen Weg. Einen, wie ich nunmehr mit Fug und Recht sagen darf – steinigen Weg!
Nicht, weil es es besonders schwierig gewesen wäre, diesen Fisch zu fangen – obwohl es umgekehrt auch nicht gerade leicht war. Steinig ist der Weg allenfalls deshalb, weil es viele Jahre gedauert hat, ihn zu ebnen und zu beschreiten. Weil sich die Geschichte, die ich nun erzählen will, als das Resultat langjähriger vorangegangener Entwicklungen präsentiert, die auch mein anglerisches Mindset betreffen. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen.
Meine Steinstory: Zwischen Vorurteilen und Neugier
Ich bin Micha, einer der Redakteure von twelve ft. Warum ich das erwähne? Weil meine berufliche Tätigkeit für die Geschichte meines Personal Bests nicht ganz unerheblich ist. Im Gegenteil: Sie ist sogar deren Startpunkt, wenn ich recht überlege. Fangen wir also vorne an: Es liegt in der Natur meines Jobs, mich mit sämtlichen Produkten, die unser Hobby mittelbar oder unmittelbar flankieren, auseinanderzusetzen. Dieser Umstand bringt Verantwortung mit sich. Die Verantwortung, dich über die Stärken und Schwächen des betreffenden Produktes zu informieren, wie wir es nicht zuletzt im Rahmen unserer Praxistests tun, über deren Ergebnisse wir dich anschließend auf unseren Seiten informieren. Hier gehen wir auf Tuchfühlung mit den Produkten, seien es Baits, Tackle, oder eben – wie in meinem Fall – etwas so vermeintlich-banalem, wie Steinen.
Wobei bei dem Produkt, das mir Karsten Jaszkowiak von FISHSTONE zum Praxistest mit auf den Weg gab, der Stein nur Mittel zum Zweck ist. Denn das eigentliche Produkt, welches zu testen mich Karsten gebeten hat, sind die innovativen Systeme zum Angeln mit Steinen. Systeme zugleich, die dem Angeln mit Blei den Kampf ansagen. Eine hehre Mission, über die ich in den letzten Wochen und Monaten viel auf unseren Seiten berichtet habe. Und zugleich eine Mission, die – je mehr ich darüber schrieb, je tiefergehend ich mich damit beschäftigte – auch meine Neugier weckte.
Es hat sich nämlich gezeigt, dass das Angeln mit Steinen gegenüber Blei mit so manchem Vorurteil behaftet ist. Was schade ist, denn die Gründe, die Angelei mit Steinen derjenigen mit Blei vorzuziehen sind zahlreich, wobei der Nachhaltigkeitsaspekt von Karstens Steinsystemen hier nur ein Aspekt von vielen ist, wie du hier nachlesen kannst.
Obwohl ich um all diese Vorteile wusste: Wenn ich ganz ehrlich bin, dann war auch ich nicht frei von besagten Vorurteilen. Etwa, dass Steine angeblich keinen so guten Hak-Effekt erzielen würden, wie Blei? Oder auch, dass sie die Fische argwöhnisch machen würden? Wahrscheinlich greift hier das Phänomen einer selbst-erfüllenden Prophezeiung: Wenngleich ich wusste, dass diese Argumente haltlos sind – schließlich habe ich sie ja entkräftet– so haben sie ihre Abdrücke in meinem Unterbewusstsein hinterlassen.
Andererseits war aber genau dies auch der Grund, aus dem ich mich schließlich selber vom Funktionieren der Steinsysteme von FISHSTONE überzeugen wollte. Der Rest ist Geschichte: Auf Karstens Frage, ob ich denn selber schon einmal mit seinen Systemen geangelt habe, nachdem ich doch schon so viele Beiträge darüber schrieb, war ich um eine positive Antwort verlegen. Also hielt ich es mit der Wahrheit: Nein, lautete die Antwort. Aber daran, so versprach ich Karsten noch im selben Telefonat, wollte ich etwa ändern. Es arbeitete in mir. Ich würde, so mein Versprechen, bei meiner nächsten Session mit Karstens Steinsystemen Angeln. Ehrenwort!
Das Ablegen der Steine vom Boot, insoweit es ohnehin meinem Plan entsprach, sollte sich hier als perfekter Einstieg ins Steinangeln anbieten. Also schickte mir Karsten eine entsprechende Grundausstattung seines Zip-Systemes mit den verschiedenen Fix- und Slip- Gummisystemen (die übrigens aus nachhaltigem Naturkautschuk gefertigt werden) zu.
In der Praxis: Das Zip-System zum Ablegen mit dem Boot.
Nun wähnte ich einen klaren Vorteil auf meiner Seite: Aus den Artikeln, die ich für Karsten im Auftrag von FISHSTONE geschrieben hatte, wusste ich bereits, welche Aspekte es beim Ablegen der Steine mit dem Boot zu beachten gilt. Um es abzukürzen: Das Alles ist kein Hexenwerk und ging mir gleich beim ersten Versuch locker von der Hand. Ich habe einfach den Zip-Body, das zentrale Verankerungselement aus (Bio-)Hartplastik auf einen Leadcore-Leader montiert und mit einem Slip-Gummi versehen. Meine Idee: Ein einmal-gehakter Fisch sollte sich beim Schütteln des Kopfes des Steines entledigen können. Daher spannte ich auch den Stein meiner Wahl – eine flache Kante sollte er haben – gemäß Karstens Empfehlung auf einem Drittel seiner Längsachse in den Gummi ein – was leicht von der Hand ging. Mir fiel sofort positiv auf, wie fest der Gummi den Stein umfasste. Und dennoch konnte ich bereits am Ufer mit einem kräftigen Rütteln simulieren, wie sich der Stein aus seiner Umklammerung löst, wenn der gehakte Fisch einmal kräftig mit dem Kopf schüttelt. Das gefiel mir.
Auf Tauchstation – Mein erster Gehversuch mit Steinen
Grau ist alle Theorie. Also ging es endlich auf Tauchstation. Ich hatte mir für mein Experiment überlegt, dass ich eine Rute traditionell mit Blei ablegen würde. Die andere – na klar – mit dem Steinsystem. Geschätzte 300 Gramm wog das Exemplar, das ich bald darauf in einer Entfernung von ca. 300 Metern zum Ufer an seiner designierten Stelle auf 5,50 Meter an der Unterkante eines Plateaus herabsinken ließ. Allein: Das leichte Pendeln des Steines beim Herablassen ließ mich etwas zweifeln, wenngleich ich mir sicher war, technisch alles richtig gemacht zu haben. Die Verwendung eines eines Kombi-Rigs mit steifem Ausleger aus Fluocarbon sollte ihren Teil zum verwicklungsfreien Ablegen beitragen. Trotz minimaler Restzweifel, ob Alles ordnungsgemäß am Grund liegen würde, war ich zuversichtlich, meine Montage fangfähig präsentiert zu haben.
Schön, dass du bis hierhin gelesen hast. Dann will ich dir auch den einstweiligen Höhepunkt der Geschichte nicht vorenthalten: Der See, an dem ich angelte, war nicht gerade dafür bekannt, Heimat vieler Karpfen sein. Dafür aber, soweit mir berichtet wurde, einiger besonders großer Exemplare. Nachdem also beide Ruten – die eine mit Stein, die andere mit Blei – auf etwa derselben Distanz von 300 Metern ausgelegt waren, begann das große Warten.
Was dann geschah – Ein Karpfen als Steinbeißer
Wobei es dann so lange gar nicht mal dauerte. Ich will den Spannungsbogen hier nicht unnötig in die Länge ziehen: Nach dem einstweiligen Schweigen meiner Bissanzeiger, in dessen Verlauf mich dann manchmal doch Anflüge von Zweifeln beschlichen, ob das Steinangeln denn nun wirklich funktionieren wurde, erlöste mich am Morgen des dritten Tages der Klang meines Bissanzeigers. Wobei hier ehrlich nicht von einem Dauerton die Rede sein konnte. Wie ich rückwirkend betrachtet sagen kann, markiert der Verlauf des Bisses nicht weniger als das Funktionieren des Hak-Prinzips der Steine: Der Fisch kündigte die Aufnahme des Köders zunächst durch ein zögerliches Piepen – es waren wohl drei Signale – an. Danach geschah, in Sekunden, die sich wie Minuten anfühlten, erstmal nichts. Dann aber die Erlösung: Ein langsamer-, aber stetiger Abzug der Schnur, begleitetet vom kontinuierlichen Bissanzeiger-Signal verkündete frohe Botschaft: Offenbar verharrte der – erfahrene – Fisch nach zögerlicher Köderaufnahme erstmal regungslos und schüttelte bald darauf mit dem Kopf, nur um festzustellen, dass ihm der Hebel zum Entledigen des Steines durch den mittlerweile ausgeklinkten Stein verwehrt blieb.
Was dann geschah, ist die Geschichte eines Drills an freier Leine. Eines Drill, der offen gestanden relativ unspektakulär verlief. Einmal ins Boot eingestiegen kurbelte ich mich dem Fisch entgegen. Einem Fisch, der sich nur mäßig zur Wehr setzte und der sich, dank des Ausbleibens eines entsprechenden Gegengewichtes schon recht bald an der Oberfläche zeigte. In all seiner Größe wohlgemerkt. Ein Schuppi, in der Farbe von Gold durchkämmte die Wassersäule. Und landete, dank einer günstigen Drift des Bootes, schon beim ersten Versuch in den Maschen meines Keschernetzes. Bingo!
Einmal zum Ufer zurückgekehrt lag er also vor mir: Der Fisch, über dessen tatsächliches Ausmaß und Gewicht die Waage bald darauf Auskunft gab. Ein Exemplar jenseits der 20 Kilo. Mein neuer Personal Best.
1:0 für die Steine – Was dann geschah
Nun könnte man meinen, damit sei die Geschichte zu Ende. Das ist sie aber nicht. Nach dem einstweiligen Höhepunkt geschah Folgendes: Nachdem Nächtelang kein Bissanzeigersignal mehr ertönte, woran auch die neuerlich ausgelegte Steinmontage nichts ändern konnte, bekam ich in der letzten Nacht – am letzten Morgen – einen neuerlichen Biss. Diesmal allerdings auf die Rute, die mit einem Blei am klassischen Safety-Bold-. System versehen war. Wobei ich mir den Twist erlaubte, das Blei über den Leader zu schieben und nur sporadisch zu fixieren, damit sich dieses beim schütteln des Kopfes von der Fixierung lösen konnte, ohne anschließend im Wasser zu landen – wobei hier der Gedanke an die Umwelt maßgeblich war. Es sollte sich, so jedenfalls die Theorie, hingegen am Leader hochschieben und dort verweilen.
Warum der Stein die Nase vorn hatte. Und haben wird
Das aber hat nicht funktioniert: Ich konnte den Biss, der dem oben beschriebenen sehr ähnelte, nicht in einen Fisch umwandeln. Warum nicht? Nun, so ganz genau kann ich das nicht sagen, denn es liegt ja in der Natur des Aussteigers, dass man hierüber nur spekulieren kann. Ich vermute allerdings, das Folgendes passiert ist:; Der Fisch hat zwar durch Kopfschütteln für ein Ausklinken des Bleies gesorgt, nicht aber dafür, dass ihm der Hebel, den er zum Abschütteln des Hakens benötigt hätte, verwehrt geblieben wäre. Immerhin verweilte das Blei ja noch auf dem Leader. Das vorhandene Kraut im See trug hierbei wohl sein Übriges dazu bei, dass der Fisch sich befreien konnte.
Mein Fazit: Eine Zukunft für die Steinzeit
Sei`s drum: Am Ende, so lautet das Fazit meiner PB Story, ist der verlorengegangene Fisch nur die Kehrseite des Beweis dafür, wie gut die Steinsysteme von FISHSTONE funktionieren. Es überwiegt die Freude über den Rekordkarpfen, dessen Fang mir bei der Verwendung eines Bleisystems möglicherweise auch verwehrt geblieben wäre. Fazit: Ich bin überzeugt von FISHSTONE. Und werde auch in Zukunft – jedenfalls beim Angeln vom Boot– auf seine Steinsysteme zurückgreifen. Mein Geldbeutel wird es mir danken. Von der Umwelt ganz zu schweigen.
Im Überblick: Das Alles ist FISHSTONE
- ambitioniertes Projekt vom Angler für Angler: ausgefeilte Steinsysteme, die wirklich funktionieren! Zum Werfen oder zum Ablegen vom Boot.
- ein Appell an die Nachhaltigkeit: Langlebige Systeme zum Steinangeln, hergestellt unter fairen Bedingungen und aus Umwelt-schonenden Materialien (Naturkautschuk)
- Steinsysteme in vielen Versionen, als Inline- oder Safety; Drop-Off, oder fixiert. Flexibilität garantiert!
In seiner Serie FISHSTONEs Angelwelten zeigen Karsten und die FISHSTONE-Crew praktisch, wie sie in den unterschiedlichsten Situationen mit ihren Steinmontagen vorgehen.
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