Der Begriff des „Gadgets“ hat einen etwas zwielichtigen Ruf. Man kann das englische Wort etwa frei mit „Zubehörteil“ übersetzen, wobei Gadgets zumeist mit elektronischen Objekten oder mechanischem Zubehör in Verbindung gebracht werden. Ganz gleich, um welches Gadget es sich hierbei konkret handelt – sie alle verpflichten sich einem Zweck: Dir dein Leben zu vereinfachen. Aber tun sie das auch wirklich?
An Gadgets scheiden sich zugleich die Geister: Kritiker sagen, dass es sich bei Gadgets um unnötige Spielereien handelt, die ihren wahren Zweck verfehlen, während sie zugleich den Blick vom Wesentlichen ablenken. Befürworter sagen, dass es gerade diese kleinen Helferlein sind, die – nicht nur beim Angeln – den kleinen aber feinen Unterschied in der Anwendung ausmachen, wobei sich dieser Unterschied auch schnell positiv auf das Gesamterlebnis übertragen kann.
Nils Kroll jedenfalls gehört zweifellos zur letzteren Gruppe – jedenfalls, solange man Gadgets auf das Karpfenangeln anwendet. Kleiner „Spoiler“ vorneweg: Die Gadgets, auf die er nachfolgend eingeht, gehören nicht unbedingt zu den üblichen Verdächtigen wie Drohnen und Co. Und obwohl sie auf der Packliste vieler Angler nicht ganz oben stehen mögen – oder gerade deshalb – erweisen sie sich als unterschätzte und dennoch unentbehrliche Begleiter auf seinen Sessions. Nils jedenfalls möchte seine Gadgets nicht mehr missen – und erklärt dir jetzt, woran das liegt.
Gadgets beim Angeln – mein Plädoyer für die kleinen Helfer
Alle kennen sie, viele nutzen sie, für viele sind sie unnötiger Ramsch – für mich aber sind sie Gold wert: Die Rede ist von „Gadgets“, die kleinen Helferlein für den smarten (Karpfen-)Angler. Heute möchte ich euch meine Helferlein zeigen, die ich eigentlich immer in meiner Tasche habe – wobei ich auch genau auf die Gründe dafür eingehen werde. Womöglich findest du dich ja darin wieder…
Meine Must-Haves: Diese Gadgets nutze ich
Das erste Gadget, welches ich persönlich auf keinen Fall mehr missen möchte, ist ein Seitenschneider. Das Mitführen eines Seitenschneiders ist die Kehrseite einer leidigen Erfahrung, die ich in all‘ den Jahren als Karpfenangler mehr als nur einmal gemacht habe: Mal kurz nicht aufgepasst und zack, schon steckt der Haken im Finger. Hat man in diesem schmerzhaften Fall nichts dabei, um den Haken selbst abzuzwicken, kann ein Angeltrip schneller vorbei sein, als man „Seitenschneider“ sagen kann. Natürlich sollte man die Wunde danach gründlich desinfizieren, was auch gleich die perfekte Überleitung zum nächsten Helfer ist.
Safety First
Während sich schon das erste Gadget der Sicherheit verpflichtet, so ist das bei meinem nächsten Gadget umso mehr der Fall – und zwar ganz unmittelbar: Mein zweites „Must-Have“ ist eine kleine Erste-Hilfe-Tasche. In dieser kleinen Tasche habe ich alles Nötige dabei, um kleine Wunden zu versorgen und/oder Schmerzen zu lindern – ein bisschen Verbandszeug und Pflaster, Desinfektionsmittel, Schmerztabletten und Co. Somit kann ich kleineren „Wehwehchen“ sofort begegnen und bin nicht gezwungen, die Session abzubrechen.
Die Versorgung der Wunden gilt natürlich immer unter dem Vorbehalt der weiteren Beobachtung. Anders gesagt: Sollte sich trotz erfolgter Selbstversorgung keine Besserung einstellen oder sich eine Wunde gar ernsthaft entzünden, so ist der Abbruch der Session und der Gang zum Arzt unentbehrlich; denn bei aller Liebe zu unserem Hobby – das Angeln sollte es uns nicht wert sein, unsere Gesundheit dafür zu riskieren.
Ein weiterer Helfer, den ich stets am Wasser mitführe, ist eine Klappsäge. Wir kennen es zu Genüge: Wir kommen nach längerer Zeit zum Platz. Während wir uns hier beim letzten Mal noch mühelos unseren Weg bahnen konnten, stellen wir nunmehr fest: Er ist zugewachsen – der Spot wird durch einen abgebrochenen Ast versperrt. Da ist kein leichtes Durchkommen möglich, jedenfalls nicht ohne unser hilfreiches Gadget: Ritsch-Ratsch- vor- zurück – mit der kleinen Säge gehören diese Probleme zum Glück der Vergangenheit an.
Im Zeichen der Hygiene – Der Mehrwert des Klappspatens
Mein letztes und zugleich wichtigstes Teil auf meiner Liste ist ein Klappspaten! Tatsache ist: JEDER verrichtet seine Notdurft am Wasser und oft bleiben die Hinterlassenschaften einfach zurück. Spaziergänger, Förster, Jäger und auch uns selbst sind solche Dinge ein Dorn im Auge.
Die Fallhöhe des richtigen Umgangs mit unserer Notdurft ist mitunter groß: Daraus resultieren im Nachgang oft Nachtangelverbote und härtere Bestimmungen – sowas ist doch unnötig, wenn wir uns hier alle zivilisiert verhalten und etwas Kulturtechnik in unser Angeln integrieren. Ein Klappspaten ist hier das Mittel zum Zweck – und dabei ist er platzsparend und fällt nicht ins Gewicht. Übrigens auch nicht in Bezug auf die Kosten: Ein Klappspaten ist günstig zu erstehen, dabei stabil und überaus leicht in der Anwendung, zumal man auch keine 2 Meter-Grube ausheben muss, wo schon ein paar Spatenstiche ihren Zweck erfüllen.
Kurz und gut: Der Klappspaten ist eine Investition in unsere Hygiene als auch in die Zukunft der Duldung unseres Verhaltens am Wasser! Nehmt euch das bitte zu Herzen!
Alles ist relativ: Gadgets zwischen Sinn und Unsinn
Zum Abschluss möchte ich noch erwähnen, dass jedes Gadget auf seine eigene Art und Weise seine Berechtigung hat, wobei die Frage der Bewertung und nach Sinn oder Unsinn im individuellen Ermessen eines jeden Anglers liegt. Hand auf‘s Herz: Auch für mich gibt es Artikel, die ich niemals anrühren würde…aber – und das hat mein Text hoffentlich gezeigt: An der Sicherheit und Hygiene am Wasser wird bei mir nicht gespart!
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick geben und euch inspirieren, das ein oder andere Gadget vielleicht doch mal für eure Angelei in Erwägung zu ziehen – falls es nicht ohnehin schon dazugehört!
Euer Nils Kroll