Öle, Soaks, Booster, Dips, Liquids, Aktivatoren. Man wird erschlagen von unzähligen Begriffen, Sorten und Geschmäckern. Die Welt der flüssigen Additive ist weitreichend und unglaublich unübersichtlich. Unser Redakteur Felix hat sich drei Additive aus einer Vielzahl unterschiedlichster Produkte rausgesucht und seine ganz eigenen Anwendungsfelder dafür gefunden. Er wirft einen Blick auf Öle, Soaks und Liquids und zeigt, wie er sie einsetzen würde. Denn längst nicht alle flüssigen Additive eignen sich für jede Einsatzvariante.

Öl. Soak. Liquid – dafür braucht ihr diese Additive - karpfenangeln, boilies

Ölige Additive – garantiert hohe Attraktivität

Öl. Das klappt nur in warmem Wasser. Floskeln, die jeder hört und jeder Zweite bestimmt auch schon bei sich selbst über die Lippen hat fliegen sehen. Die Aussage ist nicht ganz falsch, jedenfalls theoretisch. Denn, und da beginnen wir heute schon im zweiten Satz mit einer weiteren Floskel des Karpfenangelns, wer fängt hat recht. Was theoretisch vielleicht Sinn machen mag, ist in der Praxis dann doch noch ein wenig anders. Zwar lösen sich ölige Bestandteile in kaltem Wasser schlechter als bei wärmeren Temperaturen, das ist Tatsache und soll auch nicht angezweifelt werden, doch was ebenfalls stimmt ist das Ding, dass wir mit ölhaltigen Futtermitteln ganzjährig erfolgreich sein können. Die Attraktivität spricht seine eigene Sprache, meint unser Redakteur, der z.B. Lachsöl sehr gerne als Attraktor einsetzt.

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Ich soake meine Pellet-Bags mit Lachsöl und zwar über Wochen, sodass sich alles richtig schön vollsaugen kann. Die kleinen Pellets, die ich dafür einsetze, lösen sich leicht an und nehmen gleichzeitig Öl auf, das am Gewässerboden wieder abgegeben wird. Das interessante an öligen Additiven ist die Leichtigkeit. Öl steigt auf und verteilt sich in allen Wasserschichten. Ob dadurch mehr Fische angelockt werden können, kann ich nicht sagen, es gibt mir aber zumindest das Gefühl, dass ich hier auf der richtigen Wolke reite.

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Ölhaltige Additive wie z.B. Fisch-, Lachs-, Tigernuss- oder Hanföl eignen sich für viele verschiedene Einsatzgebiete. Unser Redakteur setzt sie jedoch in seiner puren Art ein und verwendet Öle fast ausschließlich zum Pimpen von Pellets in PVA-Säckchen. Beispiele aus der Praxis sind sehr interessant, so kann man beim Einsatz öliger Mittelchen beim genauen Beobachten des Platzes sofort Erkennen, wenn Fische am Platz aktiv nach Futter suchen. Besonders wenn man auch das Freifutter wie z.B. Pellets mit Öl pimpt. Fressen die Fische die Pellets oder wühlen und stöbern nach Futter auf dem Platz, werden immer wieder Partikel des Öls freigegeben und steigen zur Oberfläche. Dies hat zur Folge, dass sich die Struktur der Wasseroberfläche verändert. Bei Wind kann man an großen Seen häufig die lange Ölspur erkennen. Probier es aus und schau, ob sich deine Fangergebnisse verändern.

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Die passenden Additive zum Boilies soaken

Das Soaken von Boilies, Partikeln und Pellets ist eine sehr interessante Geschichte, wenn man kurzfristig ein Maximum an Lockwirkung erzielen möchte und seinen Ködern die Extraportion Attraktivität verliehen will. In der Flut der vielen unterschiedlichen Mittelchen zum Soaken sollte man unbedingt auf ein paar Kleinigkeiten achten. Das wichtigste ist, dass man sich im Vorfeld Gedanken machen sollte, welches Additiv sich überhaupt zum Soaken eignet. So gibt es viele Zusätze auf dem Markt, die sich unter Umständen gar nicht zu dem eignen, für was wir sie überhaupt einsetzen wollen.

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Natürlich spalten sich die Meinungen darüber, ob ein Soakmittel dick- oder dünnflüssig sein muss, allerdings sollte man hier genau hinterfragen, wie Soaken überhaupt funktioniert. Unser Redakteur verfolgt beim Soaken von Boilies z.B. den Ansatz, dass ein Additiv möglichst schnell und tief in den Köder eindringen sollte und den Köder sogar in den ersten Schichten etwas anlösen sollte. Anlösen? Das macht den Köder doch weich. Genau, denn dann ist er richtig schön vollgesogen und hat die Additive auch wirklich aufgenommen und kann sie am Spot auch wieder abgeben. Gebe ich nur eine dickflüssige Suppe über den Köder, kann es passieren, dass bereits beim Füttern sämtliche Attraktoren abgewaschen werden. Beim Aufkommen auf der Oberfläche oder in der Sinkphase verliert der Köder das wahrscheinlich nicht ganz günstige Additiv bereits. Wie soll es da noch am Boden die Fische auf den Platz locken?

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Ein Tipp, um auch dickflüssige Additive zum Soaken nutzen zu können

Um auch dickflüssigere Additive kurzfristig in deinen Köder zu bekommen, hilft oft ein kleiner Spitzer Wasser, sodass die ganze Mischung etwas flüssiger wird und so besser in deinen Köder einziehen kann. Denke immer daran, dass dünnere kleinere Teilchen schneller in einen Köder einziehen können als schwere träge Bestandteile. Für einen Selbsttest kannst du zwei gleiche Köder mit unterschiedlichen Additiven soaken und am Ende vergleichen. Welches Additiv (dick- oder dünnflüssig) ist wohl am Ende schneller und tiefer in den Köder eingetreten? Wahrscheinlich wird es das dünnflüssige sein.

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Liquids und dickflüssiger Stoff

Haben wir oben schon ein wenig über dickflüssige Lockstoffe gesprochen, kommen wir jetzt explizit auf den Einsatz der dickflüssigen, meist trotzend vor natürlicher Attraktivität, Zusatzstoffe. Häufig sind sie auf Basis hochattraktiver natürlich Proteine fischig, mit Leber, Thunfisch oder mit würzigen Attraktoren versehen. Die Hersteller lassen sich immer neue Variationen auf Basis vermeidlich innovativer Grundsubstanzen einfallen. Tierische Protein dominieren den Markt der Liquids aus unserer Sicht recht stark, wobei mittlerweile auch natürliche Kohlenhydratmischungen Einzug halten und neue Einsatzvariationen ermöglichen.

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Nimmt man alle verfügbaren Liquids zusammen ähneln sie sich in einer Hinsicht sehr: Sie sind dickflüssig. Aus diesem Grund verwenden wir Liquids am häufigsten zum Aromatisieren von Stick- oder Groundbaitmixen sowie zum Anfertigen und Tunen von Teigen. Natürlich kann man sie auch in purer Form zum Übergiessen von Boilies und Pellets nehmen, wir empfehlen dabei aber für den kurzfristigen Einsatz eine leichte Verdünnung mit Wasser oder auch Fruchtsäften, die eine sehr gute Lockwirkung haben. Zusätzlich bringen Sie Geschmack und natürlichen Geruch mit sich.

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Wer seine Baits über einen längeren Zeitraum aromatisieren möchte, der kann Boilies langfristig in Liquids einlegen. Dickflüssige Aromaten benötigen deutlich mehr Zeit, um auch längerfristig im Köder zu wirken. Wer die oftmals teuren Lockstoffe daher optimal einsetzen möchte, sollte sich bereits im Vorfeld Gedanken machen. Achte auch unbedingt darauf, welche Grundsubstanz die Basis für dein Liquid bildet. Enthält die Lösung hohe Zucker- oder Salzanteile, dann können Liquids oder auch Boiliedips das Gegenteil bewirken. Sie ziehen nicht in den Köder ein, sondern entziehen dem Köder Feuchtigkeit. Ein starkes Aushärten ist die Folge. Ob so tatsächlich Aromastoffe in den Köder gelangen, ist fraglich, besonders ob diese dann auch am Spot die entsprechende Wirkung über Stunden erreichen. Wir lassen diese Frage einfach mal unbeantwortet, denn jeder von euch wird sich die richtige Meinung schnell selbst bilden…

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