Der Herbst war bereits  im vollen Gange, parallel stand noch meine alljährliche 4 Tages Autumn Session an! Dieses Jahr sollte es an ein berühmt-berüchtigtes Gewässer gehen, welches früher oft für kapitale Fangmeldungen bekannt war. Doch in den letzten Jahren wurde es immer stiller um diesen See. Was war da los? Es konnten doch nicht alle Fische weg sein? Oder versuchten die Locals durch Verschwiegenheit wieder etwas Ruhe an ihren See zu bekommen? Nichts desto trotz wollte ich dahin!!! Ohne große Vorkenntnisse außer Google Earth, machte ich mich auf den Weg. Schnell am ersten Tag noch die Wochenkarte im Ortsansässigen Angelladen erworben, und ab ging es. Kaum am Gewässer angekommen, öffnete der große Vater seine Schleusen und es goss es wie aus Kübeln. Was soll’s, ich hatte eh genug Zeit also ab in die Regenklamotten, und sich erstmal nen Bild vom See machen. Wie gesagt hatte ich mir zuvor ein grobes Bild aus der Vogelperspektive verschafft, mir die Karte ausgedruckt und mir ein paar interessante Stellen markiert. Zu meinem Verblüffen war der See wirklich fast leer. Ich konnte 4 andere Angler ausmachen. Schnell hatte ich meine Platzwahl getroffen, und entschied mich wegen der Wetterlage erstmal, mein Camp aufzubauen.

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Als Patrick ankam, schüttete es wie aus Kübeln!

Währenddessen konnte ich immer wieder die anderen Angler dabei beobachten, wie sie akribisch mit ihren Futterbooten ihre Montagen ganz präzise an dem gegenüberliegenden Ufer platzierten. An diesem See waren nur FuBo’s erlaubt, was mich aber nicht störte. Ich habe diese Angelei auch ein Jahr betrieben, aber ich konnte mich damit nicht anfreunden. Nach kürzerem Überlegen dachte ich mir bleib dir selber treu und mach es “anders als die anderen“!

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Beobachtung! – Nach einer wichtigen Location-Runde baute er sein Camp auf!

Kurzum entschloss ich mich einfach in der Mitte der Distanz zum anderen Ufer einen großflächigen Futterplatz aufzubauen, wo ich auch der Meinung war, dass dieser definitiv Fisch bringt. In vier Tagen wollte er durchaus angenommen werden, so meine Überlegung!

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Patrick machte es anders und platzierte seine Rute nicht am anderen Ufer!

Da die Wassertemperatur noch deutlich über 10 Grad lag, mussten die Jungs noch in Fresslaune sein. Bedingt dadurch, dass der See nicht ganz easy ist, wollte ich keine Experimente wagen und entschied mich für einen Iron Spice Köder, welcher mein vollstes Vertrauen genießt. Mit dem Wurfrohr fing ich an 2 kg der Baits grob zu verteilen. Einige werden denken, dass 2 kg doch garnichts nix ist! Klar stimmt auch, aber ich wollte es erstmal mit einer geringeren Menge probieren, anstatt mit den Platz gleich tot zu füttern. Gerade um durch das Aufprallen der Boilies auf das Wasser, oder durch frische Lockstoffe immer mal wieder zu sagen „Hallo hier gibt es Lecker Lecker“.  Ich beobachte immer wieder,dass an Seen wo nur Futterboote erlaubt sind, die Angler ihre Montagen mit dem Futter auf Ihre Plätze fahren und dann mindestens 24h ruhen lassen. Das erleben die Fische schnell! Nun ja, zurück zu meiner Strategie, auf meinen Futterplatz wollte ich 2 Ruten platzieren, eine mit einem normalen Sinker und die andere Rute mit einem Choddy Rig mit einem kleinen Poppi. Die 3. Rute platzierte ich direkt unter der Rutenspitze ohne Futter. Dann ließ ich erstmal Ruhe einkehren, und ging in mein Zelt um mich aufzuwärmen. Ich hatte mir vorgenommen,tagsüber alle 3-4 h ca 500g Boilies nachzuschießen. Der erste Abend kam, und ich lag schnell auf meiner Liege und versank auch schnell im Land der Träume. Am ersten Morgen wachte ich ohne einen Piep auf, was mich aber auch nicht verwunderte, da der Bestand in den letzten Jahren ja stark zurückgegangen sein soll. Ich lies meine Ruten liegen, da ich gutes Vertrauen in meine Montagen hatte. Ich führte meine Futter Strategie weiter durch, und so beendete ich auch den zweiten Tag. Als ich am dritten Tag immer noch nicht durch das Gekreische meiner Bissanzeiger geweckt wurde, kamen langsam Zweifel in mir auf. Was auch schnell mal passieren kann wenn man drei Tage allein im Regen sitzt 😉 War meine Vorgehensweise doch falsch?  Hatte ich mir doch zu wenig einen Kopf gemacht? Was nun? Taktik ändern? Immerhin gaben die ollen Dinger nicht einen Pieper von sich. Ich entschied mich hart zu bleiben, aber meine Montagen mit neuen Ködern zu versehen. Ruten waren wieder neu ausgebracht, und es flogen wie in den letzten Tagen zuvor auch über den Tag verteilt immer wieder ein paar Pillen hinterher. An diesem Abend vielen mir die Augen nicht so leicht zu, immer wieder stellte ich meine Vorgehensweise in Frage, sollten diese 4 Tage umsonst gewesen sein!? Einfach Pech?

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Die Bissmelder schwiegen…hält Patrick an seinem Plan fest?

Irgendwann schlief ich ein. Und wurde mit einem Fullrun wie er im Bilderbuch steht aus meinen Träumen gerissen!!! War es Traum war es Real? Schon stand ich an meiner voll durchgebogenen Rute im strömenden Regen und konnte es nicht fassen! 3 Tage nicht ein Pieper und jetzt das!? Ich war so nervös und angespannt wie schon lang nicht mehr, sollte es meine Erlösung sein? Gute zehn harte Drillminuten später glitt er in den Kescher, es war sicher! Es war Real! Da war er! Ich konnte meine Freude nicht in mir halten, und so störte ein lauter Freudenschrei meinerseits die nächtliche Ruhe. Die Waage blieb bei 32Pfd. stehen, doch diese 16kg waren mir mehr wert als so mancher 20kg Fisch. Alles viel von mir ab, ich war überglücklich und hatte meine innere Ruhe wiedergefunden. Es hat sich bezahlt gemacht, mir selbst und meinem Gefühl treu zu bleiben. In diesem  Sinne schwimmt gegen den Strom und bleibt Euch selber treu.

Peace an out Patrick

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Patrick blieb sich selbst treu! – Nach einem ordentlichen Fullrun…
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…konnte er einen schönen Schuppi fangen!

Eure Story als Blogartikel

Habt auch ihr eine außergewöhnliche Story am Wasser erlebt, vielleicht einen besonderen Fisch gefangen oder eine Session mit guten Freunden verbracht? Teilt uns eure coolen Erlebnisse mit, vielleicht ist eure persönliche Story ja auch was für einen Blogartikel!

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