Wenn es darum geht, sich ein Schlauchboot anzuschaffen, das den Belangen des Karpfenanglers – bestenfalls in allen Punkten – entspricht, sieht sich wohl Jedermann vor viele Fragen-, möglicherweise auch einige Kompromisse gestellt. Das ist vor dem Hintergrund der größeren Anschaffungskosten auch umso berechtigter, will man doch bei einer solch-neuralgischen Entscheidung keinen Fehler machen. Die typischen Leitfragen lauten hier etwa: Wir groß sollte das Boot sein? Will ich damit nur rudern, oder auch einen Elektromotor montieren? Benötige ich ein Hart- oder einen doch lieber einen Hochdruck-Luftboden? Welche Rolle spielt hierbei das Gewicht des Bootes? Passt das Boot überhaupt in meine Auto? Und so weiter.

Es wäre ein Leichtes, die Liste der Fragen noch beliebig zu verlängern. Dieser Umstand ist die Kehrseite der Beobachtung, dass die Kriterien bei der Bootswahl mannigfach sind. Dass die Kriterien je nach Priorität und gewünschtem Einsatzzweck je unterschiedlich angesetzt werden, bedeutet jedoch umgekehrt nicht, dass es nicht auch sinnvoll sein kann, auf die Erfahrungswerte von jemandem zurückzugreifen, der sich tiefergehend mit dem Thema beschäftigt hat, zumal man entlang dieser Erfahrung mittelbar auch allgemeingültige Kriterien ableiten kann. Ein solcher Schlauchboot-Veteran ist Nils Kroll, seines Zeichens Team-Angler bei Proline, an den wir nun das Wort übergeben. Die eingangs skizzierte Leitfrage hat auch Nils zum Anlass genommen, seinen Ratgeber-Artikel aufzuziehen. Auf geht‘s, Nils.

Schlauchboot-Kauf: Nils Kroll gibt Tipps -

Worauf du beim Schlauchboot-Kauf achten solltest 

Ich werde euch in diesem Bericht über die wichtigsten Fragen zum Thema Bootskauf aufklären und hoffe, dir beim Kauf etwas unter die Arme greifen zu können. 

Als allererstes sollte man sich die Frage stellen, wofür man das Schlauchboot überhaupt benötigt? 

Nutze ich es nur für den Tackletransport, – für das Montage-auslegen oder gar für Beides? Wer mein Video bei Youtube kennt, der weiss vermutlich, dass ich schon einige Zeit die Commando Light-Weight Boote von Proline nutze. Inzwischen nutze ich das 2,70m Boot, worauf ich auch etwas eingehen werde. 

Schlauchboot-Kauf: Nils Kroll gibt Tipps -

Size matters – Zur Frage der Größe des Schlauchbootes

Beginnen wir mit dem Transport von Tackle. Hier sollte man eher auf Größen von Deutlich über 2,10m zurück greifen –  Alles, was unter dieser Größe ist, kann beim Transport mitunter lebensgefährlich werden. Also darf es dann schon gern ein z.B.: 2,40m, 2,70m oder größer sein. Alles was bis 2m Länge ist würde ich nur zum Auslegen der Montagen benutzen wobei man hier auch seine eigene Größe und Gewicht beachten sollte. Denn es macht ja wenig Sinn, ein 1,60m Boot zu kaufen, wenn man 2m groß ist und oder 200kg wiegt. In letzterem Fall darf es dann schon gern ein 2m-Boot sein. 

Schwerwiegende Entscheidungen? Nils Kroll klärt auf

Dann sollte man sich fragen, ob man Rudern- oder mit einem E-Motor oder sogar mit einen Verbrenner Motor fahren will. Hierbei gibt es am Meisten zu beachten. Als Erstes sollte man bedenken, dass man bei einem Verbrenner- Motor unbedingt auf einen festen Boden zurückgreifen sollte. Der Grund: Die Montage des schwergewichtigen Motors am Boot treibt das Gesamtgewicht in die Höhe. Diesen Faktor, der oftmals in Vergessenheit gerät, gilt es, bei der Frage des Gewichtes zu bedenken. Wem die Vorstellung eines zu hohen Gewichtes ein Dorn im Auge ist, dem sei gesagt: Gerade hier spielen dann die leichtgewichtigen Boote der Proline Commando-Serie ihre Stärken aus. Als Vergleich:  ein Lightweight-Boot von Pro Line mit dem Luftboden mit einer Länge von 2,40m wiegt im Vergleich zu einem Boot mit festen Boden, das zwischen 30- 40 kg wiegt, gerade einmal 19Kg. Gewiss – umgekehrt liefern die gewichtigeren Vertreter auch  einen Mehrwert: Boote mit festen Boden bieten natürlich Stabilität und Sicherheit. Demgegenüber steht aber wiederum ein Einbußen in Sachen Flexibilität, deren Verlust gerade mit Blick auf ein Wechseln der Gewässer umso weitreichender ist.

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Boot und Motor = Gewicht. Wichtige Faktoren für die Wahl des Bootes

Dessen ungeachtet gilt es, noch etwas Grundsätzliches zu beachten: Ein Boot ohne festen Heckspiegel darf mit einem Verbrenner Motor schlichtweg nicht genutzt werden da diese Spiegel-Aufsätze meist nur mit einem Gewicht von maximal 5kg belastet werden dürfen. 

Wenn man sein Schlauchboot hingegen mit einem – ungleich leichteren– Elektromotor fahren will oder gar nur rudern will, reicht auch ein Hochdruck Luftboden völlig aus.  Man unterschätze nicht die Stabilität eines solchen Bodens:  Auf diesem kann man bei richtigem Druck auch wunderbar drauf hinstellen  sei es beim Füttern oder auch beim Drillen. Außerdem sollte man auf die richtigen Ventile achten:  Hochdruck-Ventile haben den willkommenen Nebeneffekt, dass sie, wenn im Sommer die Sonne auf das Boot scheint und sich die Luft ausdehnt, die überschüssige Luft konstant- und leicht ablassen. Diese Funktion verschreibt sich freilich der Prävention eines Totalschadens – lies: dem Platzen des Bootes durch sich ausdehnende Luft bei Hitze – dem nunmehr erfolgreich entgegengewirkt wird.

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Die wichtigste Wahl beim Bootskauf….hat Nichts mit dem Boot zu tun

Ich komme nicht umhin, noch einen abschließenden Punkt zu bemerken, der mit dem eigentlichen Schlauchboot recht wenig zu tun hat, zu erwähnen. Was für jedermann an oberster Priorität haben sollte ist und bleibt die Verwendung einer Schwimmweste; denn wie lautet es doch so schön: “Safety First“. Eine Schwimmweste ist eine einmalige Anschaffung, deren Kosten im Verhältnis zum mutmaßlich geretteten Leben keinerlei weiterer Bewertung mehr bedürfen. Daher mein Rat: Kauf dir eine Schwimmweste, noch bevor du dich der Frage nach der Wahl des richtigen Schlauchbootes zuwendest.  Wenn beides in sicheren Tüchern ist ist, bleibt mir nur der Appell: Benutze Sie auch!

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