Kurz nachdem unsere neunte Ausgabe im Netz war, konnte ich mich endlich wieder auf Angeln konzentrieren. War mein Herbst doch wahrlich kein goldener, musste ich es mit sinkenden Wassertemperaturen alles auf eine Karte setzen.
Die Mission Winterkarpfen sollte perfekt vorbereitet sein. Es war natürlich schon dunkel, als ich den Weg ans Wasser fand. Einige beruflich Projekte forderten noch immer meine volle Aufmerksamkeit, weshalb ich auch jetzt noch meine Angelei auf die typischen „von 8 bis 8“-Session in der Woche verlegen musste. Um 20:00 durchleuchteten die Scheinwerfer meines Autos die gefrorenen Wege zum Wasser. Schnell aufbauen, Ruten rein und ab aufs Bedchair. Zwei Stunden liege ich dann meist noch wach und beantworte ein paar Mails oder lasse die letzten Arbeitstage Revue passieren. Abschalten klappt bei diesen Sessions selten, doch die Chance auf einen Winterfisch kann man nur aufrechterhalten, wenn man auch am Wasser ist. Permanente Aktionen von Kleinfisch signalisierten mir immerhin Aktion auf meinem Platz.
Relativ flach liegt der linke, wesentlich tiefer der zweite Platz. Beide sind mit einem Unterhandwurf zu erreichen, denn die erste Kante fällt direkt bis auf eine Tiefe von 7 Meter ab. Die Steinschüttung läuft langsam aus, ist aber nach wie vor ein sehr guter Platz. Dort kam die erste Rute hin, die Zweite auf weichen Untergrund etwas weiter vom Ufer entfernt. Es dauerte die ganze Nacht über, bis ich endlich Aktion verspüren durfte.
Das Flair ist im Winter etwas Einzigartiges. Das Wasser dampfte und ich stand mit einer bis ins Handteil gebogenen Rute am Ufer. Ich tippelte mit meinen Crocs über die rutschigen Steine und konnte im Schein meiner Kopflampe einen wunderbaren Spiegler keschern. Strike! Der erste war auf die VNX+ Falle hereingefallen! Für einen weiteren Fisch fehlte leider die Zeit an diesem Morgen.
Mit kalten Fingern, packte ich kurz nach dieser Aktion ein, fütterte noch einmal nach und verabschiedete mich mit den Worten „Bis nächste Woche. Guten Appetit“.
Fortsetzung folgt….