Meine Messesaison ist vorbei, schade eigentlich. Hat man doch wieder viele coole Leute, lang verschollen geglaubte Freunde und lustige Gestalten getroffen. Aber wo ein Ende ist, ist auch ein Anfang. Nach den Messen juckt es doch jedem noch mehr in den Fingern. Man will raus! Mit etwas Glück spielt jetzt auch das Wetter mit und möglicherweise gleiten einem sogar die ersten Fische durch die Hände. Wie ich meinem Glück dabei etwas auf die Sprünge helfe zeige ich euch heute.

Sebastian Treinat öffnet die Trickkiste - Teig, Sebastian Treinat, Poppis, Paster, HZ-Baits, boilies

Futter. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom und es gibt die unterschiedlichsten Vorgehensweisen. Der eine schwört auf Partikel, der nächste füttert und fischt ausschließlich Boilies und ich schenke Groundbait mein vollstes Vertrauen. Wer fängt, hat Recht. So findet jeder seinen eigenen Stil.

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Doch auch bei der Angelei mit Groundbait gibt es zwei verschiedene Fraktionen. Für die einen kann es nicht süß genug sein. So wandern Vanillezucker, Melasse, Dosenmais, Kondensmilch, Tigernusssirup und Co. mit in die süße Grundmischung. Für die anderen, und der Fraktion gehöre auch ich an, gehören deftige Aromen zur Grundfuttermischung dazu. Micropellets, Thunfisch aus der Dose, Krill-, Muschel oder Belachanliquid und Fischprotein wären nur einige wenige Beispiele, womit ich meine Groundbaitmischung gerne aufbereite. Die Basis besteht zum größten Teil aus einem hohen Anteil an Fischmehl. Getrocknete sowie gemahlene Krustentiere machen das übelriechende gar stinkende Gemisch etwas lockerer. Wenn sich das Groundbait am Gewässergrund beginnt aufzulösen erzeugen die leichten Bestandteile eine attraktive Duftwolke und transportieren Lockstoffe sogar in die oberen Wasserschichten.

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Fische ich mit ausschließlich mit Boilies, wandern einige davon häufig noch durch den Krusha und geben dem Grundfutter den letzten aromatischen Schliff. In diesem Beispiel fanden ein paar Brocken Boilieteig ihren Weg ins Futter und damit wären wir auch beim nächsten Thema: Dem Hakenköder.

Attraktiv muss er sein. Visuelle Reize müssen geweckt werden, egal wie man es anstellt. Mit einem kleinen Poppi z.B. oder einem Fakemaiskorn helfe ich gerne etwas nach. Doch nicht nur das Auge müssen wir reizen. Auch mit aromatischen Lockstoffen können wir gern nachhelfen. Lang gesoakte Hakenköder sind ein weiterer Weg und aktuell sehr populär. Ich benutze außerdem gern den guten alten Boilieteig. Er kommt eigentlich ganzjährig bei mir zum Einsatz. Im Sommer und Herbst dient er mir eher als Lockmittel. Ich knete ihn dann ums Blei und um den Hakenköder.

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Aktuell kommt er direkt ans Haar. Glücklicherweise bietet der Markt mittlerweile einige Hilfsmittel zur selektiven Präsentation. Die gute alte Spirale, der Paster oder der Bait Cont. Bei allen Varianten löst sich der Teig kontinuierlich und gleichmässig auf. Die Spirale lässt sich am Ende der Session deutlich einfacher reinigen, dies sind aber wahre Luxusprobleme und eigentlich nicht der Rede wert.

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Zurzeit fische ich in relativ kurzen Zeitfenstern. Meistens starte ich gegen 10 Uhr und fische bis maximal 17 Uhr. Für mich die produktivste und auch die angenehmste Zeit am Wasser. Die Sonne bekommt langsam Kraft und wärmt windgeschützte Ecken schon angenehm auf. Ich nutze bei aktuellen Temperaturen trotzdem auch tagsüber ein Dach über meinem Kopf. Kommt Wind auf, drückt der die Temperaturen in unangenehme Bereiche und macht die Angelei ungemütlich und kalt. Regen oder Schnee sind des Weiteren auch sehr spontan möglich. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten.

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Alles steht, das Futter passt und auch der Hakenköder ist bereit. Nun rein ins kalte Vergnügen. Ich halte mich kurz und knapp. Eine Rute platziere ich so tief wie möglich, die zweite Rute kommt in Ufernähe. An diesem Platz wird in einigen 2-3 Monaten ein prachtvolles Seerosenfeld liegen, aktuell ein wirklich heißer Spot. Je Rute wandern nur 3-4 Ballen Groundbait auf den Spot und dann verlangt es mehr denn je an Geduld.

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Alles in allem wirklich kein großes Hexenwerk. Kennt euer Gewässer, befischt die richtigen Spots, setzt auf gut arbeitendes Futter, macht es euch so angenehm wie möglich und ihr werdet euren Fisch fangen!