Das kleine Einmaleins des Karpfenangelns besteht nicht zuletzt aus einigen unentbehrlichen Handgriffen. Dazu gehören allem voran all‘ die Tricks und Kniffe, die mit dem Bau von Rigs zusammenhängen. Kein Wunder, denn schließlich ist die Fallhöhe hier groß. Fakt ist: Ohne eine solide-funktionierende Verbindung zwischen Angler und Fisch bleiben unsere Keschermaschen trocken – Haken, Vorfach und Bleisystem wollen gut aufeinander abgestimmt sein. Ihre neuralgische Funktion ist umso größer, als sie eine doppelte Funktion haben: Zum einen geht es darum, den Fisch bei der Köderaufnahme erstmal zu haken. Nachdem das bestenfalls erfolgt ist, besteht die weitere Bewährungsprobe darin, für eine stabile Verbindung zwischen Angler und Fisch zu sorgen – da muss jeder Knoten sitzen!
Daher ist es umso wichtiger, dass die Handgriffe, die diese Verbindung gewährleisten sollen, in Fleisch und Blut übergehen. Im wahrsten Sinne: Vermutlich würden viele Karpfenangler auf die Aufforderung, eine typische Handbewegung zu machen, das Auffädeln eines Boilies mit der Ködernadel simulieren.
Tatsache: Dieses Auffädeln des Boilies ist der kleinste gemeinsame Nenner eines jeden Rigs. Aber bevor das passiert, müssen eben noch eine ganze Reihe anderer Weichen zum Vorfach gestellt werden. Sie beginnen bereits mit der Frage, welches Vorfach man überhaupt anfertigen soll. Eine sehr berechtigte Frage, denn die Auswahl an speziellen Karpfenrigs ist groß – ebenso groß, wie die Verwirrung, die sie bei manchem Angler hervorrufen. Multi-Rig, Kombi-Rig, Ronnie-Rig, Hinged-Stiff-Rig sind hier nur einige der Namen, die die Rig-Mode der letzten Jahre hervorgebracht hat.
Im Dschungel der Rigs: Lage-Sondierung auf twelve ft. PRO
Und seit jeher sorgen Rigs für Diskussionsstoff – der neudeutsche Begriff „Rig-Talk“ hat in diesem Zuge die Runde gemacht. Dabei zeigt sich ein unverkennbares Muster: Worauf der eine schwört, das kommt beim anderen nicht in die Tüte. Zu unterschiedlich sind die Philosophien, zu verschieden die Erfahrungswerte, mit denen das Vertrauen in das jeweilige Rig steht und fällt. Jedenfalls: Sie alle haben ihre Berechtigung in bestimmten Angelsituation. Umgekehrt sei dahingestellt, ob es wirklich ein Rig gibt, dass in allen Situationen gleichermaßen „abliefert“.
Damit du dich im Dschungel der Rigs zurechtfindest, geben wir die mit unserer Auswahl der Top 3-Tutorials zum Rigbau auf twelve ft. PRO eine Richtschnur an die Hand – im wahrsten Sinne. Hierzu eine Bemerkung: Es soll uns mit diesen Empfehlungen nicht darum gehen, dich von deinem Pfad der Tugend abzubringen. Wenn du mit einem bestimmten Rig gute Erfahrungen gemacht hast, dann wird dich unsere Wahl ohnehin nicht von deren weiterer Verwendung abbringen – und das ist auch gut so.
Das schließt aber umgekehrt nicht aus, dass dir unsere Auswahl als Inspiration dienen kann. Vielleicht kannst du ja Begründung unserer Rig-Bau-Experten nachvollziehen und mit deiner Ansicht in Beziehung setzen. Ganz egal, ob sie diese Ansichten bestärken, relativieren oder oder gar widerlegen – wenn du diese neuen Perspektiven theoretisch oder auch praktisch in deine Angelei integrierst, hat dieser Beitrag seinen Zweck mehr als erfüllt. Los geht`s!
HOW TO: Die Rigs des Vertrauens mit Christian Wolf
Dieses Tutorial ist weniger eine konkrete Bauanleitung für ein konkretes Rig als vielmehr eine Betrachtung von Sinn und Unsinn verschiedener Ansätze beim Rigbau.
Als Vollblutangler ist Christian Wolf überzeugt: Viel „Klimbim“ braucht es nicht um richtig fett abzusahnen! Vielmehr kommt es oftmals auf das durchdachte Abstimmen der einzelnen Komponenten an, um auf bestimmte Situationen am Gewässer zu reagieren. Dafür hat Christian im Laufe der Jahre verschiedene gängige Chod-Rig-Variationen gegeneinander aufgewogen und für sich „das Beste“ daraus extrahiert.
Aus diesen Anpassungen ist ein Rig hervorgegangen, dem Christian in den meisten Fällen sein Vertrauen schenkt. Nachdem er dir ausführlich erklärt, warum er sich für genau diese Konfiguration – und keine andere andere entscheidet – geht es schließlich an‘s Eingemachte: Christian zeigt dir genau, wie er sein No-Name-Rig bindet – und welche Komponenten du dafür brauchst. Wenn du bis hierhin aufmerksam gelesen hast – vielen Dank dafür – dann ahnst du vermutlich bereits: Viele Komponenten sind es nicht. Das macht sein Rig so praktikabel…
Hier geht es direkt zum 6-minütigen tiefgründigen Rig-Talk mit Christian Wolf (hier klicken).
Das perfekte Chod-Rig mit Willem Kwinten
Als das Chod Rig das erste Mal in den Tackleboxen englischer Karpfenangler auftauchte, sorgten sie bei vielen noch für Verwunderung, die von Stirnrunzeln bis hin zur offene Ablehnung reicht. Auf der Kehrseite dieser Reaktion zeichnete sich aber unweigerlich eine gewisse Neugier an dem Rig ab, das schließlich seinen Siegeszug ebnete. Das einstige gespielt-empörte “ Was, dieses Rig soll Karpfen fangen?“ wich sukzessive der perfiden Begeisterung für eine neue Art der Pop-Präsentation.
Der Rest ist Geschichte – die Geschichte einer flächendeckenden Verbreitung des Rigs bei Karpfenanglern in ganz Europa. Der sympathische Niederländer Willem Kwinten ist überzeugt: Das Chod-Rig ist die effektivste Rig-Präsentation, wenn es um das Angeln mit Pop-Up`s geht. Er erklärt dir nicht nur Schritt für Schritt, wie man die „Großfischklaue“ am steifen Mono-Vorfach, das senkrecht vom Leadcore oder Leader absteht, bindet, sondern geht auch auf die besondere Rig-Mechanik ein.
Man bedenke: Im Unterschied zu dem direkten Selbsthak-Effekt, der beim klassischen Vorfach hinter dem Blei erzielt wird, ist die Haken-Sektion beim Chod-Rig dem Blei vorgeschaltet: Der Fisch kommt bei der Köderaufnahme erst sukzessive mit dem Bleigewicht in Kontakt und treibt sich den Haken am sperrigen Vorfach in die Unterlippe.
Mit dieser Erkenntnis zur Rig-Mechanik stehen und fallen ein paar wichtige Kniffe für den Bau des perfekten Chod-Rigs. Die Version, die Willem Quinten dir zeigt, ist universell und steckt ein weit größeres Einsatzspektrum ab, als es das typischen Angeln über Kraut, für das das Choddy ursprünglich entwickelt wurde. Wir sind uns sicher: Die genaue Kenntnis über den Bau des perfekten Choddys gehört zum kleinen Einmaleins des Karpfenangelns – und Willem mimt in dem 9-minütigen Video den perfekten Mathelehrer.
HOW TO: Das Spinner-Rig von Daniel Klinger
Spin – das bedeutet „drehen“ Und genau das ist es auch, was das Spinner-Rig ganz besonders gut kann. Oder vielmehr: Muss! Denn das ganze Wirkungsprinzip des Rigs beruht auf der Zuverlässigkeit der Drehachse des Hakens.
Im Unterschied zum Chod-Rig ist das Spinner Rig prädestiniert, um Pop-Up-Köder unmittelbar über dem Gewässergrund anzubieten. Der Hakenköder steht dabei gerade so hoch, um sich von den umgebenden Futterboilies am Grund abzuheben. Dadurch sticht er einerseits hervor, ragt aber andererseits nicht soweit aus der Fressebene hervor, dass er von besonders argwöhnischen Karpfen als „unnatürlich“ wahrgenommen werden könnte – sofern dies überhaupt einen Störfaktor darstellt.
Jedenfalls: In der bodennahen Präsentation bei gleichzeitiger Auffälligkeit des Hookbaits liegt jedenfalls eines der Hauptargumente für die Verwendung des Spinner-Rigs.
Und noch ein entscheidendes Argument spricht für das Rig und ist der Grund dafür, dass Daniel Klinger dem Rig bei seiner schnellen und material-intensiven Kanalangelei den Vorzug vor allen anderen Rigs gibt: Es ist die Möglichkeit, einen stumpf gewordenen Haken schnell wechseln zu können. Und das passiert gerade am Kanal ziemlich oft.
Aber auch jenseits davon überzeugt das Rig, wenn man einige grundlegende Kniffe beachtet, die dir Daniel im Video nahebringt. Wer dieses Video schaut, wird schnell feststellen, dass alle Komponenten, die Daniel für dieses Rig verwendet, perfekt aufeinander abgestimmt sind. Das Hauptaugenmerk sollte man vor allem auf das saubere Crimpen der Boom-Sektion legen. Daniel erklärt detailliert, worauf du achten musst um eine reißfeste Sektion aus dem anfälligen Fluorocarbon anzufertigen.
Alle, die sich mit der Spinner-Rig-Angelei beschäftigen, kommen an dieser Schritt für Schritt-Anleitung nicht vorbei! Selbst „alte Hasen“ werden noch das eine oder andere von Daniel Klinger lernen können!
Hier gelangst du direkt zum Spinner-Rig-How-To mit Daniel Klinger (hier klicken).
Das war es für den Moment. Mit diesen drei Tutorials investierst du aktiv in deinen anglerisches Know-How – ganz egal, ob du Anfänger, Fortgeschrittener oder jahrelang erfahrender Karpfenangler bist. Bedenke: Es kann nie schaden, den anglerischen Horizont zu erweitern. twelve ft. PRO hilft dir gerne dabei!