Im letzten Herbst habe ich eine recht kleine Kiesgrube in meiner näheren Umgebung befischt und ich wusste, dass nahezu 95 % der Karpfenangler dort ohne Vorbereitung ans Wasser fuhren. So entschied ich mir einen Platz aus zu suchen an dem ich nahezu meine Ruhe haben könnte und dort auch über einen längeren Zeitraum, durchschnittliche Mengen Futter einzubringen. Ich begann täglich zu füttern mit einer Menge von etwa 4 kg Protex Boilies und nach zwei Tagen füttern, sah ich schon in den Abendstunden verhäuft Fische auf meinem doch recht groß angelegten Platz springen. Ich fütterte bis Donnerstag Abend durch und Freitag nach der Arbeit setzte ich mich umgehend auf den Platz um zu schauen ob die Arbeit sich auch gelohnt hat.
Ich beköderte beide Ruten mit einem Schneemann bestehend aus den Protex Prolight Hookbaits und einem kleinen gelben Pineapple Fluoro Pop Up. Dadurch hebt der Hakenköder sich etwas von der am Boden liegenden Masse ab und ich erhoffte mir dadurch den schnellen Biss.
Doch wie es so kommen musste, passierte nichts bis in die Abendstunden. Ich konnte einen springenden Fisch ausmachen und sonst lauschte ich nur dem anhaltenden Dauerregen. Mein Zelt musste ich über einen schmalen Wanderpfad aufbauen und das Wasser lief in dieser Rinne wie ein Sturzbach durch mein Zelt.
Ich war hellauf begeistert. Aber nichts desto trotz immer noch hoch motiviert der Dinge abzuwarten die da kommen mochten. Mit dem Einbruch der Dunkelheit machte mich das Prasseln des Regens unwahrscheinlich müde und ich schlief sehr früh ein. Etwa Mitternacht muss es gewesen sein als ein plötzlicher einzelner Pieper mich aus dem schlaf riss, ich schreckte auf und mein Puls schlug wie verrückt. Zugleich feuerte die Rute voll Stoff los und ich schlitterte die rutschige Böschung zu den Ruten runter und befand mich im Drill mit einem sehr starken Fisch er verlangte mir einiges ab. Immer wieder riss er mir die mühselig erkämpfte Schnur wieder von der Rolle. Nach etwa 15 Minuten kam er das erste mal hoch, doch ich erkannte nichts. An diesem Gewässer drillte ich nachts immer ohne Licht um nicht die Aufmerksamkeit anderer auf mich zu lenken. Beim Herausheben des Keschers wusste ich Bescheid. Es war gleich ein Guter, zum wiegen nahm ich meine Kopflampe hinzu und die Waage zeigte 20,2 Kilo an. Zufrieden legte ich mich nieder, nachdem ich den Fisch versorgt hatte.
Bis zum morgen passierte nichts mehr. Im ersten Licht verlor ich leider einen weiteren starken Fisch in einem Hindernis und um 9 Uhr kam ein Kumpel vorbei um mir den Schuppi zu fotografieren. Er war gerade gut da und mitten im Smalltalk lief die Rute die am Ufer ab und bescherte mir einen Uralten 22 kg Spiegler. Dieser war gerade im Kescher da kam auf der anderen Rute noch ein 13 kg Schuppi hinterher. Nach der Reihe lichteten wir die Fische ab und ich sah zu das nochmal eine gute Menge Futter ins Wasser kam und ich umgehend nach hause um nicht zu viel Krawall auf dem Platz zu machen. Das ganze Spektakel zog ich noch bis ende November. Auf dem weg Fanden einige schöne Fische dieses kleinen Sees, den Weg in meinen Kescher.
Manchmal ist es von großem Vorteil wenn der Hakenköder sich etwas von der Maße des Hauptfutters absetzt. Man bekommt schnellere Bisse und dem Mythos das es oft nur die kleineren Fische bringt kann ich nicht zustimmen. Mir brachte es bis dato einfach deutlich mehr Bisse.
Probiert es mal aus!
Regelmäßige News von Baitlounge erhaltet ihr:
– auf der Website von Baitlounge
– über den Facebook-Kanal der Boilieschmiede