Das Angeln aus dem Bully oder Camper-Van nimmt für viele Angler einen immer größeren Stellenwert ein. Die Gründe dafür sind so einfach, wie praktisch: Man ist mobil, kann schnell den Spot wechseln und hat sein komfortables Eigenheim immer mit dabei. Findet auch David Rosemeier, der sich im Herbst vergangenen Jahres den Traum eine XXL-Stahlbivvies erfüllt hat. Lassen wir ihn also selber sprechen. Du hast das Wort, David.

Van-Life – wie geil ist es wirklich?

In den letzten Jahren verbrachte ich viele Nächte an verschiedenen Gewässern innerhalb Europas. Immer mit Liege und Zelt im Gepäck – versteht sich. Doch schon damals schlummerte in mir der Wunsch, den Komfort am Wasser zu erhöhen, mein „Zuhause“ – gelagert auf vier Rädern –, mobil zu gestalten. Ende 2022 war es schließlich soweit: Lange durchforstete ich verschiedene Stellenanzeigen, auf der Suche nach dem perfekten Van. Es dauerte nicht lange, bis ich für mich definiert hatte, welche Anforderungen er dabei erfüllen musste: Kurzer Radstand, unter sechs Meter Länge und – bedingt durch meine Körpergröße – am besten eine höhere Ausführung. Wie es der Zufall wollte, fand ich mein Traumauto nur kurze Zeit später in Form eines Camo-farbenen Sprinters, der bereits teilweise ausgebaut war. Einige Besichtigungen und Probefahrten später rollte der Sprinter schließlich zu mir nach Hause.

Van-Life Top-Tipps: Angeln aus dem Stahl-Bivvy mit David Rosemeier -

Eine Grundfrage: Self-Made oder Van von der Stange?

Bereits an dieser Stelle sei erwähnt, dass selbst-umgebaute Vans den riesigen Vorteil mit sich bringen, sie nach eigenen Vorstellungen und Anforderungen zu gestalten. In meinem Fall bedeutete dies, ein ausziehbares Bett einzubauen, unter dem ich alle Angel-Ausrüstungsgegenstände unterbringen kann. Änderungswünsche und weitere Anpassungen können durch Do-it-yourself-Arbeiten während oder nach einer Tour innerhalb kurzer Zeit und mit ein wenig handwerklichem Geschick realisiert werden. Dazu gesellt sich das angenehme-, stolze Gefühl, sein selbstgeschaffenes Werk durch die Gegend zu kutschieren – ein echtes Unikat eben.

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Organisation ist Trumpf! So behältst du den Überblick

Das Van-Life setzt ein gewisses Organisationstalent voraus. Ordnung zu halten hat oberste Priorität, zumal es darum geht, sich auf dem begrenzten Raum nicht selbst im Weg zu stehen oder  verloren-geglaubte Dinge suchen zu müssen. Ergo: Boxen, Taschen und Co. sind unverzichtbar, um alle Ausrüstungsgegenstände darin unterbringen zu können. Kurze Van-Sessions vor längeren Touren helfen, einen Überblick und ein Gefühl dafür zu bekommen, was sich wo – und worin –  befindet. Ein übergeordneter Tipp: Um sich besser zurechtzufinden, hilft es enorm, sich den Platz im Auto in Themen-Bereiche zu unterteilen. In meinem Fall etwa in im Form von Lifestyle-Gegenständen (Kleidung, Küche und Co.), Baits sowie den klassischen Ausrüstungsgegenständen vom Karpfenangeln.

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Fühl dich wohl! Van Life als Maßgabe der Gewässerwahl

Im Van unterwegs zu sein, bringt auch eine gewisse Verantwortung mit sich – schließlich hat das mobile Eigenheim einen gewissen Wert, den man sich durch Vandalismus nicht zerstören lassen möchte. Gewässer aufzusuchen, um die sich die wildesten Geschichten ranken, macht in meinen Augen wenig Sinn. Man möchte sich schließlich auf das Angeln konzentrieren, die Natur und das Van-Life genießen und sich nicht dauerhaft Sorgen um sein Hab und Gut machen müssen. Aber keine Sorge – denn die Auswahl infrage kommender Gewässer ist riesig. Auch das Ausschluss-Prinzip kann dabei helfen, die richtige Gewässerwahl zu treffen: Recherchen im Internet, auf Social Media oder mit Kollegen helfen dabei, „kritische Gewässer“ rechtzeitig zu ermitteln.

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Höhenbegrenzung beachten: Van-Freiheit mit kleineren Einschränkungen

So viele Vorteile der Van auch mit sich bringen mag, er schränkt auch ein – und zwar bei der Gewässerwahl. Beispielsweise sind einige Wege in Frankreich mit Höhenbegrenzungen ausgestattet, die das passieren von über 1,90m- oder etwa 2m-hohen Fahrzeugen unmöglich machen. Längere Zeit in einem VW-Bus oder vergleichbarem Gefährt zu verbringen, war jedoch nie eine Option für mich.  Auch unpassierbare Wege durch Steigungen, zu tiefe Schlaglöcher oder überhängende Bäume können Gründe dafür sein, ein Gewässer nicht anfahren zu können. Ein Blick auf Google Maps hilft vor der Anreise dabei, eine grobe Idee von der Erreichbarkeit des Gewässers zu bekommen.

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Kompromiss-Lösung statt Hardcore-Angeln

Generell bedeutet Van-Life auch Urlaub, den Moment und den Ort zu genießen – und dem übergeordneten Umstand, sein Zuhause an einem wunderschönen Fleckchen Erde geparkt zu haben. Diese Zeit mit Freundin oder der Familie  zu teilen, birgt in meinen Augen einen deutlich größeren Mehrwert, als fanatisch dem nächsten Großfisch hinterherzulaufen und sich mit Liege und Zelt an einem Big-Fish-Pool in das Dickicht zu schlagen.

Van-Life Top-Tipps: Angeln aus dem Stahl-Bivvy mit David Rosemeier -

Van-Life Top-Tipps: Angeln aus dem Stahl-Bivvy mit David Rosemeier -

Wenn du es ähnlich siehst – probier‘ es selbst einmal aus! Mittlerweile gibt es viele Anbieter, die temporär Vans vermieten und einem selbst dabei helfen, ein Gefühl dafür zu bekommen, ob Van-Life das Richtige für sich selbst ist.

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